Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: gut, Universität Zürich, 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie diesem Zitat von William Shakespeare zu entnehmen ist, war Erving Goffman nicht der erste, der das gesellschaftliche Leben als Theaterstück betrachtet hat. Der britische Dichter wiederum sicherlich auch nicht, denn die Grundidee ist nicht neu: Das Leben ist eine Bühne, auf der man sich praktisch permanent vor Publikum darzustellen hat... Doch Goffman geht weiter. Er schafft eine Welt, in der man nicht erst als Bühnendarsteller in eine Rolle gezwungen wird. Sogar als Beobachter, als Teil des Publikums also, kann man sich einer Bühneninszenierung nicht einfach hingeben, sondern muss ebenfalls adäquat die eigene Rolle spielen: Zum richtigen Zeitpunkt lachen, erstaunt die Augen aufreissen oder seufzend mitleiden. Schliesslich ist auch jeder Zuschauer für seinen Sitznachbarn nichts anderes als ein Darsteller, et vice versa. Und auf diese Weise zieht es sich den gesamten Theatersaal hindurch, so dass Jeder für die Anderen zum Schauspieler wird. Man betrachtet kein Theaterstück, sondern man ist Teil des Stücks. Man schlüpft nicht in eine Theaterrolle, sondern man ist die Rolle. In diesem Sinne operiert Goffman im hier behandelten WerkWir alle spielen Theater - Die Selbstdarstellung im Alltagmit Bühnenvokabular und Theateranalogien. Er schafft damit das Konstrukt desEnsemblesum 'eine Gruppe von Individuen[zu beschreiben], die eng zusammenarbeiten muss, wenn eine gegebene Situationsbestimmung aufrecherhalten werden soll' (Goffman, 2005, S. 96). Somit scheint jede nicht zufällig entstandene Gruppe ein Ensemble zu sein: Eine Sportmannschaft, ein Kleinorchester, eine Ballettcrew...
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