Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Barthold Heinrich Brockes hat sich in seinem zwischen 1721 bis 1748 in neun Bänden erschienenen Werk 'Irdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physikalisch- und Moralischen Gedichten' ganz dem Programm der Aufklärung verschrieben. Er wand sich in ihm der 'konkret-physikalischen Natur' zu und wollte mit seiner Dichtung Vergnügen und eine 'moralische Besserung' erreichen. Seine Dichtkunst sollte nutzen oder belehren und zugleich belustigen. Diesem Zweck diente die physikotheologische Naturpoesie, deren Ziel es war, die neuesten Erkenntnisse der Naturforschung mit dem altbekannten theologischen Weltbild zu verknüpfen. Da sie die Erkenntnisse der neuen Wissenschaften nicht verwarf, sondern versuchte, sie in die bestehende Ordnung einzubinden, bedeutete die Physikotheologie durchaus ein Stück Aufklärung. Brockes verfolgte dieses Ziel mit Hilfe seines deskriptiven Naturpoems. Er nutzte die neueren Erkenntnisse der Naturwissenschaften, um in seinen Gedichten in der Natur die Existenz eines Schöpfergottes nachzuweisen. So stand bei ihm jedes Naturelement als Zeichen für Gottes Weisheit und Güte und musste vom Menschen nur noch als solches wahrgenommen werden. Im Folgenden soll dargestellt werden, wie Brockes die Natur und ihre Phänomene darstellt, um sowohl in Makro- als auch in Mikrokosmos den Gottesbeweis zu erbringen und wie er mit dem deskriptiven Naturgedicht versucht, dem Menschen zu 'einer auf innerweltliche Zufriedenheit und christliches Schöpfervertrauen gegründeten Lebenshaltung' zu verhelfen. Zunächst werden dazu die erkenntnistheoretischen Folgen der kopernikanischen Krise und ihre Be-deutung für die Dichtung von Brockes erläutert.
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