Schön, dass Sie noch da sind und dass es Sie interessiert, wie es weitergeht! Das bedeutet, Ihr Körper und Ihre Gesundheit sind Ihnen wichtig, und das sind die wichtigsten Voraussetzungen, mit dem Programm in diesem Buch Erfolg zu haben. In diesem Kapitel geht es darum zu verstehen, dass Gesundheit nicht das Fernbleiben von Krankheiten bedeutet, sondern das Leben uneingeschränkt zu genießen.
Jeder ist seines Glückes Schmied.
Appius Claudius Caecus, römischer Staatsmann, ca. 300 v. Chr.
Bevor wir mit dem eigentlichen Programm beginnen, möchte ich gern wissen, wie es Ihnen geht, in welcher Dekade Sie sich gerade befinden und wie Ihre Lebensumstände sind. Denn jede Reise, die man anfängt, beginnt an einem Ausgangspunkt, und um ein Ziel zu erreichen, muss man immer wissen, von wo man startet. Dabei ist nicht nur die körperliche Verfassung ausschlaggebend, sondern auch die geistige. Es ergibt keinen Sinn, sich auf eine Reise zu machen ohne Gepäck, ohne Landkarte und Proviant. Wer gut vorbereitet ist, kommt auch sicher an sein Ziel. Apropos Ziel. Ihr Ziel sollten wir vorher noch kurz besprechen. Sie müssen weder etwas schreiben noch malen, Sie sollen visualisieren.
„Schön, dass Sie noch da sind! Das bedeutet, Ihr Körper und Ihre Gesundheit sind Ihnen wichtig, und das sind die wichtigsten Voraussetzungen für dieses Buch und dieses Programm.“
Ein ganz wichtiger Punkt, dem Alter zu entfliehen, sind Träume und Visionen. Nur wer immer weiter träumt, wird auch immer Lust auf Leben haben. Wenn wir uns gut fühlen, lachen, Freude empfinden, dann gibt es eine Handvoll Hormone als Dankeschön (dazu später mehr). Alleine die Glückshormone führen dazu, dass wir Lust auf mehr bekommen und unser Körper aktiver und agiler wird. Dass der Stoffwechsel runder läuft, dass wir uns einfach wohlfühlen. Wenn ein Tag gut war, wenn wir fleißig und mit unserer Leistung zufrieden waren, löst unser Gehirn die Belohnung „Glückshormone“ aus, und ein positiver Kreislauf beginnt. Alles, was Ihnen Freude, Spaß und Zufriedenheit bereitet, sorgt für Ihr Wohlbefinden.
Schließen Sie mal für einen Moment die Augen und versuchen Sie sich in Gedanken in die Zukunft zu beamen. Stellen Sie sich Ihr Leben in 50 Jahren vor. Sorry, es ist mir gerade egal, ob Sie schon 70 sind, denn wir planen ja, weit über 100 zu werden. Die Vorstellung geht ganz einfach: Alles ist wie heute. Nur etwas fitter und entspannter, weil Sie ja nicht mehr arbeiten müssen. Aber wahrscheinlich wollen Sie noch arbeiten, weil Ihnen sonst zu langweilig ist.
Spaß beiseite. Noch mal der ernst gemeinte Hinweis. Stellen Sie sich Ihr Leben in 20, 30, 40, 50 Jahren vor. Wie soll es sein? Ich möchte, dass Sie positive Gedanken entwickeln. Nur positive Gedanken bringen Zufriedenheit und Wohlbefinden. Schlechte Gedanken führen zu einer negativen Hormonausschüttung, das heißt der Körper schüttet das Stresshormon Cortisol aus – auch dazu später mehr.
Ich möchte Ihnen ein paar meiner Ziele als Anregung geben. Ich sehe mich im Alter von 100 Jahren mit meiner Frau auf dem Golfplatz Golfturniere spielen, mit meinen Söhnen und Enkeln um die Wette putten. Mit meinen Kindern reisen und die Welt erkunden. Sprachen lernen und fit wie ein Turnschuh sein. Ich erwähnte schon, mit 90 möchte ich meinen ersten Marathon laufen. Ärzte treffe ich nur privat und bei Fachvorträgen über Gesundheit. Ich möchte Menschen immer noch für ihren Körper und ihre Gesundheit begeistern und ein tolles Vorbild für „das neue Alt“ sein. Denn mein „Alt“ ist nicht das, was Sie noch im Kopf haben.
„Keine Sorge, Sie müssen jetzt nichts malen, zeichnen, schreiben. Sie müssen nur visualisieren. Träumen.“
Sie sollten für sich Ziele finden und diese immer wieder erträumen, um sie auch zu erleben. Sie werden sehen, Träume können Wirklichkeit werden. Der Geist ist mächtiger, als Sie denken! Deshalb mein Rat: Denken Sie nur positiv. Ich habe es leider oft genug erlebt, dass, wenn jemand permanent von Krankheiten gesprochen hat, er – schwups – krank wurde. Man nennt dieses Phänomen self-fullfilling prophecy, selbsterfüllende Prophezeiung. Also, lassen Sie positive Gedanken Ihr Herz und Unterbewusstsein bewohnen.
