Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (Englische Philologie), Veranstaltung: Shakespeare's Richard III and Macbeth, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Macbeth ist das einzige von Shakespeare's Stücken, in dem eine so starke Frauenrolle auftaucht, dass sie der männlichen Hauptrolle nicht nur ebenbürtig ist, sondern diese auch in hohem Maße beeinflusst, was die ohnehin schon brisanten psychologischen Implikationen von zwischengeschlechtlichen Beziehungen noch ergänzt und verschärft.
Im Verlauf des Dramas spielen vor allem zwei Komponenten eine entscheidende Rolle: die abstrakten Begriffe Ehrgeiz und Gewissen.
Die beiden stehen keineswegs losgelöst voneinander in Raum. Sie sind durch einen weiteren sehr bedeutenden Begriff des Dramas miteinander verknüpft: durch die Tat. Im Stück passieren ausschließlich Taten, die moralisch verwerflich sind. Namentlich: der Mord an Duncan, der Mord an Banquo und der Mord an Macduff's Familie. Ehrgeiz ist die treibende Kraft für diese Aktionen, da er den Tätern das Motiv für ihren Mord liefert. Der Ehrgeiz, Macht zu erlangen und sie zu behalten macht diese Handlungen erst möglich. Er lässt moralische Aspekte in den Hintergrund treten.
Das Gewissen hingegen ist gleichzusetzen mit der Bewertung, folglich mit der Legitimation der Tat, und wirkt dem Ehrgeiz so entgegen. Es ist die aktionshemmende Kraft, stellt also moralische Fragen in den Vordergrund, um eine Tat an ihnen zu bewerten.
Das Zustandekommen einer Tat hängt also davon ab, welche dieser beiden Strömungen stärker ist.
In der folgenden Arbeit soll gezeigt werden, wie diese beiden charakterlichen Eigenschaften bei den beiden Protagonisten ausgeprägt, und mit deren Entwicklung verknüpft sind.
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