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Betriebliche Bündnisse für Arbeit - Retter der Tarifautonomie?

AutorChristian-David Wagner
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheSchriften zum Sozial- und Arbeitsrecht 277
Seitenanzahl205 Seiten
ISBN9783428529650
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,90 EUR
Der zwingend wirkende Tarifvertrag erzeugt Lohnkosten, von denen - auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten - nicht gegen den Willen der Tarifvertragsparteien nach unten abgewichen werden darf. Nehmen die Tarifvertragsparteien ihre Möglichkeiten zur Lohnkostensenkung nicht wahr, ist eine schnelle Anpassung der Tarifbedingungen an die Markterfordernisse nicht möglich. Die Folge ist ein zunehmender Funktionsverlust der Tarifautonomie. Christian-David Wagner sieht die Lösung dieses Problems in der Legalisierung betrieblicher Bündnisse für Arbeit. Er unterzieht die in Wirtschaft, Politik und Rechtslehre geführte Diskussion um die Zulässigkeit betrieblicher Bündnisse einer kritischen Würdigung und unterbreitet selbst einen Vorschlag. Dabei beschränkt er sich nicht auf juristische Erwägungen, sondern bezieht die wirtschaftlichen und historischen Bedingungen in seine Überlegungen mit ein.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis15
Einleitung20
1. Kapitel: Arbeitsrecht in der Wirtschaftskrise23
§ 1 Der deutsche Kapitalismus im weltweiten Strukturwandel23
I. Das „Modell Deutschland“23
1. Äußere Kennzeichen23
2. Strukturmerkmale24
a) Exportorientierte Industriepolitik24
b) Funktional vernetzter Verhandlungsstaat25
c) Sozialpartnerschaft26
II. Die deutsche Wirtschaftskrise zu Beginn des 21. Jahrhunderts26
1. Das deutscheWirtschaftswachstum im europäischen Vergleich26
2. Umfang und Folgen der Produktionsverlagerung27
3. Internationalisierung der Wertschöpfungskette29
4. Die Arbeitskostendebatte30
III. Ursachen der deutschen Wirtschaftskrise31
1. Verdrängung der Nationalökonomie31
2. Internationalisierung der Finanzmärkte32
3. Verkürzung der Innovationszyklen32
4. Handlungsunfähigkeit des Nationalstaates33
IV. Lösungsansatz Lohnkostensenkung34
V. Arbeitslosenstatistik und Geschwindigkeit der Lohnkonvergenz36
1. Verdeckte Arbeitslosigkeit und stille Reserve36
2. Konvergenzgeschwindigkeiten37
§ 2 Lohnkostensenkung im geltenden Arbeitsrecht38
I. Tarifvertragliche Handlungsmöglichkeiten38
II. Individualvertragliche Handlungsmöglichkeiten40
III. Betriebliche Handlungsmöglichkeiten42
IV. Weitere Handlungsmöglichkeiten43
1. Tripartistische Konzertierungen43
2. Arbeitskampfmaßnahmen45
V. Flucht in die Illegalität46
2. Kapitel: Betriebliche Bündnisse für Arbeit – Sach- und Streitstand47
§ 3 Die Ansichten vonWirtschaft und Verbänden47
I. Die Deregulierungs- und Monopolkommission47
II. Der Sachverständigenrat48
III. Die Verbandsansichten49
1. Der Standpunkt der Gewerkschaften49
2. Der Standpunkt der Arbeitgeberverbände50
§ 4 Das Meinungsspektrum in Politik, Rechtsprechung und Rechtslehre51
I. Der Wissenschaftliche Beirat51
II. Die Reformvorschläge der politischen Parteien und der Länder52
1. Die „Agenda 2010“52
2. Der Gesetzentwurf der FDP-Bundestagsfraktion53
3. Der Gesetzentwurf der Bundestagsfraktion der CDU/CSU55
4. Der Gesetzentwurf des Freistaats Sachsen56
5. Der Bundestagswahlkampf 200557
III. Die Rechtsprechung zu betrieblichen Bündnissen für Arbeit59
1. Der Fall Viessmann60
2. Der Fall Burda61
IV. Die Rechtslehre und betriebliche Bündnisse für Arbeit62
1. Der 61. Deutsche Juristentag62
2. Der Gesetzesvorschlag von62
3. Der Gesetzesvorschlag von64
4. Der Gesetzesvorschlag von65
5. Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe Tarifvertragsrecht66
a) Das Unternehmen in der Krise66
b) Regelungen außerhalb von Krisensituationen66
6. Die weiteren Literaturansichten67
a) Neuinterpretation des Günstigkeitsprinzips67
b) Generelle Ablehnung betrieblicher Bündnisse für Arbeit70
§ 5 Zusammenfassung72
3. Kapitel: Betriebliche Bündnisse für Arbeit und Art. 9 Abs. 3 GG74
§ 6 Der Schutzumfang des Art. 9 Abs. 3 GG74
I. Koalitionsfreiheit als Doppelgrundrecht74
II. Grundrechtsschutz und Funktion der Tarifautonomie75
1. Betätigungsgarantie des Art. 9 Abs. 3 GG75
2. Schutz-,Wirtschafts-, Sozial- und Ordnungsfunktion77
3. Der Tarifvertrag als Instrument der Vertragsanpassung77
III. Ausgestaltungsbedürftigkeit der Koalitionsfreiheit78
1. Rechtsgeprägtes Grundrecht78
2. Einfachrechtliche Realisierung79
a) Die Regelungen des Tarifvertragsgesetzes und der Tarifvorbehalt des § 77 Abs. 3 BetrVG79
