Sie sind hier
E-Book

Der Kliniksozialdienst in der geriatrischen Rehabilitation. Praktische Aufgaben, unterstützende Modelle und Methoden

AutorBarbara Vogel
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl68 Seiten
ISBN9783961466160
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland wird der Anteil der geriatrischen Patienten in den Krankenhäusern immer größer und die Maßnahmen einer geriatrischen Rehabilitation immer wichtiger. Die Bedeutung des Kliniksozialdienstes für ein erfolgreiches Entlassmanagement ist gestiegen. Das vorliegende Fachbuch befasst sich mit der Rolle des Kliniksozialdienstes in der geriatrischen Rehabilitation. Es wird ein Einblick in die Geschichte und die Handlungsfelder der Klinischen Sozialarbeit und die heutigen Aufgaben eines Kliniksozialdienstes gegeben. Des Weiteren geht es um den geriatrischen Patienten sowie die Ziele und Instrumente der geriatrischen Rehabilitation. Die sozialrechtlichen Anspruchsgrundlagen für eine geriatrische Rehabilitation werden vertieft erläutert. Das bio-psycho-soziale Modell und das Modell der Salutogenese nach Antonovsky sowie die Methode Case Management und die klientenzentrierte Gesprächsführung nach Carl R. Rogers werden zur Unterstützung der professionellen Arbeit des Kliniksozialdienstes erarbeitet. Ihre praktische Umsetzung wird an Hand eines Fallbeispiels auf einer Station der Frührehabilitation analysiert.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Textprobe: 3.3 Die Ziele und Prinzipien der geriatrischen Rehabilitation In der geriatrischen Rehabilitation spielt ein kurativer Behandlungsansatz eine eher untergeordnete Rolle. Der Patient in der geriatrischen Rehabilitation muss sich mit seinen physiologischen Altersveränderungen auseinandersetzen. Dies können eine abnehmende körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit oder eine chronische Erkrankung sein. In der geriatrischen Rehabilitation stehen deshalb die Erhaltung einer größtmöglichen Selbstständigkeit des Patienten und sein Verbleib in seiner gewohnten Umgebung an erster Stelle der zu erreichenden Behandlungsziele. Es soll durch die geriatrische Rehabilitation ein Optimum an Lebensqualität, Selbstbestimmtheit der Lebensführung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben des Patienten erhalten bzw. wiedererlangt werden. Alle in der geriatrischen Rehabilitation angewandten Maßnahmen dienen der psychischen und körperlichen Stabilisierung des Patienten und seiner falls notwendig sozialen Wiedereingliederung. In der geriatrischen Rehabilitation stehen die Bereiche Körperpflege und Toilettengang, Fortbewegung und Transfer sowie Kommunikation und Orientierung im Zentrum der Rehabilitationsbemühungen. So können als Rehabilitationsziele die selbstständige Körperpflege, das selbstständige An- und Ausziehen sowie eine selbstständige Nahrungsaufnahme des Patienten benannt werden. Durch die geriatrische Rehabilitation soll Gehfähigkeit innerhalb und außerhalb der Wohnung erreicht werden. Ist dies nicht möglich, wird das Erreichen des Bett- und Stuhltransfers als Rehabilitationsziel angestrebt. Der Schwerpunkt der geriatrisch-rehabilitativen Behandlung liegt somit im Bereich der Fähigkeitsstörungen und Behinderungen. In der geriatrischen Rehabilitation wird mit einem ganzheitlichen Therapieansatz gearbeitet. Der Patient wird in seiner Ganzheitlichkeit mit allen seinen vorhandenen Einschränkungen in Bezug auf sich selbst und seine Lebensbereiche wahrgenommen. Die Behandlung in der geriatrischen Rehabilitation konzentriert sich auf die wichtigsten Defizite des Patienten. Da er oftmals nur auf geringe Leistungsreserven zurückgreifen kann, braucht er aufgrund seiner eingeschränkten Belastbarkeit kürzere Behandlungseinheiten und längere Therapiepausen als ein jüngerer Patient. Dies führt insgesamt zu einem längeren Behandlungsprozess des geriatrischen Patienten. Eine interdisziplinäre medizinische Betreuung wird durch die oftmals vorliegende Multimorbidität des geriatrischen Patienten erforderlich. Die geriatrische Rehabilitation verfolgt mehrere Prinzipien: Der Patient wird differenziert und mehrdimensional von einem Geriater beurteilt. Hierbei wird sein individueller sozialer Kontext berücksichtigt. Es wird ein für den Patienten individuelles Behandlungs- und Rehabilitationskonzept erstellt. Unter ärztlicher Leitung und Verantwortung kümmert sich ein interdisziplinäres Team während des stationären Aufenthalts um den Patienten (vgl. Kuhlmey et al. 2008: 336f). Zum interdisziplinären Behandlungsteam gehören: Ärzte, Krankenpflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sozialarbeit und Seelsorge (vgl. Weißbuch 2016: 102). Der Rehabilitationserfolg wird regelmäßig beurteilt und kontrolliert. Die Mitbestimmung und aktive Mitwirkung des Patienten werden gefördert und gefordert. Dabei werden die Angehörigen in den Prozess der Rehabilitation mit einbezogen. Ein Therapieerfolg stellt sich jedoch nicht immer wie gewünscht ein. Dies kann verschiedene Ursachen haben: fehlende Motivation oder 'Incompliance' des Patienten, seine soziale Isolierung, das Auftreten einer Depression oder andere medizinische Komplikationen beim älteren Menschen. Zudem kann eine akute Erkrankung eine Stresssituation bei dem Patienten auslösen, auf die er mit Verwirrtheitszuständen reagiert (vgl. Kuhlmey et al. 2008: 336f). Es wird deutlich, dass der Patient bestimmte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme an einer geriatrischen Rehabilitation mitbringen muss. Daneben gibt es auch Gründe, die dazu führen, sich gegen eine geriatrische Rehabilitation für den Patienten zu entscheiden.
Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Sozialarbeit - Sozialpädagogik

