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E-Book

Das Gesundheits-Rezept

klüger trainieren - länger leben - High Intensity Interval Training

AutorAnders Hansen, Carl Johan Sundberg
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783641174163
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
DIE Experten für High-Intensity-Interval-Training (HIIT) mit dem Standardwerk für das gesunde und effektive Trainieren in Sport und Freizeit
Basierend auf neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft zeigen die beiden Ärzte und Gesundheitsexperten Anders Hansen und Carl Johan Sundberg, was man tun muss, um das Meiste aus seinem Training herauszuholen. Denn wenn es um die Vorbeugung von Krankheiten geht, muss man kein Marathonläufer sein - 30 Minuten zu Fuß pro Tag reichen bereits aus! Sie erklären außerdem die wissenschaftlichen Hintergründe des sogenannten 'Intervall-Trainings' - einer Trainingsmethode, bei der nur vier Minuten so effektiv sein können wie eine ganze Stunde...

Dr. med. Anders Hansen war Oberarzt am schwedischen Karolinska Institutet, einer der renommiertesten Forschungskliniken der Welt. In Schweden ist der Bestsellerautor aus dem Fernsehen bekannt, u.a. mit seiner populärwissenschaftlichen Sendung 'Dein Gehirn'. Neben seiner erfolgreichen Autorentätigkleit arbeitet er als Psychologe in einer Privatklinik in Stockholm.

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Leseprobe

Die wertvolle halbe Stunde

Wir alle wissen, dass wir uns mehr bewegen sollten. Nicht nur, um unser Gewicht in Schach zu halten, sondern auch, damit es uns gut geht und um Krankheitsrisiken zu reduzieren. Warum sollten Sie dann ein ganzes Buch über dieses Thema lesen? Kurz gesagt: weil Ihnen wahrscheinlich nicht wirklich klar ist, wie wichtig Bewegung ist, und dass bereits sehr geringe körperliche Aktivität eine enorme Wirkung auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden hat.

Grundsätzlich sollte man Wundermitteln gegenüber skeptisch sein – sie halten selten, was sie versprechen. Bewegung bildet hier die große Ausnahme. Die medizinische Forschung belegt eindeutig, dass körperliche Aktivität ein regelrechtes Wundermittel ist, das eine ganze Reihe von Krankheiten verhindern hilft beziehungsweise zum Behandlungserfolg beiträgt und überdies den Alterungsprozess verlangsamt.

Obwohl die meisten Menschen wissen, dass Bewegung gut für sie ist, ziehen sie keine praktischen Schlüsse daraus. Untersuchungen zeigen, dass die Hälfte der Europäer zu wenig Bewegung hat. In den USA sieht es ganz ähnlich aus, und weltweit bewegt sich etwa ein Drittel der Menschheit zu wenig. Wir wollen dazu beitragen, das zu ändern. Aus gesundheitlicher Perspektive genügt schon ein halbstündiger Spaziergang am Tag, und je mehr Sie über die Vorteile wissen, die physische Aktivität mit sich bringt, desto mehr Lust werden Sie bekommen, sich zu bewegen.

Die medizinische Forschung belegt eindeutig, dass körperliche Aktivität ein regelrechtes Wundermittel ist, das eine ganze Reihe von Krankheiten verhindern hilft beziehungsweise zum Behandlungserfolg beiträgt.

Wundermittel Bewegung

Wenn man sich die Ursachen der häufigsten Zivilisationskrankheiten ansieht, stößt man immer wieder auf dieselben Faktoren: dass Rauchen, zu viel Alkohol, schlechte Ernährung, Übergewicht und hoher Blutdruck uns krank machen, ist Ihnen sicher hinlänglich bekannt.

In den letzten Jahren ist noch ein weiterer Punkt hinzugekommen: Bewegungsmangel. Bewegungsmangel nimmt heute auf der Liste der Ursachen für Krankheiten und frühen Tod der Weltgesundheitsorganisation WHO den vierten Platz ein.