Der Körper ist eine wunderbare Maschine und er verzeiht viel, insbesondere, wenn er merkt, dass man ihm gut will und tut. Dann repariert er sich sozusagen – was er zum Reparieren braucht, erfahren Sie noch. Egal an welcher Stelle Ihres Lebens Sie jetzt gerade stehen: Träumen Sie, freuen Sie sich auf alles, was kommt. Die Anleitung dazu bekommen Sie jetzt von mir – und das Reparaturzeug, um die bisher entstandenen Schäden zu reparieren, auch.
Sie füllen den Fragebogen auf der folgenden Seite aus und machen das Gleiche in vier Wochen noch mal, dann haben wir einen Vergleich. Nennen wir es einen Beweis für das Programm. Man vergisst sehr schnell, wo man gestartet ist und wie es einem (er)ging. Deshalb macht es Sinn, sich am Anfang ein paar Notizen zu machen und darüber bewusst zu werden, wo man steht und was man verändern möchte. Wenn ich an der Universität strategisches Management und Planung unterrichte, erkläre ich den Studenten, dass jeder von ihnen ein kleines Unternehmen darstellt und erst mal für sich eine strategische Planung für sein Leben machen soll. Denn das, was für Unternehmen gilt, gilt auch für den normalen Menschen: Mit einem Plan kommt man wesentlich schneller ans Ziel. Aus diesem Grund liebe ich die Navigationssysteme in Autos. Sie sparen unglaublich viel Zeit, weil sie immer wieder die Strecke neu berechnen, auf „Ereignisse“ eingehen und die Route dahingehend anpassen.
Das Leben ist nicht statisch. Es ist dynamisch (manchmal mehr, als einem lieb ist). Das heißt übersetzt: Beißen Sie sich nicht an Ideen fest. Seien Sie, was Ihr Leben angeht, immer offen für Neues, neue Herausforderungen und neue Themen. Wer nicht nach vorne geht, lebt in der Vergangenheit und wird auch nicht von morgen träumen – und Sie wissen ja bereits, wie wichtig das Träumen für Ihr Leben und Ihre Gesundheit ist. Nur wer träumt, hat Lust auf morgen und wird alles dafür tun, es zu erleben und zu genießen.
Lassen Sie uns eine Bestandsaufnahme machen, um den Standort bestimmen. Dann legen wir Ziele fest und anschließend bestimmen wir den Weg, auf dem wir diese Ziele erreichen. Auch im Leben gibt es die kürzeste Route, die schnellste Route und die sparsamste Route. Welche sich am besten für Sie eignet bzw. was die Vor- und Nachteile sind, zeige ich Ihnen noch.
Die Navigationseingabe: Der Startpunkt
Bitte vergeben Sie im Folgenden Schulnoten von 1 bis 6. Machen Sie einfach Kreuze in die Felder. In vier Wochen machen wir das noch mal und schauen, ob die Kreuze sich verändert haben. Ich möchte hier noch mal darauf hinweisen, dass dies keine ärztliche Anamnese ist. Hier soll nur eine eigene Bestandsaufnahme erzeugt werden.
Bestandsaufnahme Ihres derzeitigen körperlichen und seelischen Zustands:
Einschätzung Ihres körperlichen und seelischen Zustands vier Wochen später:
Die Navigationseingabe: Das Ziel
Sie hatten vor ein paar Seiten die Aufgabe, sich etwas auszudenken, und konnten schon anfangen zu träumen. Teilen Sie Ihre Ziele auf in körperliche Ziele, geistige Ziele und seelische Ziele. Dann haben Sie mehr davon. Es ist zu einfach und nicht greifbar, wenn man nur sagt: „Ich möchte, dass es mir gut geht.“
Worin liegt der Unterschied zwischen Geist und Seele? Ein einfaches Beispiel bringt Licht ins Dunkel: Als geistiges Ziel würde ich mir setzen, viele Fremdsprachen zu lernen. Als seelisches Ziel würde ich mir Zufriedenheit und ein immerwährendes, glückliches Familienleben wünschen. Den Geist kann und muss man herausfordern, sonst verkümmert er. Und an der Seele kann und muss man arbeiten.
„Man könnte es auch so sagen: Mit dem Geist kann man lernen und mit der Seele kann man fühlen.“
Der Mensch kann nur alt werden, wenn alles in ihm im Einklang ist. Hört sich esoterisch an, ist aber so. Unsere Gedanken haben leider einen sehr großen Einfluss auf unsere Zellteilung und Zellzerstörung, schon durch die Tatsache, dass unsere Gedanken auch immer Hormonschübe auslösen – entweder gute oder schlechte. Dementsprechend wäre es Ihnen zu empfehlen, so wenig wie möglich schlechte Gefühle in sich aufzunehmen und zu „denken“. Das hat nichts mit Esoterik zu tun, sondern mit Biochemie.
Zurück zu unserer Zielfindung. Das folgende Beispiel kennen Sie nur zu gut: Neujahrsvorsätze. Jedes Jahr aufs Neue setzt man sich neue Ziele fürs neue Jahr. Und wie lange halten die? Es ist besser, wenn man mit seinen Vorsätzen nicht allein bleibt, deshalb vertrauen Sie mir, denn ich weiß, wie man lange motiviert und mit Spaß an der Sache bleibt. Falls Sie sich noch nicht zum...