3. Gefühle sind zum Wahrnehmen da
3.1 Warum Gefühle sinnvoll sind
Gefühle zu haben, ist kein Anzeichen für Schwäche. Gefühle sind sinnvoll: Sie sind – wie körperliche Schmerzen – ein wichtiges angeborenes biologisches Signalsystem für unser Überleben. Sie zeigen uns, wie ein Auslöser auf uns wirkt. Sowohl Gefühle als auch Schmerzen informieren uns darüber, ob wir uns seelisch oder körperlich im „grünen Bereich“ bewegen oder ob wir etwas dafür tun müssen, dass es uns besser geht.
Es gibt darum keine „guten“ oder „schlechten“ Gefühle. Alle Gefühle sind ein lebensnotwendiges Instrument zur Orientierung. Sie zeigen uns, ob wir uns in Gefahr befinden oder nicht und ob etwas gut für uns ist. Gefahr besteht, wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt sind. Darum verdienen ausnahmslos alle Gefühle unsere Achtung und unsere Aufmerksamkeit.
Angenehme Gefühle zeigen uns, dass wichtige Bedürfnisse von uns erfüllt sind.
Unangenehme Gefühle zeigen uns, dass wichtige Bedürfnisse von uns nicht erfüllt sind.
Ein Gefühl zu beachten bedeutet zu allererst, es wahrzunehmen. Damit ist gemeint, es ganzheitlich körperlich-sinnlich zu spüren. Die körperliche Wahrnehmung ist der einzige Weg, Gefühle zu fühlen.
Die Gefühlswahrnehmung setzt die Wahrnehmung des Körpers voraus.
Fragen Sie sich hin und wieder:
- Spüre ich meinen Körper?
- Spüre ich den Kontakt zwischen Körper und Boden oder Stuhl?
- An welchen Körperstellen spüre ich meinen Körper? (Füße, Bauch, Rücken, Brust, Gesicht, Augen ...)
- Was genau spüre ich in meinem Körper? (Wärme, Vibration, Kraft, Anspannung ...)
- Wie fühlt es sich an? (weich – hart, eng – weit, starr – bewegt, warm – kalt, angespannt – entspannt ...)
Ob etwas Ihnen gut tut, spüren Sie unmittelbar am Feedback Ihres Körpers:
Wenn etwas Ihnen gut tut, fühlen Sie sich unmittelbar körperlich eher kräftig, weit, aufgerichtet, leicht, weich, hell, stark. Ihre Lebensflamme brennt heller.
Wenn etwas Ihnen nicht gut tut, fühlen Sie sich unmittelbar körperlich eher kraftlos, eng, bedrückt, schwer, hart, dunkel, starr, schwach, widerstrebend. Ihre Lebensflamme flackert bläulich vor sich hin.
Eine Möglichkeit, Ihr aktuelles Gefühl herauszufinden,
- ist innezuhalten, an den Auslöser zu denken,
- die Aufmerksamkeit in den Bauch-/Brustraum zu richten,
- sich zu fragen: „Fühle ich mich jetzt ...?“ –
- und dabei die einzelnen Gefühlswörter der nachfolgenden Gefühlslisten durchzugehen,
- während Sie eine körperliche Resonanz zu erspüren suchen: Fühlt es sich stimmig an oder nicht? Lässt die Körperspannung nach? Gibt es ein Weite-Gefühl in der Brust? Oder bleibt das Gefühlswort ohne jegliche Körperreaktion?
Wenn Sie mehrere Gefühle als stimmig erleben, spüren Sie nach: Was ist das stärkste oder tiefste Gefühl bezüglich des aktuellen Auslösers?