Auf den drei Plätzen davor liegen – in dieser Reihenfolge – Bluthochdruck, Rauchen und erhöhte Blutzuckerwerte. Die Auswirkungen dieser drei »Spitzenreiter« lassen sich allesamt durch mehr Bewegung positiv beeinflussen.

Ruhestörer Statistik

Manch einer ist der Statistiken zu Zivilisationskrankheiten so überdrüssig, dass er nichts mehr davon hören mag. Die Forschungsergebnisse sind jedoch so eindeutig, dass wir die Augen vor diesen Zahlen nicht verschließen dürfen. Daher fassen wir – auf die Gefahr hin, Sie zu nerven – die wichtigsten Fakten noch einmal für Sie zusammen.

Wussten Sie zum Beispiel, dass jeder fünfte Fall von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – der häufigsten Todesursache in Europa und den USA – und jeder zehnte Schlaganfall darauf zurückzuführen ist, dass wir uns zu wenig bewegen?

Oder haben Sie Angst, Krebs zu bekommen? Jeder weiß, dass man Salz in Maßen konsumieren und nicht rauchen soll. Aber wissen Sie auch, dass regelmäßige Bewegung das Krebsrisiko senkt? Das gehört zu den wichtigsten Ratschlägen zur Vorbeugung gegen viele Formen von Krebs. Jeder zehnte Fall von Brustkrebs und jeder siebte Fall von Dickdarmkrebs sind auf körperliche Inaktivität zurückzuführen. Das Brustkrebsrisiko ist bei sportlich aktiven Frauen um mindestens 20 Prozent niedriger als bei Geschlechtsgenossinnen, die ihr Leben im Sitzen verbringen. Auch beim Bauchspeicheldrüsenkrebs, einer der tödlichsten Krebsarten überhaupt, scheint sich das Risiko durch regelmäßige Bewegung zu vermindern.

Haben Sie immer noch Zweifel? Wir haben noch eine ganze Reihe weiterer Beispiele auf Lager: Das Risiko für Altersdiabetes lässt sich halbieren, wenn man sich 20 bis 30 Minuten pro Tag bewegt. Ebenso sinkt das Risiko für Osteoporose, Blutgerinnsel und Rheuma. Im Fall der Gelenkerkrankung Arthrose ist Training sogar die einzig effektive Maßnahme (es sei denn, man tauscht die Gelenke aus).

Oder Demenz – zweifellos eine schreckliche Krankheit, bei der die erbliche Veranlagung eine Rolle spielt, was beunruhigend genug ist, wenn man Eltern oder Großeltern hat, die davon betroffen sind. Doch viele wissen nicht, dass das Risiko, an Demenz zu erkranken, in den meisten Fällen stärker vom Grad der körperlichen Aktivität beeinflusst ist als von der genetischen Vorbelastung. Es ist erwiesen, dass das Demenzrisiko fast halbiert werden kann, wenn man sich regelmäßig bewegt; und bei denjenigen, die trotzdem erkranken, lässt sich der Krankheitseintritt durch Bewegung um fünf Jahre nach hinten verschieben.

Die Bedeutung von körperlicher Aktivität für unserer Gesundheit wird immer besser wissenschaftlich untersucht – und im Zuge dessen wird die Liste der Krankheitsrisiken, die sich durch regelmäßige Bewegung senken lassen, von Jahr zu Jahr länger

Und in dieser ganzen Aufzählung haben wir noch gar nicht erwähnt, dass es Ihnen durch Bewegung besser geht, Sie Ihre Lebensqualität steigern und das Risiko für psychische Probleme wie Angststörungen und Depressionen senken. Es ist einfach enorm wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, dass wir in Bewegung bleiben.

Das Risiko, an Demenz zu erkranken, ist in den meisten Fällen stärker vom Grad der körperlichen Aktivität beeinflusst als von der genetischen Vorbelastung.

