2. Gregorius und sein Buch
„Die magische Erweckung der Chakra“
H.S.
Diesen Artikel schrieb ich aufgrund eines Telefonates mit einer Frau, die mich wegen Fragen zum Thema Hermetik anrief.
„Kennen sie das überaus interessante Buch von Gregorius „Die magische Erweckung der Chakra im Ätherkörper des Menschen?“, kam ihre unerwartete Frage.
„Ja, das Büchlein kenne ich.“
„Ist das nicht ein wunderbares Buch?“
„Äh, wie meinen sie das?“
„Das ist das beste Buch zum Thema Kundalini. Der Autor gibt solch detaillierte Übungen zur Erweckung der Chakras, wodurch man sich gut und wohl fühlt. Wann wird sofort harmonisch gestimmt und das für Tage“, lobte sie diese Schrift.
„O, nein, da muss ich ihnen sofort widersprechen! Gregorius war erstens ein böser, gemeiner und hinterhältiger Mensch, der vom wahren Kundalini-Yoga keine Ahnung hatte. Er war Großmeister der sexualmagischen Loge Fraternitas Saturni und schrieb dieses Werk, damit man seine Chakren für sexualmagische Zwecke laden und beleben kann.“
„Wie?“, fragte die Frau nun verblüfft.
„Wussten sie das nicht?“
„Nein, er schreibt doch so harmonisch.“
„Das macht die negative Seite immer, um ihre Opfer anzulocken.“
„Und für welche Zwecke wurde in der Loge die Sexualmagie praktiziert?“
„Deren Zauberei wurde nur für Dämonenbeschwörungen gebraucht, denn sie arbeiteten mit den niederen leidenschaftlichen Kräften.“
„Könnten sie da etwas genauer werden.“
„Ja. Sie saugten ihre weiblichen Medien förmlich die Lebenssäfte an dem geladenen Wurzelchakra aus, und spuckten dann unter anderem diese konzentrierten Säfte vermischt mit Sperma auf ein Siegelzeichen, um den Gegengenius zu rufen. Man kann das gut mit der barbarischen Evokation von Frater Daniel vergleichen, der seiner Frau die Oberschenkel aufgeschnitten hatte, und deren Blut zum Verdichten der Wesen verwendete. Mit Erfolg!“
Schweigen am anderen Ende.
„Hallo? Sind sie noch hier?“
„Ich bin zu tiefst geschockt! Das wusste ich ja gar nicht. Aber Bardon erwähnt doch dieses Buch im „Adepten“!
Zeichnung von den Lebenskraft-Werten der Zentren von Gregorius
„Nein, nicht Bardon, sondern der Hermann Bauer-Verlag, der dieses Buch auch verkaufte, um Geld zu machen. Sie sehen, das finanzielle steht immer im Vordergrund. Deshalb sollte man sich über alles Genauestens informieren, um in kein Fettnäpfchen zu treten.“
„Also dann unterlass ich ab jetzt diese Übungen. Bardon ist ja doch viel besser, oder?“
„Auf jeden Fall, Frau R., auf jeden Fall…“
*
Doch viele wollen wieder Beweise, viele können meinen Aussagen nicht glauben. Das verstehe ich, weil es nur sehr wenige Menschen gibt, die die gesamte okkulte Literatur studiert haben. Denn in der Vita-Gnosis III „Sexualmagie“ weist Bruder Immanuel auf Seite 5 auf das Buch „Die magische Erweckung der Chakras im Ätherkörper des Menschen“ und auf seine Lebenskraft-Werte und Entsprechungen der Blätter hin (Siehe Zeichnung), wie sie der Großmeister der F.S. vorgegeben hatte. Nur dienen diese Entsprechungen rein den sexualmagischen Praktiken und haben nur für diese eine Bedeutung, wie wir weiter unten noch sehen werden. Gregorius sagt nämlich auf S. 3 seines Original-Werkes über die „Erweckung“: „Das Steiß- und das Nacken-Chakra sind sogenannte Todes-Chakra. Für die Magie, ihre Beschwörungen und die sexualmagischen Praktiken ist das Wurzel-Chakra von eminenter Wichtigkeit.“
Weiters auf Seite 14: „Übrigens ist es z. B. durchaus möglich, die nachstehend beschriebenen Chakra-Erweckungen übungsmäßig auch in der Praxis einer direkten Übertragung auf die Chakra eines anderen Menschen vorzunehmen. Das geschieht durch einfache Handauflegung der rechten ausstrahlenden Hand auf das betreffende Chakra der anderen Person. Derartige Chakra-Einwirkungen sind also möglich. Doch dürfen sie nur von einem geschulten, wissenden Menschen vorgenommen werden. Er muss sich der Verantwortung einer derartigen Chakra-Aufladung voll und ganz bewusst sein. Dies gehört bereits in das Gebiet der höheren Heilkunst, wie sie Jesus Christus beherrschte. So vollbrachte er nach den Gesetzen eines esoterischen Heilmagnetismus seine anscheinenden Wunder. Meist beruhten diese nur auf der direkten Einwirkung seiner geschulten Kraft auf die Chakra. In den Mysterien- und Logenschulen werden diese Übungen unter guter Anleitung erprobt und studiert. In der praktischen Arbeit zeigen sich noch viele Einzelheiten, die sich schriftlich gar nicht alle erklären lassen. Deshalb soll sich auch der Neophyt, der ja leider nur auf sich selber angewiesen ist, kein starres System bilden. Er soll sich nach eingehender Gedankenarbeit ein individuelles Übungssystem schaffen, das seiner Konstitution, seinem Wollen und seinen Fähigkeiten entspricht. Nur stümperhafte, oberflächliche Arbeit darf er sich nicht leisten. Das wäre ein Frevel an dem geheimen Wissensgut der geistigen Menschheit.“
Selbst Frater Johannes, ein Mitglied der Loge, schreibt im Aufsatz „Die magische Umpolung der Odzentren (=Chakras) im Menschen“ der Saturn-Gnosis I, S. 32, dass: „Auch mit Menschen kann die Odkraft ausgetauscht werden“, und verweist somit auf die Sexualmagie, ohne mehr zu verraten.