Was wir fühlen, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind [1]
Abenteuerlust
Achtung
Anziehung
Aufblühen
Begehren
Begierde
Behagen
Bewunderung
Ehrfurcht
Eifer
Ekstase
Erbarmen
Feuer und Flamme
Flow
Frieden
Gefallen
Gemütlichkeit
Genugtuung
Genuss
Gier
Harmonie
Heimatgefühl
Hochachtung
Innigkeit
Intensität
Lebensfreude
Lebenswillen
Leidenschaft
Liebe
Lust
Milde
Mitgefühl
Mut
Rausch
Schadenfreude
Spaß
Staunen
Sympathie
Triumph
Verehrung
Vertrauen
Vertrautheit
Vorfreude
Wärme
Wohlwollen
Wonne
Zärtlichkeit
Zuneigung Zutrauen
Zuversicht
amüsiert
angeregt
angetan
angetörnt
arglos
aufgebaut
aufgedreht
aufgekratzt
aufgeregt
aufgewühlt
ausgeglichen
ausgelassen
ausgeruht
aus dem Häuschen
außer sich
beeindruckt
beflügelt
befreit
befriedigt
begeistert
begierig
beglückt
belebt
belustigt
berauscht
bereichert
bereit
berührt
beruhigt
besänftigt
beschwingt
besessen
bewegt
bezaubert
dankbar
elektrisiert
energetisiert
energievoll
enthusiastisch
entlastet
entschlossen
entspannt
entzückt
erfreut
erfrischt
erfüllt
ergriffen
erhaben
erholt
erleichtert
erlöst
ermutigt
erquickt
erotisiert
erregt
erstaunt
euphorisch
fassungslos (vor Glück)
fasziniert
fidel
frei
frisch
fröhlich
froh
gebannt
geborgen
geehrt
gefasst
gefesselt
gefordert
gelassen
gelöst
gerührt
geschützt
gespannt
gestärkt
getröstet
gesund
glühend
glücklich
glückselig
gut gelaunt
heiter
hingerissen
hoffnungsvoll
im siebten Himmel
inspiriert
interessiert
klar
kraftvoll
kräftig
lebendig
lebenshungrig
leicht
locker
lustig
motiviert
munter
nah
offen
optimistisch
ruhig
sanft
satt
schwebend
schwungvoll
selig
sicher
sorglos
stabil
stark
still
stolz
tatenhungrig
übermütig
überrascht
überströmend (vor Liebe/Freude)
überwältigt
unbekümmert
unbeschwert
unbesorgt
ungeduldig
unternehmungslustig
verblüfft
vergnügt
verliebt
vernarrt
verrückt (vor Freude)
versunken
verträumt
verzaubert
vital
wach
weich
weit
wohl
zufrieden
zuhause
Was wir fühlen, wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt sind
Abneigung
Abscheu
Angst
Bedauern
Beklemmung
Ekel
Furcht
Grauen
Groll
Härte
Hass
Heimweh
Kummer
Leid
Mitleid
Panik
Qual
Reue
Scham
Scheu
Schmerz
Sehnsucht
Trotz
Überdruss
Unmut
Verachtung
Verlangen
Vorsicht
Weltschmerz
Widerstand
Widerwillen
Zweifel
abgeschlagen
abgeschnitten
abgespannt
abgestoßen
abgestorben
abgetrennt
abwesend
angestrengt
ärgerlich
alarmiert
allein
am Ende
angefressen
angespannt
angestrengt
angewidert
antriebslos
apathisch
argwöhnisch
aufgedreht
aufgeregt
aufgebracht
aufgerieben
aufgewühlt
ausgebrannt
ausgehungert
ausgelaugt
ausgelöscht
ausgezehrt
bedrückt
befangen
befremdet
beklommen
bekümmert
belastet
benommen
besorgt
betäubt
bestürzt
betroffen
betrübt
beunruhigt
bitter
blockiert
deprimiert
depressiv
durcheinander
dürstend
eifersüchtig
einsam
elend
empört
energielos
eng
entkräftet
entmutigt
entsetzt
enttäuscht
erledigt
ernüchtert
erregt
erschlagen
erschöpft
erschossen
erschrocken
erschüttert
erstaunt
fassungslos
feindselig
fertig
fremd
frustriert
gebrochen
gehemmt
gehetzt
geknickt
gelähmt
geladen
gelangweilt
genervt
gereizt
geschafft
geschlaucht
gestresst
getrieben
gleichgültig
hilflos
hoffnungslos
irritiert
jämmerlich
kalt
kaputt
kleinmütig
kraftlos
krank
kribbelig
lahm
lebensmüde
leer
lethargisch
lustlos
...