Australien − Die Vorschau
Reiseziel Australien
Australien zieht Besucher aus allen Ecken der Welt an, v. a. Individualreisende finden hier ein ganz vorzügliches Revier, in dem sich vor exotischer Kulisse viele Abenteuer erleben lassen. Man kann mit dem Allrad-Camper durchs einsame Outback touren, dichte Regenwälder erkunden oder an schneeweißen Stränden entspannen. Flora und Fauna warten mit einer unvergleichlichen Artenvielfalt auf, die es so nirgends sonst auf unserem Planeten gibt. Reiserouten führen durch kleine Bauerndörfer, Bergbausiedlungen, entspannte Strandorte und pulsierende Metropolen, die den Besucher jeweils auf ihre ganz eigene Weise in den Bann ziehen. Sportskanonen finden ausgezeichnete Bedingungen zum Surfen, Tauchen oder Segeln, und ausreichend Stoff für ein spannendes Kulturprogramm ist nicht nur in den Großstädten geboten: Die Besichtigung historischer Felsmalereien und Kultstätten der Aborigines lässt sich oft mit abenteuerlichen Märschen durch die australische Wildnis kombinieren - oder ist anders gar nicht möglich. Dabei ist Australien aber immer noch ein sicheres Reiseland. Und damit ist es nicht nur für den gefahrenerprobten Globetrotter, sondern auch für junge Backpacker, rüstige Rentner und für Familien mit Kindern eine ausgezeichnete Urlaubsdestination.
Uralte Kultur
Auch wenn es lange Zeit konsequent ignoriert wurde: Die Aborigines durchstreiften den Kontinent schon lange vor den Europäern. Sehr lange, um genau zu sein - nach neuesten Erkenntnissen besiedelten sie Australien bereits vor wenigstens 40.000 Jahren. Dabei lebten sie von äußeren Einflüssen weitgehend ungestört bis zur Ankunft der ersten britischen Siedler im 18. Jh. Zeugnisse dieser einzigartigen Kultur gibt es z. B. in Form von Felsmalereien zu bestaunen, einige direkt vor den Toren Sydneys. Der Besuch von Uluru („Ayers Rock“) und Kata Tjuta („Olgas“), zwei der bekanntesten Kultstätten der Ureinwohner, gehört heute für viele Australienreisende zum festen Reiseprogramm. Zunehmend ist man sich auch der Bedeutung dieser Orte bewusst - aus Respekt vor der fremden Kultur verzichten bereits seit Jahren immer mehr Urlauber auf die offiziell immer noch erlaubte Besteigung des Uluru. Ab Oktober 2019 ist die Besteigung dann endgültig verboten. Im Mungo-Nationalpark im äußersten Südwesten von New South Wales kann man einen ganz besonderen Ort besuchen. Hier wurden 1969 in einem ausgetrockneten See die 40.000 Jahre alten Überreste einer Feuerbestattung gefunden, womit die Existenz einer frühen Kultur belegt werden konnte - aufgrund dessen musste die Geschichtsschreibung entsprechend geändert werden.
Landschaft
Die Lage und die enorme Ausdehnung des Landes begünstigen eine außergewöhnliche Vielfalt an Landschaftsformen und Klimabereichen, die jeden Australienreisenden begeistert. Im südlichen Victoria kann man tiefgrüne Urwälder mit meterhohen Farnen und beeindruckenden Baumriesen genauso entdecken wie fruchtbare Weinanbaugebiete und hügeliges Hochland. Entlang des Murray River erstrecken sich landwirtschaftliche Nutzflächen, während sich im östlichen Grenzgebiet zu New South Wales die Great Dividing Range auf über 2000 m erhebt - im Winter kann man hier sogar Ski fahren. Im Westen von New South Wales und Queensland dominiert karges, staubiges Outback, wohingegen sich im Norden und Osten des Landes Mangrovensümpfe, tropische Regenwälder und palmengesäumte Sandstrände ausbreiten. Dabei präsentiert sich der Kontinent in vielen Gegenden oft noch genauso wild und unberührt wie bei der Ankunft der ersten Europäer.
Strände
Australien hat jede Menge wunderbarer Strände zu bieten - man hat die Wahl, ob man an einem der hippen Stadtstrände der Touristenhochburgen Beach-Lifestyle zelebrieren möchte oder lieber in einer einsamen Bucht Ruhe und Entspannung sucht. Empfehlungen für „den schönsten Strand“ gibt es mehr, als man auf einer einzigen Reise abarbeiten kann, und so ist der beste Tipp, einfach loszuziehen und sich seinen ganz persönlichen Lieblingsstrand selbst zu suchen. Bei einer Küstenlänge von über 36.000 km - zählt man die vorgelagerten Inseln mit dazu, sind es sogar 56.000 km - stehen die Chancen auf Erfolg wahrlich nicht schlecht.
Metropolen mit Lebensqualität
In Australiens sonnenverwöhnten Metropolen lässt es sich außergewöhnlich gut leben, das erkennt man auch als Tourist sofort. „Work-Life-Balance“ ist hier ein viel gebrauchter Begriff, und es scheint tatsächlich so, als würden es die Städte Sydney, Melbourne oder Brisbane ihren Bewohnern besonders leicht machen, Job und Freizeit zu verbinden. Die Zentren bieten nicht nur ein großartiges Kulturangebot, beste Einkaufsmöglichkeiten und ein vielfältiges Nachtleben, sondern eben auch eine fantastische Naturkulisse vor der Haustür - nicht zu vergessen das passende Wetter, um die Mußestunden auch unter freiem Himmel verbringen zu können. Da ist es dann auch das ganze Jahr über möglich, vor der Arbeit noch schnell ein Stündchen surfen zu gehen oder nach Feierabend mit dem Fahrrad in einem der umliegenden Nationalparks eine Runde zu drehen. Urlauber können sich das vielfältige Angebot zunutze machen, um einige gelungene Tage zu erleben.