Auf Seite 19 sagt der GM des Chakra-Buches: „Auch hierin könnte und müsste vieles höher gelagert werden, denn jeder Sexualverkehr ist ein Kult der Liebe und dürfte nur dann ausgeübt werden, wenn Seelen und Herzen der beiden Menschen in wahrhafter Liebe so zueinander schwingen, dass eine solche Verschmelzung tatsächlich eine Hoch-Zeit im Dasein beider Menschen bedeutet“, und weist auf die geheimen Sexual-Kulte der F. S. hin, wozu die Chakras genützt werden können.
In der Ausgabe des Richard Schikowski-Verlages wurde die letzte Seite des Werkes von Gregorius weggelassen, auf der sich entscheidende Hinweise für die Praxis der Sexualmagie befinden (S.21). Ich zitiere: „Aus der Praxis dieser Übung ergeben sich nun weitere Möglichkeiten, denen das gleiche Prinzip zugrunde liegt. Die Basis ist dabei dieselbe. Man kann die entnommenen Kräfte des Wurzel-Chakra auch auf andere Chakra Gegenden und damit direkt auf andere Organe des Körpers übertragen. Die Hinführung erfolgt in gleicher Weise durch die Handflächen. Hier entscheidet die Zweckmäßigkeit.“ Im Original geht es weiter: „Menschen mit einer starken Vitalität können ohne Besorgnis des Öfteren ihre sexuellen Odkräfte entnehmen. Es ist auch möglich, die entnommenen Odkräfte auf andere Chakra-Zentren von anderen Menschen zu übertragen. Dieses geschieht in der gleichen Art und Weise, indem dann die Hände auf die in Frage kommenden Chakra des Partners einstrahlend aufgelegt werden.
Hier sind in der Praxis schon ganz erstaunliche Resultate erzielt worden. Eine Kontrolle durch Auspendelung des betr. Chakra vor und nach der Einstrahlung ergab überzeugende Beweise. Frigide Frauen können durch diese Praxis geheilt und sexuell belebt werden, sexuelle Abneigung zu einem Partner behoben, ja sogar gleichgeschlechtliche Neigungen mit Erfolg bekämpft werden.
Zu der bewussten Erziehung von (sexual) Medien wird diese Praxis oft angewandt. Auch hier ist eine gewisse Vorsicht nötig, um totale sexuelle Hörigkeit zu vermeiden.
Bei vorgenommenen Nur-Entodungen des Wurzel-Chakra sind die entnommenen Kräfte in der Art der magnetischen Praxis von den Händen abseits zu schleudern, wenn keinerlei Übertragung erfolgen sollte. Man kann mit diesen entnommenen Kräften auch ein Glas lauwarmes Wasser einoden und es dem Patienten zu trinken geben. Auch dadurch ist bei einer längeren Dauer eine merkbare Steigerung der vitalen Kräfte des Patienten festzustellen.
Diese Übungen sind sexualmagische Praktiken und sollten nicht von uneingeweihten Menschen vorgenommen werden. Im Übermaß sind sie oft schädlich.
Bei einigem Nachdenken wird der Neophit selbst darauf kommen, dass bei diesen letztgenannten Praktiken sogar sehr starke Steigerungen möglich sind, indem der ausübende Magus sich vorher selbst in gesteigerte sexuelle Erregungszustände bringt, denn desto positiver ist die entnommenen Odkräfte. Sind die Patienten weibliche Wesen, so ist logischerweise auch hier ein vorheriger sexueller Erregungszustand von Nutzen, da das Wurzel-Chakra der Frau in der Erregung durch Linksdrehung eine einsaugende Tendenz und Wirkung an sich hat. Dieses trifft auch auf den Solar Plexus zu. Hier beginnt das geheim gehaltene Wissen der Sexualmagie!“
Gregorius weist auch mehrmals in seinen Schriften mit dem Satz daraufhin, dass das geheime Wissen nur in Logen weitergegeben wurde und zum Teil in der Schrift „Sexual-Magie“. Bruder Amenophis – Mitglied der F.S. – sagt, dass diese kleine Schrift des Großmeisters entscheidend für diese Form der Sexual-Magie sei. Bruder Immanuel weist in seinem Artikel „Die Aktivierung der Chakras als Oberstufe des Autogenen Trainings“ auch darauf hin, dass die entsprechenden Chakrawerte, welche Gregorius in seinem Werk erwähnte, für sexualmagische Operationen genützt werden können und müssen, denn sein Werk baut sich auf das des Großmeisters auf. Durch gegenseitige Berührung dieser Stellen potenzieren sich dessen Werte und es lassen sich viel besser die Lebenskräfte absaugen (siehe Zeichnung). Wenn man nun die Aufladung dieser Zentren miteinbezieht, sieht man, dass das Werk „Die magische Erweckung der Chakras im...