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E-Book

Das Trauma von Flucht und Vertreibung

Psychotherapie älterer Menschen und der nachfolgenden Generationen

AutorMeinolf Peters
VerlagKlett-Cotta
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783608203745
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Immer mehr ältere Menschen beginnen eine psychotherapeutische Behandlung. Viele von ihnen haben in ihrer Kindheit und Jugend Fluchterfahrungen gemacht, die nun im Alter wieder in den Vordergrund rücken. Meinolf Peters zeigt, wie TherapeutInnen und BetreuerInnen damit umgehen können und welche Ressourcen ihnen zur Verfügung stehen. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen, die Flucht und Vertreibung erlebt haben, häufig besonders stark traumatisiert sind. Ein möglicher Grund dafür sind die extremen Belastungen, denen sie auf der Flucht ausgesetzt waren und die zu einer Aneinanderreihung von Traumata geführt haben. Im Alter kehren diese Erinnerungen oft mit Macht zurück. Sie machen es den Betroffenen noch schwerer, mit den besonderen Anforderungen des Alterns umzugehen. Da die Zahl älterer PatientInnen in der Psychotherapie und in stationären Einrichtungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, ist es nötig, auf die spezifischen Traumata dieser Altersgruppe gezielt einzugehen. Auch für die Nachfolgegenerationen der Flüchtlinge und Vertriebenen spielen die Flucht- und Vertreibungserfahrungen ihrer Vorfahren eine wichtige Rolle; diesem Umstand muss in der Therapie Rechnung getragen werden. Dieses Buch wendet sich an: - PsychotherapeutInnen aller Richtungen - Psychologische BeraterInnen - Menschen, die Ältere betreuen und begleiten

