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Der Einfluss kundenindividueller Produkte auf eine Informationsüberlastung

AutorPhilipp Paulus
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl56 Seiten
ISBN9783955497507
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologie und die dadurch verbesserten Interaktionsmöglichkeiten haben Nutzer immer häufiger die Möglichkeiten Produkte nach eigenen, individuellen Wu¨nschen zusammenzustellen. Die genaue Anpassung des Angebots an die Vorstellungen des einzelnen Nutzers ermöglicht es, eine besonders umfassende Bedarfserfu¨llung zu generieren und somit Entscheidungsprobleme bei der Produktauswahl zu verringern. Die großen Auswahlmöglichkeiten der eingesetzten Produktgeneratoren erzeugen dabei jedoch neue Problemehinsichtlich einer Informationsu¨berlastung der Konsumenten. Der Inhalt der Arbeit umfasst neben der Aufbereitung der Literatur zum Thema kundenindividuelle Fertigung und Produkt-Konfiguratoren die kritische Betrachtung der Chancen und Risiken kundenindividueller Fertigung und deren Auswirkung auf eine Informationsüberlastung der Konsumenten. Weiterhin wird in Verbindung von Literatur- und Internetrecherche eine Kategorisierung und Systematisierung von unterschiedlichen Ansätzen der Hersteller vorgenommen, die eine mögliche Überlastung bei der Produktzusammenstellung vermindern sollen.

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Leseprobe
Kapitel 2.2, Informationsüberlastung auf Massenmärkten: Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Thema 'Informationsüberlastung'? Insbes. auf Massenmärkten stellt das Angebot einer großen Alternativen-Auswahl eines der obersten Ziele vieler Hersteller dar. Das Anbieterverhalten gemäß dem Motto 'Je mehr Auswahl, desto besser' geht dabei davon aus, dass das menschliche Verlangen nach Auswahl und die Fähigkeit diese zu bewältigen unbegrenzt sind. Hersteller erweitern deshalb ihre Produktlinien, um anderen Wettbewerbern Markanteile abzunehmen und ihre eigene Marktposition zu stärken. Entsprechend verlangen Nachfrager auch eine große Alternativen-Auswahl und reagieren negativ auf Restriktionen, die ihre Entscheidungsfreiheit beeinträchtigen. Doch obwohl Konsumenten von einer großen Vielfalt an Auswahlmöglichkeiten angezogen werden, kann eine Überfülle an Optionen nachteilige Konsequenzen mit sich führen, die sich in einer IÜ äußern. Die Basis für diese Behauptung beschreibt die Choice Overload Hypothese. Diese besagt, dass eine ansteigende Alternativen-Anzahl vielfältige negative Auswirkungen auf das Auswahlverhalten ausüben kann. Diese Effekte können sich beispielsweise in der Form äußern, dass die Motivation, überhaupt eine Auswahl zu treffen, abnimmt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die Präferenzbildung erschwert wird und die Zufriedenheit mit der getroffenen Auswahl sinkt, auch wenn diese aus objektiver Sicht gut war. Darüber hinaus werden negative Gemütsbewegungen wie u.a. Enttäuschung und Bedauern gefördert. Der Gedanke der IÜ kann auf den französischen Philosophen Jean Buridan, der im 14. Jahrhundert lebte, zurückgeführt werden. Dieser stellte die Theorie auf, dass ein Organismus, der vor die Wahl zweier gleich attraktiver Alternativen gestellt wird, eine Entscheidung aufschiebt. Im 20. Jahrhundert veröffentlichte Miller erste Experimente, die zeigten, dass der Verzicht auf eine attraktive Option, der mit der Entscheidung für eine andere einhergeht, zu einem Aufschub der Entscheidung und zu einem inneren Konflikt führt. Die sich durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologie verbessernden Interaktionsmöglichkeiten zwischen Anbieter und Nachfrager führen dazu, dass sich der Konsument mit einer immer weiter wachsenden Fülle an Produktalternativen konfrontiert sieht, weshalb das Thema der IÜ aktueller denn je erscheint. Iyengar und Lepper zeigten diesen Zusammenhang in ihrer bekannten Jam Study. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass eine große Marmeladenauswahl bei Konsumenten zwar eine größere Aufmerksamkeit erregt und eine stärkere Anziehungskraft ausübt als eine kleine Anzahl an Alternativen, geht es jedoch um den finalen Kauf einer Sorte, wurde eine kleine Alternativen-Auswahl einer großen signifikant vorgezogen. Ähnliche Erkenntnisse hinsichtlich einer IÜ ergaben sich in einer Studie, in der herausgefunden wurde, dass die Bereitschaft von Studenten ein freiwilliges Essay zu verfassen, bei einer begrenzten Themenauswahl signifikant höher ist, als bei einer umfangreicheren Anzahl an Alternativen. Darüber hinaus erzielten die Studenten, die sich dazu entschlossen haben, ein Essay zu schreiben bessere Ergebnisse, wenn das ausgewählte Thema aus dem kleineren Auswahlset stammte. Zuletzt kann eine Studie genannt werden, bei welcher untersucht wurde, inwiefern Konsumenten den Auswahlprozess bei der Entscheidung für eine Schokoladensorte genießen. Dabei wurde herausgefunden, dass dieser Prozess bei einer großen Auswahl den Konsumenten zwar mehr Spaß bereitet als bei einer limitierten Anzahl an Alternativen, jedoch konnten erhöhte Unzufriedenheit und Bedauern hinsichtlich der getroffenen Entscheidung bei dem umfangreicheren Auswahlset festgestellt werden. In Bezug auf die Entlohnung für die Teilnahme an dem Experiment (Geld oder ausgewählte Schokolade) entschieden sich außerdem die Teilnehmer, die der großen Auswahl gegenüberstanden häufiger für das Geld, als dies bei der Gruppe des kleinen Auswahlsets der Fall war.
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