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Der Gründungsprozess eines abenteuer- und erlebnispädagogischen Kindergartens

AutorViktoria Wloka
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl72 Seiten
ISBN9783955497293
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Aufgrund der politisch avisierten Verbesserungen im Bereich der Betreuungsangebote für Kindergärten und einer zurzeit noch unbefriedigenden Mangelsituation in der Bundesrepublik Deutschland wird das Geschäftsmodell einer privatwirtschaftlichen sozialen Dienstleistung entwickelt und vorgestellt. Hiermit wird auch für eine Umstrukturierung der Kindergartenlandschaft geworben. Durch die Verlagerung dieses Bereichs von der 'Öffentlichen Hand' hin zum innovativen Privatunternehmen verspricht sich die Autorin erhebliche Verbesserungen. Der aufgestellte Businessplan belegt die sowohl finanzielle als auch pädagogische Rentabilität ihres Gründungsvorhabens. Die Komponente einer sozialen (pädagogischen) Dienstleistung hält Einzug in den sonst eher von wirtschaftlich relevanten Daten geprägten Businessplan. Eine Vielzahl von Faktoren wird berücksichtigt und diese belegt zunächst einmal in einem Dreijahresplan, dass die Gründung im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit durchaus ein hohes Realisierungspotenzial aufweist, obwohl gerade die umzusetzenden pädagogischen Belange dieses Ansatzes mit erheblichen Investitionen verbunden sind. Auch der geplante Einsatz akademischen Fachpersonals ist dieser Tendenz zuträglich. Als Ergebnis des Planes kristallisiert sich eine nicht voraussetzungsfreie Standortwahl für die Einrichtung heraus. Hier müssen wesentliche Faktoren beachtet werden. Sowohl die Ergebnisse des Kapitalbedarfsplans als auch des Liquiditätsplans sprechen der Autorin Mut und Zuversicht für die Neugründung zu.

Viktoria Luisa Wloka absolvierte 2012 ihr Bachelorstudium im Fachbereich „Bildung und Erziehung im Kindesalter“ an der HAWK Hildesheim. Anschließend studierte die Kindheitspädagogin (BA) im Masterstudiengang an der Philipps-Universität in Marburg im Fac