Meinolf Peters, Prof. Dr. phil., ist niedergelassener Psychoanalytiker, Honorarprofessor an der Philipps Universität Marburg, außerdem Supervisor, Projektmanager und leitender Psychologe in der Klinik am Hainberg in Bad Hersfeld. Seit 2008 ist er Mitinhaber  und Geschäftsführer des Instituts Alternspsychotherapie und angewandte Gerontologie in Marburg.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhalt6
Vorwort10
1 Einleitung13
Teil I: DAS HISTORISCHE GESCHEHEN18
2 Flucht und Vertreibung der Deutschen20
2.1 Nazidiktatur, Zweiter Weltkrieg und deutsche Ostgebiete20
2.2 Die Flucht aus den deutschen Ostgebieten22
2.3 Die Vertriebenen – Hitlers letzte Opfer26
2.4 Das Ankommen in der »kalten Heimat«29
2.5 Das Jahrhundert der Vertreibung33
2.6 Folgen für die klinische Praxis36
3 Die Flucht von Frau A. – Ein Erfahrungsbericht39
4 Das Schicksal der Kinder und Jugendlichen49
4.1 Verlust, Trauma, »kalte Heimat«49
4.2 Der Kampf der Frauen52
4.3 Leben ohne Väter55
4.4 Das Erbe der nationalsozialistischen Zeit57
4.5 Zwischenfazit: Die Grenzen des Traumakonzeptes62
4.6 Das Schweigen der Flüchtlingskinder63
4.7 Anpassungs- und Identitätskonflikte66
4.8 Resilienz bei Kindern und Jugendlichen69
4.9 Folgen für die klinische Praxis72
Teil II: ZU DEN FOLGEN VON FLUCHT UND VERTREIBUNG74
5 Das Belastungs-Entwicklungs-Modell76
6 Psychische Langzeitfolgen von Flucht und Vertreibung79
6.1 Psychodynamische Aspekte von Traumafolgestörungen79
6.2 Posttraumatische Belastungsstörung im Alter80
6.2.1 Diagnose und Symptomatik80
6.2.2 Prävalenz der PTBS82
6.2.3 Wiederauftreten im Alter?84
6.3 Andere krankheitsbezogene Folgen85
6.3.1 Psychische Gesamtbelastung85
6.3.2 Emotionales Erleben, Beziehung und Kommunikation86
6.3.3 Psychiatrische Krankheitsbilder86
6.3.4 Somatisierung und körperliche Erkrankungen87
6.3.5 Kognitive Einschränkungen und Demenz88
6.3.6 Psychosoziale Folgen88
6.3.7 Lebensqualität und Kohärenzgefühl89
6.4 Zur klinischen Komplexität – Überlegungen zu strukturellen Defiziten90
6.5 Bewertung des Forschungsstandes91
6.6 Folgen für die klinische Praxis93
7 Der Schatten auf den nachfolgenden Generationen94
7.1 Zur Relevanz transgenerationaler Prozesse94
7.2 Formen belasteter Entwicklung97
7.2.1 Trauma und unbewusste Identifizierung98
7.2.2 Trauma und desorganisierte Bindung100
7.2.3 Parentifizierung und erschwerte Separation102
7.2.4 Die »doppelte« Identität104
7.3 Transgenerationale Reifung und Generativität105
7.4 Folgen für die klinische Praxis107
8 Verlust, Trauma und der Prozess des Alterns110
8.1 Zur doppelten Dynamik heutigen Alterns110
8.2 Warum die Vergangenheit im Alter näherrückt112
8.2.1 Der natürliche Lebensrückblick im Alter112
8.2.2 Zu den Folgen neuropsychologischer Veränderungen114
8.2.3 Zum Konzept der Trauma-Reaktivierung116
8.2.4 Altern und frühe Traumata – ein interaktiver Prozess118
8.3 Ein entwicklungspsychologischer Rahmen – Die Bindungstheorie121
8.4 Im Spannungsfeld von Alter, Verlust und Trauma – Fallvignetten123
8.4.1 »Ich wollte ein Buch über Ostpreußen schreiben.«123
8.4.2 »Der Zug, der niemals kam«126
8.4.3 »Die Geige als symbolisches Objekt«129
8.5 Was ist gutes Altern – Integration oder Ambivalenzerfahrung?132
8.6 Folgen für die klinische Praxis134
9 Ein kritischer Zwischenruf136
Teil III: PSYCHOTHERAPEUTISCHE UND ANDERE HILFEN142
10 Psychotherapie bei Älteren mit Flucht- oder Vertreibungshintergrund144
10.1 Entwicklung und Stand der Alterspsychotherapie144
10.2 Von der Verborgenheit des Alters in der Psychotherapie145
10.3 Grundelemente der Psychotherapie mit Älteren147
10.3.1 Diagnostische Aufgaben147
10.3.2 Zur Frage der Indikation149
10.3.3 Therapieziele und Ressourcenorientierung151
10.3.4 Entwicklung der Psychotherapiemotivation152
10.3.5 Facetten der therapeutischen Beziehung153
10.3.6 Zur Eigenübertragung des Therapeuten155
10.3.7 Therapeutische Haltung und Interventionstechnik156
10.3.8 Der »Trauer-Befreiungs-Prozess«158
10.4 Traumatherapie mit Älteren160
10.4.1 Stabilisierung und Sicherheit160
10.4.2 Imaginative Techniken161
10.4.3 Ressourcenorientierung163
10.4.4 Traumabearbeitung166
10.4.5 Narrativer Ansatz168
10.4.6 Wie sinnvoll ist Traumatherapie mit Älteren?169
10.5 Alterspsychotherapie und Traumatherapie – zwei konvergente Perspektiven170
10.6 Behandlungsergebnisse171
10.7 Folgen für die klinische Praxis173
11 Kasuistische Darstellung – Das »Petticoat-Kind«175
11.1 Der aufgeschobene Therapiebeginn175
11.2 Zur Lebensgeschichte176
11.3 Psychodynamische Überlegungen182
11.4 Der therapeutische Prozess185
12 Flucht- und Vertreibungsfolgen in der Versorgung älterer Menschen190
12.1 Zur Versorgung beeinträchtigter älterer Menschen190
12.2 Die ambulante Versorgung192
12.2.1 In der ambulanten Psychotherapie192
12.2.2 In der Ehe- und Lebensberatungsstelle194
12.2.3 In der Seniorenberatung196
12.3 Die stationäre Versorgung199
12.3.1 In der psychosomatischen Klinik199
12.3.2 In der gerontopsychiatrischen Klinik202
12.3.3 In der geriatrischen Klinik204
12.3.4 Im Pflegeheim207
12.4 Folgen für die klinische Praxis211
Teil IV: Abschluss214
13 Dürfen sich Deutsche als Opfer fühlen?216
14 Was wir aus der Geschichte lernen können220
Literatur224
Zu diesem Autor240

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