Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Hauptseminar Wissenschaftstheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Konstruktivismus ist in den letzten dreißig Jahren innerhalb der Medien- und Kommunikationswissenschaft zunehmend populärer geworden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass unter dessen Grundannahmen die als zunehmend zirkulär erscheinenden Medienwirkungen eine weiter reichende Bedeutungsdimension erhalten, als mit einem einfachen realistischen Modell, in dem Medieninhalte als Abbild 'der Realität' gelten. Medieninhalte können damit als eigener sinnproduzierender Teil von Wirklichkeit verstanden werden. Jedoch hat diese erkenntnistheoretische Sichtweise eine zweite Seite. Nicht nur die MedienrezipientInnen werden im Sinne des Konstruktivismus durch ihre Umwelt entscheidend geprägt. Auch die MedienproduzentInnen und letztlich auch die MedienforscherInnen können die als objektiv gedachte Wirklichkeit nur als kognitives Konstrukt wahrnehmen, das entscheidend durch das Subjekt geprägt wird. Insbesondere im Rahmen der Medienwirkungsforschung, wo verschiedene Messinstrumente zum Nachweis bestimmter Medienwirkungen angewandt werden entsteht damit ein hermeneutischer Zirkel. Gemessen werden kann nicht die Wirklichkeit, sondern nur ein Wirklichkeitskonstrukt. Jedes Messergebnis ist dabei bereits bestimmt durch das Messinstrument, das notwendigerweise nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit erfassen kann. Da bereits diese Wirklichkeit durch das Subjekt 'ForscherIn' bestimmt ist kann schlechterdings von einer empirischen Erfassung der Realität keine Rede sein. Der Konstruktivismus operiert mit den Begriffen der Wirklichkeit erster und der Wirklichkeit zweiter Ordnung. Aus wissenschaftstheoretischer Sicht muss hier die Beobachtung erster und die Beobachtung zweiter Ordnung hinzutreten. ForscherInnen, die sich auf die Suche nach den Konstruktionsmechanismen des Publikums begeben sind also BeobachterInnen zweiter Ordnung. Aus radikal konstruktivistischer Sicht ist dies auch die einzige Möglichkeit der Erkenntnis, da die Wirklichkeit erster Ordnung nur mit deren Wahrnehmung, nicht aber mit ihrem Objekt abgeglichen werden kann (vgl. Schmidt 1990: 50).
Kaufen Sie hier:
Horizontale Tabs
Weitere E-Books zum Thema: Medien - Kommunikation - soziale Medien
Bei hoher Konsonanz der Medien und einer somit mächtigen, durch die Political Correctness zusätzlich moralisierten, öffentlichen Meinung, degeneriert die Demoskopie zum bloßen Medienecho. Der…
Bei hoher Konsonanz der Medien und einer somit mächtigen, durch die Political Correctness zusätzlich moralisierten, öffentlichen Meinung, degeneriert die Demoskopie zum bloßen Medienecho. Der…
Mediale Gewalt ist nur aus dem Zusammenhang realer Gewalt zu verstehen. Diese Thematik wird in dieser Untersuchung unter einem explizit pädagogischen Blickwinkel betrachtet. Das Buch will p…
Mediale Gewalt ist nur aus dem Zusammenhang realer Gewalt zu verstehen. Diese Thematik wird in dieser Untersuchung unter einem explizit pädagogischen Blickwinkel betrachtet. Das Buch will p…
»Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau« – seit 50 Jahren beginnt so der TV-Feierabend. Souverän beherrscht die Tagesschau die deutsche Fernsehlandschaft. Je nach Nachrichtenlage…
Das Buch greift einen sehr aktuellen Themenkomplex auf, denn der Datenaustausch findet zunehmend in komprimierter Form über Netzwerke statt. Es beschreibt Standards für die Datenreduktion und den…
Das Buch greift einen sehr aktuellen Themenkomplex auf, denn der Datenaustausch findet zunehmend in komprimierter Form über Netzwerke statt. Es beschreibt Standards für die Datenreduktion und den…
Das Buch greift einen sehr aktuellen Themenkomplex auf, denn der Datenaustausch findet zunehmend in komprimierter Form über Netzwerke statt. Es beschreibt Standards für die Datenreduktion und den…
Die Frage, wie Gewalt und Medien zusammenhängen, lässt sich nicht mit einem Satz oder nur aus einer Perspektive beantworten. Deshalb haben 16 Telepolis-Autoren in 20 Essays ihre Meinung, die…
Die Frage, wie Gewalt und Medien zusammenhängen, lässt sich nicht mit einem Satz oder nur aus einer Perspektive beantworten. Deshalb haben 16 Telepolis-Autoren in 20 Essays ihre Meinung, die…
Fachzeitschriften für Weihnachtsartikel, Geschenke, Floristik, Papeterie und vieles mehr!
FESTIVAL Christmas: Die erste und einzige internationale Weihnachts-Fachzeitschrift seit 1994 auf dem ...
Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm® ist neutral und ...
Zeitschrift der NaturFreunde in Württemberg
Die Natur ist unser Lebensraum: Ort für Erholung und Bewegung, zum Erleben und Forschen; sie ist ein schützenswertes Gut. Wir sind aktiv in der Natur ...
Die herstellerunabhängige Fachzeitschrift wendet sich an alle Anwender und Entscheider, die mit Softwarelösungen von Autodesk arbeiten. Das Magazin gibt praktische ...
Das Grundeigentum - Zeitschrift für die gesamte Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft. Für jeden, der sich gründlich und aktuell informieren will. Zu allen Fragen rund um die Immobilie. Mit ...
"Der Hessische Obst- und Gartenbau" ist die Monatszeitschrift des Landesverbandes Hessen für Obstbau, Garten und Landschaftspflege e.V.. Probeexemplare werden nur nach Hessen versendet. Es wird ...
Zeitschrift für Vollstreckungs-, Zustellungs- und Kostenrecht
Die Deutsche Gerichtsvollzieher Zeitung (DGVZ) ist eine juristische Fachzeitschrift für das Vollstreckungs-, Zustellungs- und ...
Das Fachmagazin building & automation bietet dem Elektrohandwerker und Elektroplaner eine umfassende Übersicht über alle Produktneuheiten aus der Gebäudeautomation, der Installationstechnik, dem ...
Vom Deutschen Patent- und Markenamt erteilte Patente. Bibliographie, Patentanspruch, wichtigste Zeichnung.
Thomson Reuters is the world’s leading source of intelligent information for businesses ...