Küche
Auf Australiens Weiden grasen Millionen von Rindern und Schafen, die Fleisch in bester Qualität liefern, frischer Fisch und Meeresfrüchte schwimmen praktisch vor der Haustür, und im tropischen Norden gedeihen exotische Früchte wie Mango, Banane und Ananas. Es verwundert also nicht, dass man in einem Land, das vor exquisiten Grundzutaten nur so strotzt, auch ausgezeichnet essen kann. Im Einwandererland Australien finden sich kulinarische Einflüsse Dutzender Nationalitäten, und was heute als „Modern Oz“ bezeichnet wird, verbindet hauptsächlich asiatische, mediterrane und arabische Küche zu einem wahren Gaumenschmaus. In den letzten Jahren hat man zunehmend auch das traditionelle „bush food“ wie Wildkräuter, Buschtomaten oder Beeren integriert, von dem sich die Aborigines schon vor Tausenden von Jahren ernährten. Der Besuch in einem guten Restaurant ist in Australien leider kein billiges Vergnügen, aber mindestens einmal sollte man sich diesen Luxus gönnen.
Nationalparks
Man hat in Australien früh erkannt, dass es das außergewöhnliche und fragile Ökosystem zu schützen gilt - auch wenn man noch lange nach dieser Einsicht ökologische Dummheiten wie die gezielte Ansiedlung der brasilianischen Aga-Kröte zur Schädlingsbekämpfung vollbracht hat. Der Royal National Park südlich von Sydney wurde jedenfalls bereits 1879 gegründet und ist damit, nach dem Yellowstone-Nationalpark in den USA, der zweitälteste Nationalpark der Welt. Mittlerweile gibt es in Australien über 500 Nationalparks, die sich über eine Gesamtfläche von mehr als 28 Mio. Hektar erstrecken und ganz unterschiedliche Landschaftsformen und Lebensräume einbeziehen. Urlauber wie auch Einheimische strömen in Scharen in die Parks, um sich dort in intakter Natur zu erholen, zu wandern oder um Tiere zu beobachten. Einige der Parks liegen entlang der Hauptreiserouten, während andere nur nach langen Anfahrten abseits asphaltierter Straßen zu erreichen sind.
Wandern
Es gibt wohl keine bessere Art, die australische Natur zu erkunden als beim „Bushwalking“, wie hier sämtliche Wanderaktivitäten genannt werden. Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich, man kann im Hafengebiet von Sydney bequeme Kurzwanderungen durch typisches Buschland unternehmen, sich aber auch zu mehrtägigen Selbstversorger-Touren durch fast unberührte Wildnis im Hinterland aufmachen. In populären Wanderregionen wie den Blue Mountains (NSW), dem Grampians-Nationalpark (VIC) oder dem Eungella-Nationalpark (QLD) sind die Wege i. d. R. gut präpariert und markiert, sodass auch weniger erfahrene Bushwalker die Touren genießen können. In entlegeneren Gegenden ist es durchaus normal, dass man selbst bei mehrtägigen Touren kaum einer Menschenseele begegnet - gleichermaßen Grund zur Freude und zur besonderen Vorsicht.
Reisen mit Kindern
Die Australier reisen selbst sehr viel mit ihren Kindern, und so ist es auch für Urlauber überhaupt kein Problem, mit dem Nachwuchs auf große Tour zu gehen. Am bequemsten geht das sicherlich im Wohnmobil, die meisten Vermieter haben Modelle mit bis zu sechs Schlafplätzen im Programm. Campingplätze sind i. d. R. ganz gut auf Familien eingestellt, meist gibt es einen Pool und einen kleinen Spielplatz, einige Holiday-Resorts bieten sogar Kinderbetreuung an. Auch ein kindgerechtes Reiseprogramm ist in Australien relativ unkompliziert zusammenzustellen - Besuche in Zoos oder Tierparks stehen dabei immer ganz hoch im Kurs. Je nach Alter kann man leichtere Wanderungen unternehmen, außerdem gibt es spezielle Sportangebote für Kinder wie z. B. Surfkurse. Lediglich die langen Überlandfahrten im australischen Outback können zur Geduldsprobe werden.
Kurioses und außergewöhnliches Australien
Ein Land mit Rinderfarmen, so groß wie Rheinland-Pfalz, mit einem Wappentier, das samt Nachwuchs im Beutel in großen Sätzen durch die Gegend hüpft, und mit Bewohnern, die Regatten in ausgetrockneten Flussbetten veranstalten - als Australienneuling sollte man sich auf allerhand Erstaunliches gefasst machen. Australien scheint ein fast unerschöpfliches Repertoire an Kuriositäten auf Lager zu haben, und eine der ersten ist wohl der Umstand, dass es die eigentlich so versierten europäischen Seefahrernationen überhaupt geschafft haben, auf ihren Erkundungsfahrten das riesige Australien so lange zu übersehen. Zweifellos einen Platz auf den vorderen...