b) Ratio legis des § 77 Abs. 3 BetrVG80
aa) § 78 Nr. 2 BRG 1920 als Ausgangspunkt81
bb) Tarifvorbehalt des § 59 BetrVG 195282
cc) Neufassung des § 77 Abs. 3 BetrVG83
dd) Zusammenfassung84
IV. Ausgestaltungsfähigkeit der Koalitionsfreiheit84
1. Beschränkung der Tarifautonomie84
2. Beschränkung der Tarifmacht86
3. Abgrenzung von Eingriff und Ausgestaltung88
V. Zwischenergebnis89
§ 7 Die historische Entwicklung des Koalitionswesens90
I. Der Ursprung des Koalitionswesens91
1. Vom Ständewesen zur Gewerbefreiheit91
2. Die „Soziale Frage“ und ihre Ursachen92
3. Wirtschaftsstaat undWirtschaftsverfassung93
4. Abhilfe durch Koalitionsbildung95
II. Die Verankerung der Koalitionsfreiheit in der Weimarer Reichsverfassung96
1. Die wirtschafts- und sozialpolitische Funktion der Koalitionen96
a) Der Burgfrieden von 191496
b) Die Zentralarbeitsgemeinschaft97
c) Die Wirtschaftsverfassung des Art. 165 WRV100
d) Zwischenergebnis102
2. Die gesellschaftspolitische Funktion der Koalitionen103
III. Die Durchsetzung der Tarifautonomie in den westlichen Besatzungszonen105
1. Die Gedanken der anglo-amerikanischen Siegermächte105
2. Die Planungen der deutschen Staatsbürokratie106
3. Die Politik der Arbeitgeber und der Gewerkschaften107
IV. Zwischenergebnis108
V. Annex: Zwangsschlichtung in der Weimarer Republik109
§ 8 Kollektiv- oder Individualgrundrecht?110
I. Gewerkschaften vs. Betriebsräte110
II. Gesamtwirtschaftliche Ordnungspolitik und Gemeinwohlbindung111
III. Die Wirtschafts- und Sozialfunktion der Koalitionen113
IV. Zwischenergebnis115
§ 9 Tarifautonomie in der Praxis115
I. Veränderungen und Auflösungserscheinungen115
1. Der nachlassende Gruppennutzen115
a) Die unternehmerische Perspektive115
b) Die Sicht der Arbeitnehmer118
2. Die Verbetrieblichung der Arbeitsbeziehung119
3. Die Aufweichung des Tarifvorbehaltes120
a) Ausnahmen vom Tarifvorbehalt120
b) Die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts zugunsten der Vorrangtheorie120
c) Die Rechtslehre zum Verhältnis von § 77 Abs. 3 BetrVG zu § 87 Abs. 1 ES BetrVG122
aa) Wortauslegung123
bb) Systematische Auslegung123
cc) Sinn und Zweck der Vorschriften125
d) Stellungnahme126
II. Funktionsverlust der Tarifautonomie130
III. Dezentralisierung der Tarifpolitik132
1. Betriebsnahe Tarifpolitik der Koalitionen133
2. Umsetzung des amerikanischen bargaining-unit-Modells135
3. Gewerkschaftskonkurrenz138
IV. Zwischenergebnis141
4. Kapitel: Betriebliche Bündnisse für Arbeit und Ausgestaltung der Tarifautonomie142
§ 10 Verfassungsrechtliche Grenzen der Ausgestaltung142
I. Funktionserhalt der Koalitionen142
II. Beschränkung auf betriebliche Notlagen144
III. Feststellung betrieblicher Notlagen146
1. Zustimmungsvorbehalt der Koalitionen146
2. Quorum der Belegschaft146
3. Zustimmung des Betriebsrats148
IV. Zwischenergebnis148
§ 11 Betriebliche Bündnisse für Arbeit und das Günstigkeitsprinzip148
I. Inhalt und Bedeutung des Günstigkeitsprinzips148
II. Neuinterpretation des Günstigkeitsprinzips149
1. Einbeziehung von Beschäftigungsgarantien in den Günstigkeitsvergleich149
2. Stellungnahme150
a) Gesetzessystematik151
b) Fehlende Justitiabilität152
c) Schutzbedürfnis der Arbeitnehmer152
III. Zwischenergebnis154
§ 12 Betriebliche Bündnisse für Arbeit und gesetzliche Öffnungsklauseln154
I. Regelungskompetenz der Betriebsparteien154
1. Die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts154
2. Die ablehnende Ansicht der Rechtslehre155
3. Stellungnahme157
II. Legitimation der Betriebsparteien159
1. Funktionale Äquivalenz von Tarifvertrag und Betriebsvereinbarung159
2. Legitimation aus der Mitbestimmung bei Betriebsänderungen?164
a) Die Betriebsänderung als Anknüpfungspunkt164
b) Die Inhalte des Interessenausgleichs165
c) Das Recht zur Erstellung einer Namensliste166
3. Legitimität und gesetzliche Anerkennung167
III. Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag?170
5. Kapitel: Überlegungen zu einem eigenen Gesetzesvorschlag172
§ 13 Verfassungskonformität der Gesetzentwürfe172
I. Zur Abänderung des Günstigkeitsprinzips172
II. Zur Einführung eines Vermutungstatbestandes173
III. Zur Ausgestaltung gesetzlicher Tariföffnungsklauseln174
IV. Funktionsverlust der Koalitionen175
V. Zwischenergebnis176
§ 14 Eigener Gesetzesvorschlag177
I. Die Rechte des Betriebsrats bei geplanten Betriebsänderungen177
II. Eigener Gesetzesvorschlag und seine Begründung178
Zusammenfassung in Thesen181
Literaturverzeichnis186
Sachwortverzeichnis203

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