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Textprobe: Kapitel 5, Das Dienstleistungsangebot: Das für die Kinder voraussetzungsfreie Dienstleistungsangebot richtet sich zunächst einmal direkt an Kinder zwischen drei und sechs Jahren mit Bewegungsdrang und insbesondere auch an Kinder mit einem diagnostizierten Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS (vgl. Gumpold, 2010, S.26 f). Eltern und Familienangehörige werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten weitgehend an der Entwicklung ihrer Kinder beteiligt. Für pädagogische Fachkräfte eröffnet sich mit diesem Angebot ein lukratives Betätigungsfeld, in dem ihr Qualifikationsstatus auch hinreichend Berücksichtigung findet. Das lokal bedingte kulturelle Umfeld wird ebenfalls in die Aktivitäten, die mit den Kindern praktiziert werden, einbezogen. So können sie Identifikationsmuster zu ihrem Wohnumfeld ausbilden. Für Gemeinden und Städte (hier: die Stadt Hildesheim) ist das Gründungsvorhaben sicherlich auch von Interesse, zumal der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen immer wieder als politisches Ziel genannt wird. Für Familien mit Kindern gilt es einen Betreuungsplatz zu schaffen, mit dem sich alle Beteiligten identifizieren können. Es ist daher bedeutsam, dass sich die Eltern verstanden fühlen und die Kinder sicher und fürsorglich betreut wissen. Bei den pädagogischen Fachkräften spielt die berufliche Kariere eine große Rolle. Die eingestellten BetreuerInnen erhalten die Möglichkeit, eine Vollzeitstelle zu besetzen, in der sie ihrer Ausbildung entsprechend entlohnt werden. Durch das Gründungsvorhaben wird den erklärten politischen Zielen entsprochen. Daher ist davon auszugehen, dass sich auch Investoren aus dem Bereich der 'Öffentlichen Hand' finden lassen (vgl. Knauf, 2009, S.11). Um alle Vorteile für die Zielgruppen optimal verwirklichen zu können, verlangt dieser Gründungsprozess eine systematisch strukturierte Planung und Umsetzung. Eine Zusammenarbeit auf allen einbezogenen Ebenen ist hierfür unabdingbar. Speziell erlebnispädagogische Aspekte wie ein Niedrig- und Hochseilgarten verheißen den Kindern Nutzungsangebote der besonderen Art. (siehe Anhang E3, S. 62), die sonst nirgendwo in adäquaten Einrichtungen zu finden sind. Durch ein Sharing dieser besonderen Ausstattungen mit beispielsweise erlebnispädagogischen Freiberuflern, Schulen oder Ähnlichem könnte eine weitere Einnahmequelle entstehen. Um dem hohen bewegungsintensiven Anspruch der Konzeption entsprechen zu können, bieten sich Partnerschaften zu regionalen Vereinen und Institutionen wie z.B. mit der HAWK Hildesheim an. Vernetzungen mit Segelschulen, mit der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, mit der in Hildesheim ansässigen Cluster Sozialagentur oder mit ansässigen Försterinnen oder Förstern lägen im Bereich der Möglichkeiten. 5.1, Die Entwicklung der Dienstleistung: Das theoretische Konzept des abenteuer- und erlebnispädagogischen Kindergartens ist auf breiter Basis ausgereift. Der Einführung am Markt steht nichts mehr entgegen. Pädagogisch gesehen hält das Konzept Freiräume vor, die als Garant für eine in der Praxis notwendige Flexibilität stehen. Innovativen, neuen Ideen werden somit auch zukünftig gute Realisierungschancen eingeräumt. Ein Einfrieren des Status quo und ein hiermit verbundener Stillstand in der Weiterentwicklung wird vermieden (vgl. Ossola-Haring, 2001, S. 22 ff). Ein erfolgreicher Gründungsprozess setzt eine effektive Umsetzung des Konzeptes in die Praxis voraus. Hierzu zählen: Die Planung des Standortes mit konkreter Standortanalyse bezogen auf die zukünftige Klientel (vgl. Ossola-Haring, 2001, S. 89). Das Auffinden einer Immobilie, die die Vorgaben des Gesetzgebers bautechnisch und logistisch bereits weitgehend erfüllt, damit den Verordnungen über die Mindeststandards an Kindertageseinrichtungen (1. und 2. DVO-KiTaG) so weit wie möglich bereits im Vorfeld entsprochen werden kann. Eine Analyse von standortnahen Konkurrenten und deren Angebot, um eine einschränkende Konkurrenz von vornherein ausschließen zu können (vgl. Wall, 2009, S. 17 - 49). In die engere Auswahl hierfür kämen Ballungsgebiete, zum Beispiel Städte, in denen der Bedarf an Betreuungsplätzen nicht ausreichend gedeckt ist. Als möglicher Standort sei zum Beispiel die Stadt Hildesheim mit einer Betreuungsquote von 18,7 % der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren (vgl. Statistik Portal: http://www.-statistik-portal.de/statistik-portal/kita_regional.pdf, letzter Zugriff: 02.05.2012) genannt. Dünner besiedelte Gebiete wie beispielsweise der Landkreis Schaumburg in Niedersachsen mit einer weitgehend ländlich geprägten Bevölkerung kommen weniger als Gründungsorte in Frage. Hier sind die Anfahrtswege lang und die örtlich ansässigen Kindergärten bedienen den Bedarf an Betreuungsplätzen bereits in ausreichendem Maße. Nicht die Anzahl der Kindergärten sondern die Anzahl der Kinder stellt hier den limitierenden Faktor dar (siehe Anhang E5, S. 67).
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