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Der französische Einfluss auf den höfischen deutschen Wortschatz

AutorValeria May
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl6 Seiten
ISBN9783656539704
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Germanistik), Veranstaltung: Ältere deutsche Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Vennemann verzeichnet in seiner diastratischen Untersuchung von Einflüssen anderer Sprachen auf den Deutschen Sprachstamm zunächst ganz allgemein gefasst, die Beeinflussung durch die italischen (lateinischen, romanischen) kulturellen Superstrate auf das Germanische bei der Herausbildung des Deutschen (Vennemann 2000:262). Als ,,Superstrateinflüsse' bezeichnet Vennemann diejenigen Spracheinflüsse, die ,,von oben' kommen, also von Bevölkerungsschichten, die durch ihre gesellschaftliche Position einflussreich waren, wie zum Beispiel Eroberer (vgl. Vennemann 2000:238). Von einem Einfluss des Französischen als romanischer Tochtersprache des Lateins auf das Deutsche kann jedoch erst in mittelhochdeutscher Zeit gesprochen werden, denn die romanischen Sprachen Französisch oder Italienisch selbst haben sich erst etwa seit dem 9.-10. Jahrhundert herausgebildet, so Öhmann (1974:323). Historisch gesehen kam es erst 843 mit dem Vertrag von Verdun in der Nachfolge Karls des Großen zu einer Teilung des Reiches und zur Entstehung der (König-)Reiche Frankreich und Deutschland. Bei der Betrachtung des Worteinflusses auf das Mittelhochdeutsche ist erwähnenswert, dass sich das Französische aufgrund der europäischen Bevölkerungsdynamik zunächst auch in den Niederlanden ausbreitete, und dieses also dann teilweise über diesen Umweg entlehnt wurde (vgl. z.B. Öhmann 1974:327). So kann man teilweise in den mittelhochdeutschen Lehnwörtern aus dem Französischen noch Spuren der niederländischen Lautentwicklung finden, wie zum Beispiel bei afrz. eschac > mndl. schaec > mhd. schach, weil dem auslautenden mittelniederländischen c im Mittelhochdeutschen das ch entsprach (vgl. Öhmann 1974:337).

Valeria May hat 2006 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main in Sinologie, Mathematik und Informatik absolviert. Ihr Studienschwerpunkt war die Allgemeine und Vergleichende Linguistik, ihre Abschlussarbeit schrieb sie über Übersetzungswissenschaft. Ihre Kenntnisse konnte sie während eines 1 1/2 jährigen Aufenthaltes in China wesentlich weiter vertiefen. Sie hielt sich dazu überwiegend in der chinesischen Stadt Nanjing auf, unternahm aber vielfältige Studienreisen bis in entlegenste Gebiete des Landes. Sie ist heute China-Expertin und arbeitet als Sprachtrainerin für Deutsch als Fremdsprache. Durch ihre vielseitigen Interessen kann sie dabei auf unterschiedlichste Themenwünsche im Unterricht eingehen.

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