Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In zahlreichen Aufsätzen wurde bislang Arthur Schnitzlers 1900 entstandene Monolognovelle Leutnant Gustl behandelt. Im Vordergrund steht dabei neben der Kritik Schnitzlers am militärischen System der k.u.k Armee meist die Erzählform: Leutnant Gustl gilt als erster durchgängiger innerer Monolog in der deutschen Literatur. Die Forschung beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Erzählform, vor allem den literaturwissenschaftlichen (z. B. Morris, Doppler, Surowska) und den psychologischen (Worbs). Diese Arbeit versucht, beide Aspekte zu vereinen, sowohl die literarischen als auch die theoretischen Vorbilder zu Leutnant Gustl zu beleuchten und den inneren Monolog in den Vergleich mit der Psychoanalyse zu stellen. Bei der Interpretation der Novelle in Kapitel 3 habe ich mich vor allem auf die die Erzählform betreffenden Aspekte beschränkt. Zudem habe ich den Versuch der Klärung der Frage unternommen, inwieweit Inhalt und Form der Novelle eine Einheit bilden, wie Schnitzler Situationen und Handlungen ohne Erzähler beschreibt, wie er sie einzig aus der Sicht Gustls darzustellen versucht. Dabei tritt jedoch ein erzähltechnisches Problem auf. Es stellt sich nämlich die Frage, ob der Autor tatsächlich völlig in den Hintergrund treten kann, oder ob der vollständige innere Monolog vielleicht, um mit Morris zu sprechen, doch keine gänzlich 'erzählerlose Erzählung' ist.
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