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Demenzteams führen und leiten

Personzentrierte Pflege von Menschen mit Demenz managen

AutorBuz Loveday
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl184 Seiten
ISBN9783456954585
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Was können Führungskräfte tun - und was müssen sie tun können, um die Pflege von Menschen mit Demenz personzentriert auszurichten? Das Praxishandbuch der erfahrenen Pflegewissenschaftlerin Buz Loveday liefert mit seiner einzigartigen und fokussierten Darstellung eine fundierte Antwort auf diese Frage. Es unterstützt leitende Pflegepersonen dabei, ihre Führungsrolle zu finden, zu interpretieren und zu reflektieren, um einen flexiblen Ansatz für eine personzentrierte Pflege zu entwickeln. Die Autorin stellt die Ziele personzentrierter Pflege von Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt · identifiziert die Barrieren einer personzentrierten Pflege, · hilft, eine Lernkultur zu entwickeln und die Rolle von Bildung, Schulung und reflektierter Praxis zu klären, · fördert eine effektive Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und externen Fachkräften, · hilft, die Zusammenarbeit besser zu gestalten und auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern und Menschen mit Demenz angemessen zu reagieren, · bietet eine praxisorientierte Darstellung mit zahlreichen Fallbeispielen. Mit ihrem Praxishandbuch stärkt Loveday Führungskräften den Rücken und gibt ihnen eine Werkzeugkiste für den Managementalltag an die Hand.

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Kapitelübersicht
  1. Demenzteams führen und leiten
  2. Einfu¨hrung
  3. 1 Die Ziele personzentrierter Demenzpflege in den Fokus stellen
  4. 2 Barrieren einer personzentrierten Pflege identifizieren
  5. 3 Pflegekräfte befähigen und unterstu¨tzen
  6. 4 Eine Lernkultur entwickeln: Die Rollen von Schulungen und reflektierender Praxis
  7. 5 Fu¨r eine effektive Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und externen Fachkräften sorgen
  8. 6 Zusammenarbeiten und auf Gefu¨hle und Bedu¨rfnisse reagieren
  9. Zusammenfassung
  10. Anhang
Leseprobe
1.1 Pflegeziele bei Demenz erkennen (S. 24-25)

Den Arbeiten von Tom Kitwood (1997), Dawn Brooker (2007) und anderen ist es zu verdanken, dass sich im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts unser Verständnis von Demenz revolutionär verändert hat. [Die Arbeiten von Tom Kitwood (1997) «Dementia Reconsidered» und von Dawn Brooker (2007) «Person-Centred Dementia Care» wurden vom Verlag Hans Huber als deutschsprachige Ausgabe herausgegeben: Kitwood, T. «Demenz – Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen» und Brooker, D. «Person- zentriert pflegen – Das VIPS-Modell zur Pflege und Betreuung von Menschen mit einer Demenz». Anm. dt. Bearb.] Inzwischen ist die Vorstellung weitgehend akzeptiert, dass Demenz keineswegs die hoffnungslose Diagnose sein muss, die sie früher gewesen ist. Deshalb trägt die National Dementia Strategy for England auch den Titel Living well with Dementia (Department of Health, 2009) («Gut leben mit Demenz»). Obwohl eine Heilung immer noch ausgeschlossen ist, kann viel getan werden, um das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz zu verbessern und ihr Potenzial zu maximieren.

1.1.1 Sekundäre Fähigkeitsverluste minimieren

Es ist zwar wichtig, zumindest ansatzweise über die Auswirkungen demenzauslösender Krankheitszustände auf das Gehirn informiert zu sein, ganz sicher ist es jedoch ein Fehler, alle Schwierigkeiten einer Person mit Demenz allein mit den Symptomen der neurologischen Beeinträchtigung zu erklären. Wer diese Vermutung hegt, fällt der «diagnostischen Blicktrübung» zum Opfer, der Annahme, dass sich sämtliche Schwierigkeiten einer Person ihrer diagnostizieren Krankheit zuschreiben lassen. Genauso wie das Mobilitätsproblem einer Person durch ihre physische und soziale Umgebung noch verstärkt werden kann, haben auch die Schwierigkeiten, die Menschen mit Demenz auferlegt sind, oft mehrere Ursachen (s. Abb. 1-1).

Externe Faktoren, insbesondere in Kombination mit den realen Symptomen einer Demenz, können viele zusätzliche Probleme – «sekundäre Fähigkeitsverluste » –auslösen (Jolley, 2005: 27).

Beispiel

Eine neue Umgebung wird die Desorientiertheit einer Person, die bereits einige Gedächtnisprobleme hat, vermutlich steigern. Schwache Beleuchtung kann Wahrnehmungsprobleme verstärken. Eine laute Umgebung kann die Kommunikation behindern.

Entmündigende Pflegepraktiken (etwa indem die Pflegekraft ihrem Schützling eine Aufgabe abnimmt, die er oder sie selbst erledigen könnte) führen manchmal dazu, dass die Person nach und nach ihre Fähigkeiten einbüßt, weil sie aus der Übung kommt. Die hier angeführten Beispiele – Desorientierung, Wahrnehmungsprobleme, Kommunikationsschwierigkeiten – sind keine Demenzsymptome, vielmehr sekundäre Fähigkeitsverluste. Diese Erkenntnis ist ganz entscheidend, weil sie Verbesserungsmöglichkeiten eröffnet. Funktionsverluste dieser Art lassen sich rückgängig machen, bei entsprechender Sorgfalt vielleicht sogar ganz verhindern.

