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E-Book

Das geheime Wissen unserer Zellen

Mit Körperintelligenz heilen

AutorSondra Barrett
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl384 Seiten
ISBN9783641130848
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Wie Spiritualität Zellen verändert und heilt.
Die Mikrobiologin und Meditationslehrerin Sondra Barrett erforscht das spirituelle Leben unserer Zellen. Zum einen zeigt sie, dass der Zellkörper über eine 'spirituelle Architektur' verfügt, wo z. B. die Zahlencodes der DNA denen des i-Ging entsprechen; zum anderen lässt sich wissenschaftlich belegen, dass unsere Zellen lernfähig sind, sich durch Meditation verändern und Krankheiten verhindern oder sogar heilen können. Mit vielen mikroskopischen Abbildungen und Übungen, wie Körperreisen, Visualisierungen, Atemtechniken und Mantrameditation, um mit unseren Zellen 'in Kontakt' zu treten.

Sondra Barrett ist promovierte Biochemikerin und spirituelle Lehrerin. Sie lehrt und forscht im Bereich der 'Body-Mind-Medicine'. Sondra Barrett ist außerdem ein preisgekrönte Fotografin. Sie lebt in Kalifornien.

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Leseprobe

Vorwort

Andererseits erfüllt aber die Wissenschaft jeden, der sich ernsthaft mit ihr befasst, mit der Überzeugung, dass sich in der Gesetzmäßigkeit der Welt ein dem menschlichen ungeheuer überlegener Geist manifestiere, dem gegenüber wir mit unseren bescheidenen Kräften demütig zurückstehen müssen.

Albert Einstein

Die Reise, die mich dahin führte, eine Brücke zwischen der Welt der biologischen Zelle und der Welt der Seele zu schlagen, verlangte die wiederholte Auflösung meines Egos und meiner Überzeugungen. Sie begann vor über vierzig Jahren mit meiner Promotion in Biochemie. Damals war ich von den Chemikalien des Lebens fasziniert. Sie waren eindeutig identifizierbar, objektiv und messbar. Darüber hinaus glaubte ich, wenn es uns gelänge, chemische Anomalien aufzuspüren, könnten wir alles im menschlichen Körper wieder in Ordnung bringen. Später widmete ich mich der Immunbiologie und der Hämatologie und fand so meinen Weg ins Universum der Zelle.

Die Erforschung von Zellen unter dem Mikroskop wurde mehr als eine rein intellektuelle Erfahrung für mich – was ich sah, verzauberte mich. Ich begann, die magische Welt lebender menschlicher Zellen unter dem Mikroskop zu fotografieren.

Obwohl mich die Welt der Zellen auf eine rätselhafte Weise fesselte, die ich noch nicht ganz verstand, befand ich mich im Intellektuellenmodus. Ich dachte, was man nicht messen und beweisen könne, sei nicht real, sondern eine Illusion – oder gar eine Wahnvorstellung. Meiner Ansicht nach erzählten Analyse und Statistik die wahre Geschichte; hinsichtlich der Schlussfolgerungen konnte es keine Ambivalenz geben. Aber je mehr ich durch meine Forschungsarbeit an Erfahrung gewann, desto stärker gerieten meine starren Überzeugungen ins Wanken. Ich sah Menschen sterben, die aufgrund ihrer biologischen Werte »nicht hätten sterben dürfen«. Ich sah Kinder mit aggressiven Leukämiezellen (Blutkrebs), deren Zustand dem prognostizierten Krankheitsverlauf widersprach und die viel länger lebten, als sie »hätten sollen«. Die Menschen ließen sich nicht fein säuberlich in statistische und prognostische Kategorien einteilen. Sie waren nicht so leicht zu messen wie klar definierte Chemikalien in einem Reagenzglas.

Bei einer 84-jährigen Frau namens Marjorie mit akuter Leukämie versagte die Chemotherapie. Die Ärzte gaben ihr nur noch ein paar Monate, aber Marjorie hatte andere Pläne: Einer ihrer Enkel machte seinen Hochschulabschluss, und ihre diamantene Hochzeit stand bevor. Dafür musste sie am Leben bleiben. Und das blieb sie – ohne Chemotherapie. Sie verbrachte sogar noch zwei weitere Jahre mit den Menschen, die ihr wichtig waren.