Mangelnde Bewegung ist verantwortlich für

jeden fünften Fall von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

jeden zehnten Schlaganfall.

jeden siebten Fall von Altersdiabetes.

jeden siebten Fall von Dickdarmkrebs.

jeden zehnten Fall von Brustkrebs.

Doch statt einfach nur schreckliche Krankheiten aufzulisten, wollen wir die Perspektive umkehren und Ihnen die Vorteile regelmäßiger Bewegung aufzeigen.

Körperliche Aktivität

verlängert Ihr Leben um mehrere Jahre.

verbessert Ihre Lebensqualität.

verbessert Ihr Gedächtnis und Ihre Konzentrationsfähigkeit.

senkt das Risiko für Depressionen und Angststörungen.

schützt vor Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Altersdiabetes, Osteoporose und Demenz.

senkt das Risiko für mehrere häufige Krebsarten, u. a. Brustkrebs und Dickdarmkrebs.

stärkt Ihr Herz und Ihre Muskeln.

senkt das Risiko für Stürze.

senkt das Risiko für Osteoporose.

hilft Ihnen, Ihr Gewicht zu halten.

Tabletten oder Training?

Forscher in Harvard und Stanford haben sich die Mühe gemacht, über 300 verschiedene wissenschaftliche Studien durchzugehen und die Ergebnisse zusammenzuführen. Die Fragestellung lautete: Wie wirkt Bewegung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und drohender Diabetes im Vergleich mit Medikamenten?

Dass Sport einen positiven Effekt hat, wusste man – aber nicht, wie stark dieser, verglichen mit der Wirksamkeit von Medikamenten, ausfällt. Die Ergebnisse, die Ende 2013 in einer der renommiertesten medizinischen Zeitschriften der Welt veröffentlich wurden, waren so sensationell, dass sogar Zeitungen, die selten über Medizinthemen berichten, sie auf den ersten Seiten brachten. Bei all diesen Krankheiten, die die Liste der Todesursachen in der westlichen Welt anführen, liegt die Wirkung von Bewegung gleichauf mit der medikamentösen Behandlung. In manchen Bereichen, z. B. bei der Erholung des Gehirns nach einem Schlaganfall, erwies sich Bewegung sogar als effektiver als Medikamente.

Die Forscher aus Harvard und Stanford stellten fest, dass Bewegung eine Alternative zu medikamentösen Behandlungen sein kann. Allerdings geht es uns nicht um ein Entweder-oder. Unter Umständen ist die Kombination von körperlicher Aktivität und Medikamenten besonders zielführend: Bei mindestens 35 verschiedenen Arzneimitteln konnte die Dosis bei regelmäßiger Bewegung reduziert werden.

Nun könnte man sich fragen, warum es so lange gedauert hat, bis dieser Zusammenhang erforscht wurde. Eine Antwort darauf lautet, dass die medizinische Forschung eine Vorliebe dafür hat, die Wirkung von Medikamenten zu untersuchen – und nicht von Veränderungen des Lebensstils. Erstens müssen Medikamente ohnehin getestet werden, zweitens wird ein Großteil der medizinischen Forschung von Arzneimittelfirmen finanziert, die ihr Geld mit dem Verkauf von Tabletten verdienen.

Die Liste der Krankheitsrisiken, die sich durch körperliche Bewegung erwiesenermaßen senken lassen, wird von Jahr zu Jahr länger.

Bewegung statt OP

Körperliche Aktivität hat nicht nur genauso große Effekte wie Medikamente, sondern kann in einigen Fällen auch chirurgische Eingriffe ersetzen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Die Blutgefäße des Herzens sind empfindlich, und wenn sie sich verengen, wird das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Die Folge kann ein Herzinfarkt sein. Ein Eingriff, der immer häufiger vorgenommen wird, ist das Einnähen eines sogenannten Stents, eines kleinen, röhrenförmigen Gittergerüsts, in das...

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