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Der lunatische Roman und die Poetik der Ambivalenz

Narratologische Untersuchungen zum Romanwerk Ermanno Cavazzonis

AutorViktoria Adam
VerlagUniversitätsverlag WINTER
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl292 Seiten
ISBN9783825374686
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis58,00 EUR
Der in Bologna lebende Schriftsteller Ermanno Cavazzoni (*1947) gehört der Autorengruppe der 'voci delle pianure' um Gianni Celati an und zählt zu den originellsten Stimmen der zeitgenössischen italienischen Literatur. Seine lunatischen Romane inszenieren virtuos das anthropologische Phänomen des Wahnsinns und die Kraft der menschlichen Phantasie. In diesem Spannungsfeld avanciert der Mond als Inbegriff des Lunatischen zum Symbol für die Unbeständigkeit des Schicksals, für die Wankelmütigkeit des Menschen, für Wahn, Sinn und Kunst. Zur Verdeutlichung dieser lunatischen Themen sind Cavazzonis Romane als enigmatische Text-Labyrinthe konzipiert, die das Prinzip der Ambivalenz zu ihrem künstlerischen Programm erheben. Die vorliegende Studie ist die erste Monographie zu den Romanen Cavazzonis und stellt deren Poetik und Ästhetik anhand narratologischer Interpretationen dar. Gleichzeitig wird die Bedeutung des Autors in der europäischen und italienischen Literaturgeschichte erhellt.

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Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS6
I Einleitung10
I.1 Ermanno Cavazzoni und die Autoren des „filone narrativo emiliano“18
I.1.1 Gianni Celatis Minimalismus – ein Paradigmenwechsel der italienischen Narrativik20
I.1.2 Die Autoren des „filone narrativo emiliano“ und ihre Poetik des „semplice“23
I.1.3 Ermanno Cavazzoni als Einzelstimme im polyphonen Konzert der „voci delle pianure“: Ein Forschungsüberblick30
I.2 Methodik48
I.3 Terminologie50
I.4 Gliederung53
II WEGWEISER, WARNUNG UND WIDMUNG. DIE FIKTIONALEN VORWORTE56
III GRENZGÄNGER ZWISCHEN REALITÄT UND FIKTION. CHARAKTERISTIKA UND CHARAKTERISIERUNG DER PROTAGONISTEN68
III.1 Die Namen(-losigkeit) der Protagonisten70
III.2 Zahnschmerzen und Schlaflosigkeit: Die körperlichen Leiden der Protagonisten76
III.3 Der Wahnsinn der Protagonisten79
III.3.1 „rivelazione“ und „ispirazione“: Wahnsinn als Enthüllung verborgener Wirklichkeiten79
III.3.2 „smania“ und „superbia“: Die Suche nach Wissen als fixe Idee87
III.3.3 „truffa“ und „credenze diffuse“: Subversive Kosmogonien als wahnsinnige Inszenierungen des Welttheaters92
III.3.4 „storia naturale“ und „irrazionalità“: Wahnsinn als subjektiv-subversive Wissenschaftlichkeit101
III.4 Schlussbemerkung108
IV DER WAHNSINN DER PROTAGONISTEN IM SPIEGEL DER ANDEREN. DIE FIGURENKONSTELLATIONEN110
IV.1 Männliche Adjuvanten und Opponente111
IV.1.1 Ständige Begleiter111
IV.1.2 Okkasionelle Bekannte129
IV.1.3 Fazit141
IV.2 Die Frauenfiguren: Metamorphosen des Weiblichen im Spiegel männliche Wahrnehmung143
IV.2.1 Erste Annäherungen an das ewig Weibliche143
IV.2.2 Trügerische Momente des Eros. Die scheiternden Liebesbeziehungen der Protagonisten149
IV.2.3 Imaginierte erotische Begegnungen159
IV.2.4 Fazit163
IV.3 Schlussbemerkung165
V REALE UND IRREALE ORTE DES WAHNSINNS. DIE RAUMKONZEPTION168
V.1 Die Schauplätze169
V.1.1 Die „pianura“: Initialer und transitorischer Schauplatz169
V.1.2 Wohnräume, Aufenthaltsräume und Durchgangsräume171
V.1.3 Heterotopien als Schauplätze175
V.2 Subjektive Raumwahrnehmung180
V.2.1 Der ,locus terribilis. als Raum des Wahnsinns180
V.2.2 Provisorische Räume des Glücks. Die partielle Aufhebung des ,locus amoenus.189
V.3 An der Grenze zwischen Fiktion und Realität. Imaginäre (T)Räume192
V.3.1 Fließende Enthüllungsmomente. Wasser als Movens poetischer Imagination192
V.3.2 Ein Blick hinter die Kulissen des ,theatrum mundi.195
V.3.3 Imaginäre Höllenräume der Kellerbibliothek201
V.4 Schlussbemerkung203
VI ACHRONIE UND WAHNSINN. DIE KONZEPTION DER ZEIT206
VI.1 Erzählzeit und erzählte Zeit207
VI.1.1 Raffung und Dehnung: Deviationen linearer Zeitdarstellung210
VI.1.2 Analepsen und Prolepsen: Die Pluralität der Zeitdarstellung214
VI.1.3 Tag und Nacht218
VI.2 Subjektive Zeitwahrnehmung224
VI.2.1 Oszillierende Zeit224
VI.2.2 Beschleunigte Zeit225
VI.2.3 Stillstehende Zeit227
VI.2.4 Selektive Zeit229
VI.3 Memento mori und ,panta rhei.: Philosophische Entgrenzungen der Zeit231
VI.4 Schlussbemerkung233
VII VOM ENDE ZUM NEUBEGINN: DIE FINALEN METAMORPHOSEN DER PROTAGONISTEN236
VII.1 Von der Wanderung durch die „pianura“ zum Verfassen der Autobiographie237
VII.2 Vom Traum zum Erwachen241
VII.3 Von der Abreise nach „Cirenaica“ zur Rückkehr in den „bassomondo“243
VII.4 Vom geplanten (Selbst-)Mord zum Rückzug in die Phantasie247
VII.5 Schlussbemerkung252
VIII SCHLUSSBETRACHTUNG: DER LUNATISCHE ROMAN UND DIE POETIK DER AMBIVALENZ256
VIII.1 Subjektive Metamorphosen des Wahnsinns257
VIII.2 Die Heterogenität der Romanformen261
VIII.4 Neue Wege der Rezeption: Die Poetik der Ambivalenz als Herausforderung für den Leser266
VIII.5 Die Bedeutung des lunatischen Romans im literarischen Panorama Italiens268
IX LITERATURVERZEICHNIS274
IX.1 Primärliteratur274
IX.1.1 Werke von Ermanno Cavazzoni274
IX.1.2 Übersetzungen275
IX.1.3 Werke anderer Autoren275
IX.2 Sekundärliteratur277
IX.2.1 Wörterbücher290
IX.2.2 Nachschlagewerke290
IX.3 Filmographie290
Danksagung292

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