Für mich ergab das keinen Sinn. Ich war ratlos. Was hielt sie am Leben? Mein Panzer öffnete sich gerade so weit, dass ich verstand: Heilung, Leben und Tod ließen sich nicht einfach in einen analytischen Rahmen pressen, und ich konnte mich nicht mehr ausschließlich auf die tröstende wissenschaftliche Messbarkeit und Vorhersagbarkeit verlassen.

Dann bat mich der Vater eines leukämiekranken Jungen, die Krebszellen seines Sohnes zu fotografieren, um ihn bei der Visualisierung zu unterstützen. Der Junge stellte sich die heilenden Zellen wie eine Art Pac-Man vor, der die Krebszellen aufspürte und zerstörte, so wie die Figur im Videospiel die Punkte fraß. Damals fand man Visualisierung und bildliche Vorstellung nur in den Randbereichen der Schulmedizin, aber das Konzept ließ mich nicht mehr los. Ich dachte, wenn Kinder sehen konnten, wie gesunde Zellen aussahen, dass sie größer und stärker waren als die Krebszellen, konnten sie mithilfe ihres Geistes vielleicht ihren Körper heilen. Manchmal schlug ich ihnen vor, sich die Krebszellen als Staub und ihr Selbstheilungssystem als Staubsauger vorzustellen.

Bald begann ich, in der Klinik wöchentliche Diavorträge über die »innere Welt« zu halten. Ich zeigte lediglich die gesunden und die abnormen Zellen und Moleküle – ohne weitere Erklärungen zu geben. Dabei wurde mir klar, dass es den Kindern egal war, was diese Bilder für einen Wissenschaftler bedeuteten. Die Aufnahmen hatten etwas an sich, das Menschen aller Altersgruppen gefiel und für viele umwälzend war.

Ich entwickelte eine besondere Beziehung zu einem fünfjährigen Jungen namens Alvaro, der die Dias immer wieder sehen wollte. Manchmal lud ich ihn und seine Schwester übers Wochenende zu mir und meinen Kindern ein. Nachdem er über ein Jahr lang symptomfrei gewesen war, verschlechterte sich Alvaros Gesundheitszustand mit einem Mal. Er stammelte, und das Gehen fiel ihm schwer. Was konnte ich für ihn tun?

Ich erinnerte mich an eine Strategie aus meinen eigenen gestalttherapeutischen Sitzungen, um schwierige Gefühle zum Ausdruck zu bringen (man schlug schreiend auf ein Kissen ein), und kam auf die Idee, sie mit Alvaro auszuprobieren. Ich fragte, ob er sich über irgendetwas aufregte, und bekam sofort zur Antwort, dass er echt wütend auf seinen Stiefvater sei. Er sagte, er glaube, dieser Mann habe seinen leiblichen Vater vertrieben. In meiner Naivität – schließlich war ich keine ausgebildete Gestalttherapeutin – bat ich ihn, seine Wut zu zeigen, indem er auf das Sofa einschlug. Ohne zu zögern, drosch er eine ganze Weile auf die Sofakissen ein.

Einige Tage später begann sich Alvaros Zustand zu bessern. Die Veränderung konnte natürlich auf seine neuen Medikamente zurückzuführen sein, aber sie kam mir wie ein Wunder vor. Ich konnte nicht mehr sicher sein, dass ausschließlich die Medikamente die Wende in seinem Krankheitsprozess gebracht hatten. Dies war eine weitere wichtige Umkehr in meinem Denken und meinen Überzeugungen hinsichtlich der Medizin.

Da ich Angst vor dem Tod Alvaros hatte, nahm ich damals die Hilfe eines klinischen Psychologen in Anspruch. In der ersten Therapiesitzung zündete er etwas Salbei an, um den Raum zu reinigen. So etwas hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Sofort fühlte ich mich klarer und entspannter, als das seit langer Zeit der Fall gewesen war. Es war offensichtlich, dass mehr in diesem Mann steckte, als auf den ersten Blick zu erkennen war – im Grunde war er ein Schamane. Er führte mich an einen Ort tiefen Vertrauens, und ich wusste, dass ich bei den großen Problemen, mit denen ich mich herumschlug und für die meine wissenschaftliche Ausbildung keinen Rahmen bot, seiner Führung bedurfte. Ich ging mehrere Jahre bei ihm in die Therapie, bevor ich mich für eine einjährige schamanische Ausbildung entschied.

