Nach Foucault sind Heterotopien Orte und Räume, die zwar innerhalb von Gesellschaften existieren, jedoch anderen Normen und Gesetzen unterworfen sind als ihre Umwelt. Zugleich reflektieren Heterotopien die sie umgebenden sozialen Verhältnisse, indem sie diese repräsentieren, umkehren oder negieren. Denise Schneider ergründet in ihrer interdisziplinären Masterarbeit die Frage, ob auch Bücher ein solches Potenzial haben und somit heterotopen Status erlangen können. Anhand zweier Betrachtungsebenen - der kognitiven Erfassung und der körperlichen Wahrnehmung - untersucht sie die Erfahrung der Anderswelt »Buch« sowie das soziale Erleben des Lesers im Rahmen der Lektüre. Mit der Zusammenführung von Theorien aus der Buchwissenschaft, Philosophie, Medien- und Kognitionswissenschaft eröffnet sie einen neuen Blickwinkel auf das Medium Buch und darauf, was es zu leisten vermag. Diese Publikation ist Band 38 der Reihe 'Initialen', in deren Rahmen herausragende Abschlussarbeiten der Mainzer Buchwissenschaft veröffentlicht werden.
Denise Schneider wurde 1989 in Nürtingen geboren und absolvierte 2014 ihren Bachelor of Arts in Buchwissenschaft und Germanistik. Mit der Masterarbeit "Das Buch als Heterotopie. Leistung oder Zuschreibung?" erlangte sie 2017 den Master of Arts. Studienbegleitend erwarb sie erste praktische Erfahrungen in Buchhandel und Lektorat. Nach dem Studium nahm sie ein Volontariat im Projektmanagement bei Springer Gabler auf.
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