Sie sind hier
E-Book

Das Motiv des Todes in Thomas Manns Erzählung Der Tod in Venedig

AutorNoémie Schlentz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl20 Seiten
ISBN9783638205979
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Einführung in die Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Neben dem Motiv des Todes, das unverkennbar schon zu Beginn der Erzählung gegenwärtig ist und in der gesamten Handlung vorherrscht, gibt es auch noch andere Leitmotive, die zwar nur indirekt, aber dennoch mit dem Tod in Zusammenhang stehen. Ich werde kurz auf diese eingehen, weil sie wichtig sind, um die von Thomas Mann angewandte Leitmotivtechnik besser zu erfassen. Ein erstes Beispiel ist die zunehmende Verfremdung der gewohnten Welt Aschenbachs: noch in seiner Heimatstadt München spürt er, dass sein gewohntes Leben irgendwie aus den Fugen geraten ist. Er steckt nicht nur in einer Schaffens-, sondern in einer Lebenskrise. So reicht seine alltägliche Bewegung an der frischen Luft nicht aus und er muss 'einen weiteren Spaziergang' unternehmen, um innerlich zur Ruhe zu kommen. Dabei hat Gustav von Aschenbach dann ein befremdendes Erlebnis, als er dem mysteriösen Wanderer begegnet, durch den er sich zum Reisen animiert fühlt. Die Verfremdung seiner gewohnten Welt setzt sich in einer traumartigen Vision von einer Urwaldwildnis, in der dionysische 'Tiger' lauern, fort. Auf der Reise nach Venedig begegnet er zwei weiteren Gestalten, geheimen Todesboten1, deren Erscheinen Aschenbach zutiefst beunruhigt und die ihn auf dem Weg in die andere, fremde Welt, welche die Stadt Venedig darstellt, begleiten. Die Verfremdung nimmt im Laufe seines Venedig-Aufenthaltes immer weiter zu, bis seine bisherige, streng apollinische Lebenshaltung in eine ungehemmt dionysische Lebensweise übergeht.2 Leitmotivische Bedeutung hat ebenfalls das Meer. Es steht hier für das Maßlose, das Nichts. Aschenbach wählt sein Reiseziel so aus, dass er in Meeresnähe sein kann. So hält er sich während seines Aufenthaltes bevorzugt am Meeresstrand auf, wo er seinen 'Geliebten' ungestört beim Spielen beobachten kann. Nicht zuletzt sind Meer und Strand Schauplatz seines eigenen Todes, wobei das Meer hier für den Strom Acheron steht, über den der Fährmann Charon in der griechischen Mythologie die Toten in den Hades führt. 1 Die Todesboten werden in Kapitel 2.1. ausführlich behandelt. 2 Das Dionysische und Apollinische und alle weiteren mythologischen Bezüge werden in Kapitel 2.2. behandelt.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Literatur - Sprache - Literaturwissenschaft

Der Gral. Mythos und Literatur

E-Book Der Gral. Mythos und Literatur
Mertens, Volker - Entwicklung einer Legende - 1., Aufl. - Reclam Literaturstudium  Format: PDF

Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange…

Der Gral. Mythos und Literatur

E-Book Der Gral. Mythos und Literatur
Mertens, Volker - Entwicklung einer Legende - 1., Aufl. - Reclam Literaturstudium  Format: PDF

Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Weitere Zeitschriften

Arzneimittel Zeitung

Arzneimittel Zeitung

Die Arneimittel Zeitung ist die Zeitung für Entscheider und Mitarbeiter in der Pharmabranche. Sie informiert branchenspezifisch über Gesundheits- und Arzneimittelpolitik, über Unternehmen und ...

bank und markt

bank und markt

Zeitschrift für Banking - die führende Fachzeitschrift für den Markt und Wettbewerb der Finanzdienstleister, erscheint seit 1972 monatlich. Leitthemen Absatz und Akquise im Multichannel ...

care konkret

care konkret

care konkret ist die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege. Ambulant wie stationär. Sie fasst topaktuelle Informationen und Hintergründe aus der Pflegebranche kompakt und kompetent für Sie ...

Computerwoche

Computerwoche

Die COMPUTERWOCHE berichtet schnell und detailliert über alle Belange der Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen – über Trends, neue Technologien, Produkte und Märkte. IT-Manager ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

Euro am Sonntag

Euro am Sonntag

Deutschlands aktuelleste Finanz-Wochenzeitung Jede Woche neu bietet €uro am Sonntag Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Auch komplexe Sachverhalte ...