Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Berufserziehung, Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1,0, FernUniversität Hagen, Veranstaltung: Betriebliches Lernen und Organisationsentwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: Frauen treffen in fast allen Berufsfeldern auf ein Phänomen, dass diese trotz hoher Qualifikation in ihren Berufen über eine bestimmte Hierarchiestufe nicht hinaus kommen. Dieses Phänomen wird gläserne Decke genannt und verhindert den Aufstieg von Frauen in höhere Positionen und Führungspositionen. (Gildemeister, 2005, S. 80) Ein Instrument, um diesem Phänomen entgegenzuwirken, wird aus gleichstellungspolitischer Sicht zunehmend in formellen Mentoringprogrammen gesehen. [...] Mentoring wird damit auch im Rahmen eines bildungspolitischen und ökonomischen Diskurses als Strategie angesehen, in der ältere, erfahrene Führungskräfte ihr Wissen und ihre Erfahrung an jüngere Nachwuchskräfte weitergeben, um diese persönlich und beruflich zu fördern und um zu verhindern, dass dieses Wissen für das Unternehmen verloren geht bzw. aufwendig reproduziert werden muss. In diesem Zusammenhang ist auch ein verstärkter Bedarf an weiblichen Führungskräften aufgrund des prognostizierten Führungskräftemangels wahrzunehmen. Im Mittelpunkt von Mentoring stehen ein Erfahrungslernen der beteiligten Personen sowie ihr gemeinsames Beziehungsverhältnis. Dabei ist bildungswissenschaftlich besonders interessant, wie sich die Erfahrungen auf den angestrebten Lern- und Entwicklungsprozess in positiver oder möglicherweise auch in negativer Weise auswirken. Ist Mentoring also eine gute und erfolgreiche Möglichkeit des informellen, biografischen Lernens im Kontext gesellschaftlicher Transformationsprozesse? Im Rahmen dieser Arbeit wird Mentoring zunächst in einen gesellschaftstheoretischen Zusammenhang gestellt, wobei zwischen informellen und formellen Mentoringformen unterschieden wird. Danach soll Mentoring als Lernfeld der beruflichen Weiterbildung begriffen und die potentiell vorhandenen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten für Mentorinnen und Mentees betrachtet werden. Anschließend wird das im Mentoring systematisch angelegte Erfahrungslernen erläutert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den informellen Lernprozess, die soziale Beziehung zwischen den Lernenden und dem Modell-Lernen bei weiblichen Mentoringtandems gelegt. Danach wird das Lernfeld Mentoring hinsichtlich seiner gleichstellungspolitischen und seiner personalwirtschaftlichen Zielsetzung betrachtet und eine Bewertung vorgenommen. Anschließend wird ein Fazit gezogen. In dieser Hausarbeit liegt der Focus auf die Förderung von Frauen durch Mentoring, so dass hier die weiblichen Ausdrucksformen verwendet werden.
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