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Das Auf- und Ableben des Autors

AutorMonique Weinert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl20 Seiten
ISBN9783638301404
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Theorie der Autorschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Ich möchte gleich klarstellen, dass ich weder wild funkelnde Augen, noch ein launisches Wesen oder seltsame Allüren als Voraussetzungen für ein Autordasein betrachte.'1 'Douglas W. Fortescue', murmelte der Verleger, 'so habe ich sie mir nicht vorgestellt in meinen schönsten und übelsten Träumen.' Er betrachtete Douglas aufmerksam, fast unverschämt. Er lächelte. Er lächelte immer breiter. Er schüttelte den Kopf. 'Douglas W. Fortescue', wiederholte er, jetzt fast lachend, 'wie fürchterlich gut passen sie zu ihren Buch.'2 Von diesem Moment an ist Douglas ein Dichter. Vielleicht möchte man an dieser Stelle protestieren und fragen, warum Douglas W. Fortescue erst dann ein Dichter ist, als ein Verleger bei ihm auftaucht, um den Autor eines bei ihm eingegangenen Buches kennenzulernen, und diese Frage ist auch durchaus berechtigt, aber es ist nun einmal so, dass Douglas in CHRISTINE WUNNICKEs Buch Fortescues Fabrik im chronologischen Ablauf erst während des Gesprächs mit dem Verleger das erste Mal als Dichter bezeichnet wird.3 Douglas W. Fortescue ist plötzlich auch der Dichter Fortescue und als solcher ein wandelndes Klischee: Er ist gerade 21 Jahre jung, trägt nur schwarze Kleidung und hat langes schwarzes Haar. Er ist schlank, mit hagerem blassen Gesicht und freundlichen, alles beobachtenden, dabei aber immer teilnahmslos wirkenden Augen, welche er mit einer getönten Brille bedeckt, die er sich von seinem Verleger hat kaufen lassen. Im London der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts führt er das Leben eines seelischen Einsiedlers zwischen einer Vielzahl von Jüngern, die ihm reichlich Geschenke machen, ihm sogar Villen schenken, in denen sie dann ein- und ausgehen und Feste feiern. In einem Brief an seinen Bruder Jeremy schreibt Douglas: 'Du machst dir keine Vorstellungen, wie viele Leute sich in London für Gedichte interessieren, und besonders für ihren Dichter.'4 ------ 1 Dorothea Brande, Schriftsteller werden, S. 24. 2 Christine Wunnicke, Fortecues Fabrik, S. 223f. 3 Ebd. S. 227. 4 Christine Wunnicke, Fortescues Fabrik, S. 233.

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