Die Arbeit mit diesem Schamanen war ein echter Wendepunkt. Er half mir, meine Vorstellungen von Heilung und davon, welche geistigen und spirituellen Dimensionen sie unterstützen, zu überdenken. Ich beschäftigte mich intensiv mit meiner eigenen Heilung und begann, auch meine Rolle als Heilerin zu erforschen. In jenem prägenden Lehrjahr machte ich es mir zum Lebensziel, im Heilprozess eine Brücke zwischen der Wissenschaft und dem Spirituellen zu schlagen.

Im Labor bestand meine wichtigste wissenschaftliche Aufgabe darin zu erforschen, wie man Zellmerkmale erkennen konnte, die eine genauere Diagnose und eine erfolgreichere Behandlung der Leukämie ermöglichten. Ich arbeitete mit dem Mikroskop, um die Identität und das Verhalten von Zellen zu unterscheiden. Dabei stellte ich fest, dass weiße Blutkörperchen ihre Form und ihre Gestalt verändern, während sie wachsen und reifen. Mit ihrer Form veränderten sich auch ihre Fähigkeiten. Im Vergleich zu den regelmäßigen, geordneten Strukturen gesunder Zellen wirkten leukämische Zellen chaotisch. Die Mikroaufnahme zeigt betroffene Zellen Verglichen mit der regelmäßigen Form gesunder myeloischer Zellen ist jede Einzelne von ihnen auf andere Weise abnorm geformt (siehe Abbildung V.1).

Abbildung V.1: Lebende menschliche leukämische Zellen bei myeloischer Leukämie

Unsere jahrelange Forschungsarbeit war erfolgreich: Sie ermöglichte die eindeutigere Diagnose der verschiedenen Arten dieser tödlichsten aller akuten Leukämieerkrankungen. Und obwohl dies ein gewaltiger Durchbruch war, hatte ich das Gefühl, versagt zu haben. Hatte ich die falschen Fragen gestellt, als ich mich auf die Diagnose konzentriert hatte? Da es zum damaligen Zeitpunkt noch keine neuen Behandlungsmöglichkeiten für diese Krankheiten gab, würde meine Arbeit nicht dazu beitragen, dass es irgendjemandem besser ging. Ich dachte daran, mich aus der Laborforschung zurückzuziehen.

Und doch hatte meine Arbeit, lebende Zellen unter dem Mikroskop zu untersuchen, mich zutiefst berührt. Bei einem frühen Experiment hatte ich beobachtet, wie lebende menschliche Leukozyten winzige, reglose Plastikkügelchen entdeckten. Sie traten sofort in Aktion. In dem Versuch, die Eindringlinge zu beseitigen, schoben sie sich rasch auf die Plastikkügelchen zu und wechselten dabei sogar die Form. Hier offenbarte sich vor meinen Augen ein Geheimnis. Konnte es Zufall oder eine Laune der Biologie sein, dass die weißen Blutkörperchen so schlau waren?

Während ich lebende Zellen bei ihren heldenhaften Bemühungen beobachtete, Gefahren abzuwehren, sah ich unter dem Einfluss meiner schamanischen Studien allmählich mehr in ihnen als nur programmiertes Gewebe. Sie waren heilig. Sie waren der Beweis für Gottes Werk, für einen göttlichen Plan. Ich akzeptierte, dass die unsichtbare Welt nicht nur aus den Zellen und Molekülen bestand, die ich in Büchern studiert und zu kennen geglaubt hatte; sie umfasste das Spirituelle, das Wunderbare und die Seele.

Nicht lange nach dem Tod meines lieben kleinen Freundes Alvaro wurde bei mir eine Hepatitis festgestellt. Im Krankenhaus hatte ich jeden Morgen...

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