Wir müssen zudem die Persönlichkeit und Lebensgeschichte eines jeden Menschen berücksichtigen und deren Einflüsse auf das individuelle Demenzerleben erkennen.
Inhaltsverzeichnis
Demenzteams führen und leiten1
Inhaltsverzeichnis6
Widmung10
Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe12
Vorwort16
Danksagung18
Einfu¨hrung20
1 Die Ziele personzentrierter Demenzpflege in den Fokus stellen24
1.1 Pflegeziele bei Demenz erkennen25
1.1.1 Sekundäre Fähigkeitsverluste minimieren25
1.1.2 Das Potenzial maximieren27
1.1.3 Das Personsein erhalten29
1.1.4 Alle psychischen und physischen Bedu¨rfnisse der Person beru¨cksichtigen32
1.1.5 Das Wohlbefinden optimieren36
1.2 Mitarbeiter inspirieren und fu¨hren41
1.2.1 Eine gemeinsame Vision entwickeln41
1.2.2 Die Prioritäten verdeutlichen43
1.3 Die Prioritäten umsetzen45
2 Barrieren einer personzentrierten Pflege identifizieren48
2.1 Barrieren erkennen48
2.1.1 Negative Einstellungen49
2.1.2 Gruppennormen51
2.1.3 Individuelle Gewohnheiten55
2.1.4 Hoffnungslosigkeit56
2.1.5 Nutzlose Vorschriften, Verfahren und Strukturen58
2.1.6 Knappe Ressourcen60
2.2 Bestandsaufnahme62
2.3 Fazit66
3 Pflegekräfte befähigen und unterstu¨tzen68
3.1 Personzentrierte Pflege vorleben68
3.2 Befähigen Sie Ihr Team70
3.2.1 Stärken und Fähigkeiten nutzen71
3.2.2 Persönliche Ressourcen nutzen72
3.3 Welche Faktoren motivieren das Pflegepersonal?73
3.3.1 Fu¨hrungspotenzial erkennen und fördern76
3.4 Emotionale Bedu¨rfnisse Pflegender78
3.4.1 Gefu¨hle anerkennen78
3.4.2 Mitarbeiter beim Umgang mit ihren Gefu¨hlen unterstu¨tzen79
3.4.3 Unterstu¨tzende Einzelgespräche anbieten80
3.4.4 Die Gruppe unterstu¨tzen82
3.5 Die Gruppendynamik managen83
4 Eine Lernkultur entwickeln: Die Rollen von Schulungen und reflektierender Praxis86
4.1 Schulungserfolge optimieren86
4.1.1 Die richtige Schulung finden86
4.1.2 Die Anwendung des Gelernten unterstu¨tzen88
4.2 Die Beobachtungsgabe des Pflegepersonals schärfen89
4.3 Pflegekräften eine reflektierende Praxis ermöglichen90
4.3.1 Fragen weisen den Weg94
4.3.2 Feedback geben96
4.4 Fazit106
5 Fu¨r eine effektive Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und externen Fachkräften sorgen108
5.1 Effektive Pflegepläne erstellen109
5.1.1 Den Pflegeplan als Kommunikationsinstrument verwenden109
5.1.2 Pflegepläne u¨berpru¨fen111
5.1.3 Pflegepläne strukturieren111
5.2 Eine effektive Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sicherstellen113
5.2.1 Mu¨ndlich kommunizieren113
5.1.2 Pflegepläne u¨berpru¨fen111
5.1.3 Pflegepläne strukturieren111
5.2 Eine effektive Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sicherstellen113
5.2.1 Mu¨ndlich kommunizieren113
5.2.2 Schriftlich kommunizieren114
5.2.3 Dienstu¨bergaben leiten114
5.2.4 Auf die Sprache achten116
5.3 Mit externen Fachkräften kommunizieren119
5.4 Mit Angehörigen und dem Freundeskreis kommunizieren121
6 Zusammenarbeiten und auf Gefu¨hle und Bedu¨rfnisse reagieren128
6.1 Herausforderndes Verhalten verstehen129
6.1.1 Sich in die Lage des Pflegepersonals einfu¨hlen129
6.1.2 Pflegekräften helfen, empathisch zu sein130
6.1.3 Probleme im Team lösen132
6.2 Auf Probleme reagieren135
6.2.1 Verhaltensauslösende Faktoren erkennen135
6.1.2 Pflegekräften helfen, empathisch zu sein130
6.1.3 Probleme im Team lösen132
6.2 Auf Probleme reagieren135
6.2.1 Verhaltensauslösende Faktoren erkennen135
6.2.2 Der Umgang mit unlösbaren Problemen136
6.3 Der Umgang mit Risiken137
6.3.1 Das individuelle Risiko-Assessment139
6.3.2 Risikomanagement141
6.3.3 Zusammenarbeiten143
6.4 Fazit144
Zusammenfassung146
Anhang150
Englischsprachiges Literaturverzeichnis150
Deutschsprachiges Literaturverzeichnis154
Adressenverzeichnis170
Linkverzeichnis178
Autorenverzeichnis180
Sachwortverzeichnis182

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