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Bauformen erzählender Prosa am Beispiel von Franz Werfels Par l´amour

AutorTobias Südkamp
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl7 Seiten
ISBN9783638522724
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis0,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Christian-Albrechts-Universität Kiel (NDLM), Veranstaltung: Proseminar zur Analyse von Erzählprosa, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Analyse des Erzählsystems bezüglich des vorliegenden Textes verlangt nach einer Betrachtung der verschiedenen erzähltechnischen Kategorien und ihrer Verknüpfungen. Das scheinbar äußerliche Bild eines Textes beschreibt nach Petersen, ob der Text in 'Ich - Form' oder in 'Er - Form' erzählt wird. Petersen bezeichnet dieses als 'Erzählsystem.' Der Text 'Par l´Amour' von Franz Werfel wird in Er - Form erzählt. Auf diese Art und Weise wirkt die Geschichte nicht dermaßen individuell eingegrenzt, wie dieses bei ichhaftem Erzählen der Fall gewesen wäre. Der Er-Erzähler bindet sich folglich sehr nah an die handelnde Figur, d.h. er legt seinen 'Erzählerstandort' nah an die Figur Bertrands. Er kennt sowohl seine Gefühle und Gedanken, als auch seine Vergangenheit. Bertrand pflegte sich während der täglichen Fahrzeiten gewöhnlich in seine Zeitung zu vertiefen, wobei einen übertriebenen Ausdruck für oberflächlich schläfriges Zeilenschlucken und Sogleich - Vergessen bedeutet. Jedoch ist es dem Erzähler nicht möglich, die inneren Vorgänge aller an der Situation beteiligten Personen zu kennen. So beschreibt er die junge Dame (die Lesende) lediglich äußerlich, ohne etwas über ihre Gefühls- und Gedankenwelt zu sagen. Eine Allwissenheit über die Vorgänge kann dem Erzähler also nicht attestiert werden. Die 'Erzählperspektive' ist somit gespalten und entspricht dem 'point of view' (Erzählerstandort). D.h., auf Bertrand bezogen hat der Narrator eine Innensicht, er kennt alle inneren Vorgänge Bertrands und weiß um dessen Gefühle. In Bezug auf die Lesende steht ihm jedoch nur die Außensicht zur Verfügung. Dieses erklärt sich dadurch, daß das 'Erzählverhalten' des Narrators als personal einzustufen ist, da er die Optik Bertrands wählt, also quasi durch dessen Augen die Szenerie beschreibt. 'Bertrand konnte nichts vom Gesicht sehen.' Es liegt jedoch kein rein personales Erzählverhalten vor, da der Erzähler zwar überwiegend die Optik Bertrands inne hat, aber vereinzelt auch seine eigene Sehweise der Dinge in die Erzählung mit einbringt. Dieses Verhalten bezeichnet man auch als auktoriales Erzählverhalten. '...ein erstaunliches Fremdwort übrigens, dieses Ohnsorg, das aus dem Sprachschatz des glücklichen Frankreich noch immer nicht geschwunden ist.' [...]

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