Medikamentenabhängigkeit

E-Book Medikamentenabhängigkeit
Format: PDF

Medikamentenabhängigkeit ist die Suchterkrankung nach der Alkoholabhängigkeit. Der Band liefert erstmals eine grundlegende Beschreibung unterschiedlicher Formen der Medikamentenabhä…

Medikamentenabhängigkeit

E-Book Medikamentenabhängigkeit
Format: PDF

Medikamentenabhängigkeit ist die Suchterkrankung nach der Alkoholabhängigkeit. Der Band liefert erstmals eine grundlegende Beschreibung unterschiedlicher Formen der Medikamentenabhä…

Medikamentenabhängigkeit

E-Book Medikamentenabhängigkeit
Format: PDF

Medikamentenabhängigkeit ist die Suchterkrankung nach der Alkoholabhängigkeit. Der Band liefert erstmals eine grundlegende Beschreibung unterschiedlicher Formen der Medikamentenabhä…

Medikamentenabhängigkeit

E-Book Medikamentenabhängigkeit
Format: PDF

Medikamentenabhängigkeit ist die Suchterkrankung nach der Alkoholabhängigkeit. Der Band liefert erstmals eine grundlegende Beschreibung unterschiedlicher Formen der Medikamentenabhä…

Weitere Zeitschriften

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

care konkret

care konkret

care konkret ist die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege. Ambulant wie stationär. Sie fasst topaktuelle Informationen und Hintergründe aus der Pflegebranche kompakt und kompetent für Sie ...

DHS

DHS

Die Flugzeuge der NVA Neben unser F-40 Reihe, soll mit der DHS die Geschichte der "anderen" deutschen Luftwaffe, den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee (NVA-LSK) der ehemaligen DDR ...

ea evangelische aspekte

ea evangelische aspekte

evangelische Beiträge zum Leben in Kirche und Gesellschaft Die Evangelische Akademikerschaft in Deutschland ist Herausgeberin der Zeitschrift evangelische aspekte Sie erscheint viermal im Jahr. In ...

EineWelt

EineWelt

Lebendige Reportagen, spannende Interviews, interessante Meldungen, informative Hintergrundberichte. Lesen Sie in der Zeitschrift „EineWelt“, was Menschen in Mission und Kirche bewegt Man kann ...

building & automation

building & automation

Das Fachmagazin building & automation bietet dem Elektrohandwerker und Elektroplaner eine umfassende Übersicht über alle Produktneuheiten aus der Gebäudeautomation, der Installationstechnik, dem ...

VideoMarkt

VideoMarkt

VideoMarkt – besser unterhalten. VideoMarkt deckt die gesamte Videobranche ab: Videoverkauf, Videoverleih und digitale Distribution. Das komplette Serviceangebot von VideoMarkt unterstützt die ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...