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Blended Coaching im Übergang Schule-Beruf: Ein Konzept für Werkrealschulen

AutorMarc Kummer
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl60 Seiten
ISBN9783955499822
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Erforschung eines Blended Coaching Moduls zur Berufsorientierung an Werkrealschulen und bezeichnet hierbei eine Mischung aus Präsenzcoaching in der Schule und virtuellem Coaching durch neue (digitale) Medien. Verschiedene Studien weisen auf die schlechte Quote im Übergang von der Schule in den Beruf an Hauptschulen hin und dienen somit als Grundlage der vorliegenden Thematik. Durch das Aufzeigen der Ausgangslage der Berufsorientierung bzw. des Übergangs Schule / Beruf soll dargelegt werden, dass Blended Coaching eine Methode zur Berufsorientierung darstellen könnte, die für Werkrealschulen von zentraler Bedeutung werden und in Berufsorientierungsphasen sinnvoll eingesetzt werden kann.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2, BlendedCoaching Konzeption zur Berufsorientierung: Das Konzept des Blended Coaching, wie es hier zum Tragen kommt, zielt auf die individuelle Begleitung der Schüler von Klassenstufe 7 bis 9. Es umfasst aber ebenso die Netzwerkarbeit von Schule, Betrieben, Ämtern, Anbietern von Maßnahmen zur Förderung der Berufsorientierung bzw. Ausbildungsreife. Ein Teil des BlendedCoachingKonzepts basiert auf den Grundsätzen des Case Managements und ist an das Übergangsmanagement der Kompetenzagenturen angelehnt (vgl. DJI Band 7 2006). Um einen weiteren Anhaltspunkt zu geben, wurden vereinzelte Konzeptbausteine der Pestalozzi Schule Friedrichshafen exemplarisch verwendet1. Der in Abbildung 7 dargestellte Verlauf eines Coachingprozesses ist als Grundlage für das BlendedCoaching anzusehen. Die in der Abbildung ersichtlichen Phasen dienen der Abgrenzung um eine klare Struktur zu erhalten. Die Vorphase kann als Erstgespräch gestaltet werden. Wenn man von einem an die Schule angegliedertem BlendedCoaching ausgeht, kann es in einem ersten Gespräch mit Schüler, Eltern und Lehrer stattfinden. Die Hauptphase ist der eigentliche Coachingprozess. Hier werden, wie in Kapitel 2.1 vorgestellt, verschiedene Analyseverfahren zur Kompetenzfeststellung durchgeführt, Ziele mit dem Schüler erarbeitet und das BlendedCoaching als Prozess durchgeführt. Um klar zu definieren, welche Schüler für das BlendedCoaching in Frage kommen, wird eine vorgeschaltete Kompetenzanalyse und ein Screening durchgeführt. Beide Teile, die Kompetenzanalyse und das Screening, sind ein organisationsbezogener Schritt eines größeren Case Management Prozesses, den alle Schüler durchlaufen sollen. Hier findet ein entscheidender Schritt zur Kompetenz, Ressourcenklärung und Zieldefinition statt. 2.1, Analyseverfahren: Optimal ist, wenn man einen Coachingprozess von Klasse 7 bis 9 definiert, ein aufbauendes Coachings. Angefangen von Kompetenzanalysen, Ressourcenklärung und Zieldefinition bis hin zu Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräche üben und Ausbildungsfirmen aussuchen. Wie in Abbildung 8 zu sehen ist, wird der Coachingprozess in 2 Phasen untergliedert. Screeningbereich und Kompetenzanalyse ist in Phase 1 die Phase der Kompetenz und Ressourcenfeststellung des Schülers. Die anschließende Phase 2 ist der Teil der professionellen Begleitung bzw. des Coachings. Die in Phase 2 festgelegte Eingruppierung in Information, Begleitung, einfaches Case Management oder intensives Case Management resultiert aus den Ergebnissen des Analyseverfahrens und der Einschätzung des Coaches. Diese Eingruppierung ist nicht fix und kann sich nach einer Evaluation ändern. Die Intensität des Coachings nimmt in Phase 2 vom Baustein 'Information' zum Baustein 'intensivem Case Management' zu. 2.1.1, Screening: Screening ist ein zentraler Teil des Handlungsschrittes Assessment. Der Klient (Schüler) kommt beispielsweise in der 8. Klasse zur Erstberatung zum zuständigen Coach des Übergangsmanagements SchuleBeruf. Der Screeningfragebogen (Anhang I) eröffnet dem Coach erste Informationen, wie die Lebenswelt und die schulischen Leistungen des Schülers aussehen. Diese Erhebung sollte wenn möglich jedes Schuljahr neu gemacht und die Ergebnisse in einem Diagramm festgehalten werden. Speziell im schulischen Bereich lassen sich hier messbare Ergebnisse klar darstellen. Aber auch Berufswünsche, Freizeitverhalten oder die sozialen Beziehung des Schülers werden sich in veränderter Form (je nach Klassenstufe und Alter) zeigen. Der Coach kann somit zusammen mit dem Schüler neue Ziele definieren oder gegebenenfalls an den vorhandenen Zielen nachjustieren. Der Coach, in Zusammenarbeit mit dem Schüler, ist hierbei immer das zentrale Organ zur Veränderung. Der Coach koordiniert im Screeningprozess mit dem Schüler gemeinsam alle möglichen bzw. nötigen Schritte zur weiteren Verfahrensweise. Hierbei sind immer drei Ebenen für die Vorgehensweise wichtig: 1, Die Ziele und Wünsche des Schülers. 2, Die Ziele der Schule bzw. des Bildungsplans. 3, Die Arbeitsmarktsituation. Durch die verschiedenen Screeningfragebögen (Anhang II bis V) werden die Ziele des Schülers erarbeitet. Durch die Vorgaben der einzelnen Klassenstufen (Kapitel 2.1.1) werden die Ziele der Schule klar geregelt. Die Arbeitsmarktsituation muss individuell und bezogen auf die Wünsche und Ziele des Schülers und der Schule besprochen werden. Auf Grund der Beratungsstatistiken von Jugend in Arbeit e.V.2 kann davon ausgegangen werden, dass ¼ der Schüler in Abgangsklassen (Klasse 9 + 10) Informationsberatung, ¼ Begleitung, ¼ einfaches Case Management und ¼ intensives Case Management benötigen. 1, Die Informationsberatung: Hier kann dem Schüler eine oder mehrere Informationen ausreichen. Hierbei kann es sich um Informationen über weiterführende Schulen (Anhang II), konkrete Ausbildungsberufe oder Kontaktinformationen von spezifischen Anlaufstellen handeln. 2, Begleitung: Hier kann es sich um Informationen zu schulinternen oder schulexternen Hilfsangeboten handeln. Es werden konkrete Handlungsschritte oder Maßnahmen mit dem Schüler besprochen und hierbei begleitet. 3, Einfaches Case Management: Hier sind Beratungen zu spezifischen Wünschen und Zielen des Schülers von zentraler Bedeutung. Über einen Fragebogen werden individuelle Ziele mit dem Schüler vereinbart und verschiedene Handlungsschritte begleitend initiiert. 4, Intensives Case Management: Nach den Einschätzungen des Coaches wird der Schüler in den Bereich des intensiven Case Management eingruppiert. Dieser Bereich ist auf Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf ausgerichtet und basiert auf weiteren Case Management Handlungsschritten. Hierbei wird ein engmaschiges Konzept des Coachings angelegt. Wöchentliche Treffen von Coach und Schüler sind hier vorgesehen, um die erarbeiteten Ziele zu überprüfen und ggf. nach zu justieren.
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