Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,3, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Dann solltest du auch sagen, was du meinst', fuhr der Schnapphase fort. 'Das tue ich ja', widersprach Alice rasch; 'wenigstens - wenigstens meine ich, was ich sage - und das kommt ja wohl aufs gleiche heraus.' 'Ganz und gar nicht', sagte der Hutmacher. 'Mit dem selben Recht könntest du ja sagen: 'Ich sehe, was ich esse' ist das gleiche wie 'Ich esse, was ich sehe'!' Lewis Carroll, Alice im Wunderland (zitiert nach Lapp 1997²: 11) Die Kommunikation zwischen Menschen dient nicht nur ausschließlich dazu Informationen auszutauschen, sondern darüber hinaus Meinungen und Ansichten zu vermitteln. Die Übermittlung kann zum einen auf direktem Weg über die wörtliche Formulierung vollzogen werden oder auf indirektem Weg, indem der Sprecher neben der wörtlichen Bedeutung eine zusätzliche transportiert. Diese Eigenschaft beinhaltet unter anderem das Phänomen der Ironie. Sowohl in der Alltagskommunikation als auch in der Literatur findet sie Verwendung. Darum besteht seit der Antike ein hohes Interesse an der Erklärung ihres Auftretens und ihrer Begreifbarkeit. Eine Vielzahl von Theorieansätzen der Ironie bemüht sich, das sprachliche Phänomen in ihrer Komplexität zu erfassen und transparent zu machen. Statt eines homogenen Ironiebegriffes, der empirisch nutzbar wäre, verfügt die Wissenschaft bislang lediglich über eine Aneinanderreihung bestimmter Kriterien, deren Geltungsbereich und deren Interaktion unklar bleiben. (Prestin 2000: 1) Darin wird die Schwierigkeit eines übereinstimmenden Begriffes deutlich. Auch die vorliegende Arbeit erhebt nicht den Anspruch eine vollständige und endgültige Ironieauffassung zu formulieren. Vielmehr verfolgt sie das Ziel, die bisherigen Erkenntnisse zu einem Gesamtbild zu integrieren, welches Aussagen über die Funktionen von Ironie in Printmedien enthält und mögliche Wirkungen im Zusammenhang mit den Kontextbedingungen beschreibt. Denn beim Verständnis der Ironie muss der Rezipient auf ein bestimmtes Hintergrundwissen zurückgreifen, um das zu verstehen, was der Produzent übermitteln möchte. Das Phänomen Ironie bereichert die menschliche Kommunikation, indem sie ermöglicht, trotz der Übermittlung von Kritik, das Gesicht des Ironisierten zu wahren, etwas anderes mitzuteilen als die wörtliche Bedeutung und mit der Äußerung Humor zu erzeugen.
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