Inhaltsangabe:Problemstellung: Unsere gegenwärtige Gesellschaft wird mit den unterschiedlichsten Kennzeichnungen versehen, wie beispielsweise Industriegesellschaft oder Wohlstandsgesellschaft. Aufgrund der immer dichter werdenden Durchdringung mit Informations- und Kommunikationstechniken sprechen wir auch häufig von der Informationsgesellschaft. Ebenso gut könnte man sie als eine Organisationsgesellschaft bezeichnen, weil unser gesamtes gesellschaftliches Leben hochgradig von Organisationen geprägt ist. Wir werden zumeist in Krankenhäusern geboren, in Schulen und Hochschulen ausgebildet, verbringen unsere Freizeit in Vereinen und Theatern. Große Teile unseres Lebens, von der Wiege bis zur Bahre, spielen sich damit im Rahmen von Organisationen ab. Sie sind in unserer hoch differenzierten Gesellschaft unverzichtbar. Ein zielgerichtetes und kontinuierliches Zusammenwirken von Menschen bedarf ab einer gewissen Schwelle der Intensität und Größe einer auf Dauer angelegten Struktur, die die Aktivitäten und die Kooperationen ordnet. Auf diese Weise lässt sich Effizienz und Kontinuität sicherstellen, ohne allzu sehr von konkreten Personen abhängig zu werden. Denn es ist typisch für Organisationen, dass die Inhaber von Positionen bis zu einem gewissen Grade austauschbar sind, ohne die Existenz des Gesamtgebildes zu gefährden. Aufgrund dieser allgemeinen Merkmale von Organisationen verwundert es nicht, dass auch unser Wirtschaftsleben von dem Phänomen ‘Organisation’ durchdrungen ist. Im Gegensatz zu dem vorkapitalistischen kleinen Handwerksbetrieb sind unsere heutigen Industrie- und Dienstleistungsbetriebe Organisationen. Sie verfügen über eine mehr oder weniger differenzierte Arbeitsteilung, weisen eine Vielzahl von bürokratischen, formalen Regeln auf und sind weitgehend personenunabhängig angelegt. Dies war nicht immer so. Der angesprochene kleine Handwerksbetrieb hatte nur wenige formale Regeln; die Arbeitsgruppen waren klein und überschaubar, die Arbeit selbst war für die Menschen mehr tägliche Lebensform als Ausübung von wohldefinierten Arbeitsrollen. Auch die Mitglieder waren nur sehr bedingt auswechselbar. Damit ist die ‘betriebliche Organisation’ ein wesentliches Phänomen der sozialen Realität von Unternehmen geworden und somit unweigerlich in den Bereich wirtschaftswissenschaftlicher Betrachtung gerückt. Wesentliches Merkmal unserer heutigen Organisationsgesellschaften ist deren Verbreitung und Allgegenwärtigkeit. Mit ihrer Verschiedenartigkeit [...]
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