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Aspekte sprachlichen Handelns in der Gerichtskommunikation

AutorJulia Heinrich
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl129 Seiten
ISBN9783668330207
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Technische Universität Dortmund (Deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der Arbeit ist die Analyse einer Strafverhandlung unter dem Aspekt der interkulturellen Kommunikation vor Gericht. Obwohl die Gerichtskommunikation wie auch die interkulturelle Kommunikation in der Sprachwissenschaft und insbesondere in der linguistischen Diskursanalyse bereits in zahlreichen Forschungsarbeiten untersucht worden sind, stellt die Beschäftigung mit dem Zusammenhang beider Bereiche noch immer ein Forschungsdefizit dar. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Deutschland seit langem ein Einwanderungsland ist und ein nicht unbeträchtlicher Teil der Straftaten von Personen ohne deutschen Pass bzw. mit Migrationshintergrund begangen werden, verdient die Problematik eine größere Beachtung. Die Relevanz des Themas ergibt sich aus der Bedeutung der Sprache für das Gericht: Der Fall ist sprachlich konstituiert, Sprache ist 'ein Mittel zur mentalen Bearbeitung verbalisierter Gedanken' (Hoffmann 1997:201). Vor Gericht wird ein Ereignis vor dem Hintergrund von Normalitätserwartungen sprachlich zum Fall gemacht. Gerichtsverhandlungen werden mündlich ausgetragen; alles was in das Urteil eingehen soll, muss mündlich zur Sprache kommen. Haben wir es mit Beteiligten mit Migrationshintergrund zu tun, ist die Kommunikation nicht nur durch institutionelle, sondern auch durch interkulturelle Faktoren beeinflusst. Daher ist zu erwarten, dass interkulturelle Kommunikation vor Gericht aufgrund unterschiedlicher Kulturstandards oder sprachlicher Defizite der Beteiligten häufiger zu Missverständnissen führt bzw. leichter scheitert als Kommunikation zwischen Angehörigen derselben Kultur. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, diese Forschungslücke zu schließen. Dazu wird eine authentische Strafverhandlung unter Aspekten der Interkulturalität analysiert. Die übergreifende Fragestellung lautet, wie Interkulturalität einen konkreten Diskurs, d.h. eine Strafverhandlung beeinflussen kann bzw. in welchen Ausprägungen man Interkulturalität darin vorfindet. Leitfragen: - Kommt es zu -interkulturell bedingten- Brüchen oder Konflikten in der Kommunikation? - Welche Rolle spielen die sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten der Beteiligten? - Welche Probleme oder Missverständnisse entstehen aus dem Zusammenspiel von institutionellen und interkulturellen Faktoren? - In welcher Weise ist Interkulturalität für die Aktanten relevant? - Welche unterschiedlichen Wissenshintergründe, Wertorientierungen und Normvorstellungen spielen eine Rolle?

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