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Autorpoetik und das poetische Werk Durs Grünbeins

AutorMonique Weinert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl79 Seiten
ISBN9783638363662
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,8, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Literaturwissenschaft), 55 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Durs Grünbein, Georg Büchner-Preisträger von 1995 und damit einer der jüngsten Lyriker im poetischen Olymp, darüber hinaus Verfasser diverser Aufsätze und reflektierender Texte, mag in Kenner- und Kritikerkreisen umstritten, dem einen 'Götterliebling' , dem anderen 'ein bedeutendes Talent, das sich von Zeit zu Zeit verschwendet' sein, davon unberührt bleibt jedoch die Tatsache, dass er mit Leib und - nun ja - Leib Dichter ist, dessen Leben sich nun einmal um die kleine, abgesteckte Welt von 'Poesie, dem geliebten Partner, [mittlerweile auch der Tochter], und durchaus dem Whisky' dreht - wenngleich allein die Poesie Grünbeins thematisch durchaus unsere ganze Welt innerhalb der Dimensionen Raum und Zeit abtastet. Wann genau die Lyrik ihre ersten Keime in Grünbein legte, weiß er selbst nicht genau zu sagen. Vielleicht war 'da ein Ansatz, irgendein Zeichen für eine Poetik des Ersten Augenblicks' auf dem Vesuv seiner Kindheitserinnerung, jenem Müllberg - 'ein Stillleben im zerbrochenen Rahmen' - bei seiner Heimatstadt Dresden . Vielleicht waren es aber auch erst 'Novalis' Hymnen an die Nacht' , die den damals Fünfzehnjährigen derartig prägten, dass 'es nicht lange dauern' konnte, bis auch er anfing zu schreiben. 'Mit siebzehn' folgten dann die ersten 'Notizen [...], kleine emphatische Schreiberein, die wie Gedichte aussahen und nur im engsten Kreis vorzeigbar waren' (V 39). Denkbar, sie legten den ersten Grundstein für den 'Versuch einer Poetik' (V 39). Dem folgte die Berührung mit 'Baudelaire' und den 'Cantos des Ezra Pound', die den nun Achtzehnjährigen 'jung und zitatengeil' hinterließen. Für 'jede literarische Einflüsterung offen' hat ihn 'unmerklich [...] das Studium überkommen, seine erste recherche' (E 63). Sein geheimer Kontrakt mit der Zeit, durch frühe Lektüre geschlossen, ist mit einem Mal rechtskräftig geworden. Er marschiert durch die Hintergründe, liest sich durch Fußnoten und Bibliographien und entdeckt den Zauber der Anspielung im Nebensatz. Was er jetzt von sich gibt, sich großspurig herausnimmt, nennt er selbst, verführt von neusachlicher coolness, Versuche. Der Euphemismus Gedichte bleibt lange Tabu.

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