Niemand möchte mehr tragen, als es unbedingt sein muss. Aber so, wie wir unsere Brieftasche oder das Handy mitnehmen, brauchen wir auch einige wenige Dinge für den Hund. Auf jeden Fall sind das Kotbeutel, um Häufchen einzusammeln. Die können ja auch mal an der falschen Stelle abgelegt werden.
Weiter könnte es sein, dass wir mit unserem Hund trainieren oder ihn unterwegs beschäftigen möchten, vielleicht auch müssen. Ein kleines Lieblingsspielzeug, einige Leckerchen und eventuell die Pfeife sollten wir ebenfalls einpacken.
Und nicht zuletzt brauchen wir neben der kurzen Leine auch immer dann eine etwa acht bis zehn Meter lange Schleppleine, wenn der Hund nicht frei laufen kann oder darf. Bitte erwarten Sie nicht von Ihrem Hund, dass er Ihren Spaziergang genießt und als seinen Auslauf betrachtet, wenn er regelmäßig und lange an einer ein bis zwei Meter kurzen Leine gehen muss. Seien Sie fair und gönnen Sie ihm einen größeren Radius. Gleichzeitig tun Sie sich selbst etwas Gutes damit. Denn die meisten Probleme unterwegs beginnen mit einer zu kurzen Leine.
Ohne Sicherheitsweste wäre Mona hier kaum zu sehen.
Laufen wir in der Dunkelheit, sollten wir unseren Hund zusätzlich sichern. Es gibt unzählige Hundehalsbänder, die blinken, leuchten oder reflektieren, außerdem Sicherheitswesten, mit denen der Hund am besten zu sehen ist.
Haben Sie das auch schon beobachtet? Es gibt Hunde, die benehmen sich sehr gut, obwohl ihre Menschen rücksichtslos sind. Andere Hunde benehmen sich ausgesprochen schlecht, obwohl ihre Menschen sich nett und verständig zeigen. Im ersten Fall hat der Hund gelernt, auf die Bedürfnisse seines anspruchsvollen Menschen Rücksicht zu nehmen; im zweiten Fall hat der Hund gelernt, dass sein Mensch auf ihn Rücksicht nimmt.
Interessant aber finde ich, dass sich das Benehmen von Mensch und Hund manchmal auch spiegelt: Entweder benehmen sich beide gut oder keiner kennt Takt und Höflichkeit. Dabei könnte es so einfach sein, wenn alle Mitmenschen ein Mindestmaß an Rücksichtnahme zeigten. Es haben sich einige Regeln etabliert, die unser aller Zusammenleben leichter und schöner machen, wenn wir mit dem Hund unterwegs sind.
Egal, ob Ihnen ein Hundebesitzer oder Nichthundebesitzer entgegenkommt, egal, ob er sich nett verhält, ängstlich ist oder sich sogar aufregt: Mit Höflichkeit umschiffen Sie jede Streitigkeit.
Und was macht einen höflichen Hund aus? Ein höflicher Hund ist nur höflich, weil er gut erzogen ist. In einem Hunderudel erledigen das die älteren Hunde, in einer Mensch-Hund-Familie erledigt das der Mensch.
Ein höflicher Hund ...
… stürzt sich nicht einfach auf jeden entgegenkommenden Hund, sondern nähert sich in normalem Tempo. Sieht Ihr Hund das nicht ein, sollte er frühzeitig angeleint werden, solange er sich nicht benimmt.
… legt sich nicht ständig wie ein Wegelagerer auf die Straße und überfällt schließlich den anderen Hund, wenn dieser ihn erreicht hat. Gehen Sie einfach weiter, falls Ihrer das macht. Notfalls nehmen Sie Ihren Hund an der Leine mit. Anders sollten Sie reagieren, wenn Ihr Hund sich aus Angst hinlegt. Darüber später mehr.
… jagt kein Wild und auch keine kleinen Hunde. Meint Ihr Hund den Jagdschein zu besitzen, sollte er an der Schleppleine gehen. Das ist nicht schön und Sie sollten gemeinsam an diesem Problem arbeiten.
… springt keine vorbeikommenden Menschen an. Setzen Sie Ihren Hund rechtzeitig .ins Sitz und beruhigen Sie die anderen Spaziergänger auf diese Weise schon von Weitem.
Einen nassen Hund sollte man besser anleinen, um Ärger mit anderen Passanten zu vermeiden
Ein höflicher Mensch…
... räumt die Hinterlassenschaften seines Hundes fort. Darum nimmt er Kotbeutel und Papiertaschentücher mit.
... grüßt auf einem schmalen Weg im Vorbeigehen den anderen Menschen. Das kostet nichts und hat auch auf den Hund einen beruhigenden Einfluss, vor allem, wenn dessen Schutz- und Wachtrieb ausgeprägt ist.
... füttert nie einen fremden Hund ohne die Erlaubnis des Besitzers.
… streichelt keine fremden Hunde. Die wenigsten mögen es, wenn ihre Individualdistanz unterschritten wird.
… berührt keinen Hund, der irgendwo angebunden ist, und beschwert sich nachher, dass er gebissen wurde. In diesem Fall hat sich der Hund nämlich bedroht gefühlt.
… geht zügig weiter, wenn er bemerkt, dass eine Hundebegegnung nicht nett verlaufen könnte. Auf keinen Fall provoziert er eine Auseinandersetzung, indem er stehen bleibt.
… lässt seinen Hund nicht andere Leute anspringen, schon gar nicht, wenn dieser nass ist. Im Zweifelsfall bleibt der Hund dann besser an der Leine.
... ist eine einfache Regel. Trotzdem stellt man sich ständig die Frage aller Fragen, wenn einem ein anderer Hund entgegenkommt: Leine ich meinen Hund an oder nicht? Die Antwort darauf ist kurz: Kommt uns ein angeleinter Hund entgegen, leinen wir unseren Hund an. Läuft der entgegenkommende Hund frei, lassen wir unseren auch frei laufen. Was aber, wenn wir unseren nicht frei laufen lassen können, weil er verletzt oder läufig ist oder zu ungehorsam für den Freilauf? Dann müssen wir uns mit dem Besitzer des anderen Hundes verständigen, damit dieser seinen Hund anleint. Jeder Hundebesitzer sollte dafür Verständnis haben, dass nicht alle Hunde frei laufen können.
Und was, wenn der Besitzer des entgegenkommenden Hundes diesen nicht anleint?
Häufig gibt es in diesem Fall große Meinungsverschiedenheiten, zuerst unter den Hunden, dann unter den Menschen. Kommt der andere Hund auf Ihren zu und die beiden stürzen sich aufeinander, sollten Sie unbedingt sofort die Leine loslassen. Sie müssen Ihrem Hund die Möglichkeit geben, sich genauso frei bewegen und damit kommunizieren zu können wie der unangeleinte Hund.
Gehen Sie nun am besten zügig Ihres Weges und rufen Ihren Hund im Weitergehen. Wenn der andere Mensch nun auch weitergeht, löst sich der Hundeknoten in Sekundenschnelle und Sie alle haben keinen Stress miteinander. Die falscheste aller Reaktionen wäre, die Hunde mit Schreien oder Zerren trennen zu wollen oder stehen zu bleiben. Damit heizen Sie die Prügelknaben noch weiter an und provozieren womöglich ernste Verletzungen bei Menschen und Hunden.
So lieber nicht: Entweder sollten beide Hunde an- oder abgeleint sein.
Spaziergänge mit Welpen und jungen Hunden sind besonders beliebt. Man möchte der Welt den Welpen zeigen. Man möchte dem Welpen die Welt zeigen. Man genießt es, in der Natur zu sein, und es macht vor allem Spaß, mit dem niedlichen, lustigen Vierbeiner Zeit zu verbringen.
Aber Achtung! Was in den ersten Lebensmonaten falsch läuft, ist häufig später nur mit viel Geduld und langwierigem Training wiedergutzumachen. Das muss nicht sein.
Zunächst einmal sollte ein Spaziergang mit einem jungen Hund nicht zu lang sein. Bewährt hat sich die Faustformel von fünf Minuten pro Lebensmonat am Tag. Das heißt, dass ein Junghundbesitzer mit einem sechs Monate alten Hund einmal täglich 30 Minuten laufen sollte. Der gleichförmige Bewegungsablauf des Geradeausgehens sollte nicht zu lange dauern. Mehr ist für die Gelenke in dieser extremen Wachstumsphase ungesund. Besser ist es, ihn im Garten toben und spielen zu lassen. Dies auch gern mit anderen Hunden, damit er regelmäßigen Sozialkontakt hat.
...