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Der vierte Musketier

Leben im Dienst des Königs.

AutorHenk Stoorvogel, Theo van den Heuvel
VerlagGerth Medien
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783961221936
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Die Musketiere waren die Elitetruppe des Königs. Alles gaben sie für seine Ehre. Einer für alle - alle für einen. Dabei sind die Musketiere ein Spiegelbild männlicher Sehnsucht. Sie haben das, was Männer oft vermissen. Sie verkörpern das, wonach Männer suchen. Dieses Buch bestärkt Männer, ganz für ihren König zu leben. Und es geht um Vaterschaft, Partnerschaft, Freundschaft, um ein Leben aus dem Glauben heraus. Ein Leben für Gott, für die Familie, für die Gemeinde, für Gerechtigkeit.

Henk Stoorvogel ist Pfarrer in Zwolle, Niederlande, in einer der größten Gemeinden des Landes. Er ist Gründer von Athletes in Action-Niederlande sowie der Männerbewegung 'Der 4te Musketier'. Stoorvogel ist ein gefragter Redner auf Männertagen und Konferenzen. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

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Leseprobe

Kapitel 2

Bindungen lösen

„Für meinen Vater“

Wenn irgendwo auf der Welt exzellente Sportfilme gedreht werden, dann ist das in Hollywood. Darum fragte ich (Henk) einmal ein paar amerikanische Freunde, welcher der beste Sportfilm sei. „Rudy“, antworteten sie einmütig. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Daniel „Rudy“ Ruettiger, Sohn eines Fabrikarbeiters aus Joliet, einer kleinen Stadt in Illinois. Ein einfacher Hirte aus Bethlehem.

Rudy war, wie sein Vater und seine Brüder, eingefleischter Fan des Footballteams von Notre Dame. Und Rudys Herz kannte einen Traum: American Football zu spielen für die Universität von Notre Dame. Das bedeutete nichts anderes, als eine sündhaft teure Ausbildung zu beginnen, um in einem der besten Footballteams des Landes zu spielen. Es war Rudys Traum. Ein schöner Traum. Realistisch gesehen waren Rudys Voraussetzungen alles andere als vorteilhaft. Mit seinen 1,68 Metern war er viel zu klein für diese Sportart. Außerdem hatte er nur wenig Talent. Und für die Uni fehlte Rudy nicht nur das Geld, sondern auch die guten Noten, um für ein Stipendium infrage zu kommen. Sein Vater und seine Brüder versuchten daher immer wieder, ihm den Traum auszureden. Er wäre nicht geboren, um Footballspieler zu werden. Er solle endlich anfangen, genauso wie sie, sich vom wirklichen Leben in der örtlichen Stahlfabrik schleifen zu lassen. Rudy aber weigerte sich, seinen Traum aufzugeben. Nicht nur das, er ging ihn sogar aktiv an. Er beendete die Beziehung mit seiner Freundin und reiste nach Notre Dame. Seine Motive fasste er so in Worte:

„Seit ich ein kleiner Junge war, habe ich davon geträumt, hier zur Schule zu gehen. Jahrelang haben mir alle erzählt, dass dies unmöglich sei. Mein ganzes Leben haben Menschen mir gesagt, was ich tun oder lassen sollte. Ich habe immer auf sie gehört und geglaubt, was sie sagten. Aber das will ich nicht mehr.“

Über einen Umweg, das Studium an einer kleineren Universität, erhielt Rudy ausreichend gute Noten, um an die Universität seiner Träume zu wechseln. Doch der Anfang in Notre Dame gestaltete sich schwierig. Er hatte kein Geld für ein Zimmer und schlief notgedrungen im Materialschuppen des Footballteams. Doch seinem Traum kam er immer näher, denn er wurde sogar Teil des Teams. Und das, obwohl sich seine körperlichen Voraussetzungen keineswegs verbessert hatten. Er schaffte es anders als erwartet. Nicht über Talent, sondern durch Kampfkraft. Er wurde Trainingsspieler für das Stammteam und nahm dafür regelmäßig Schrammen, Beulen, Prellungen und Blut in Kauf. Sein Einsatz war sagenhaft. Er wurde zu einem wichtigen Mann für das gesamte Team. Allerdings stellte ihn der Trainer nicht bei Spielen auf, da er einfach zu klein war für die echte Arbeit.

Während seines letzten Studienjahrs in Notre Dame nahm Rudy all seinen Mut zusammen und fragte den Trainer, Coach Ara, ob er denn nicht wenigstens ein Spiel im Trikot auf der Bank miterleben könnte. Sein Grund?

„Mein Vater liebt Notre-Dame-Football über alles in der Welt. Er glaubt nicht, dass ich im Team bin, da er mich während der Spiele nie auf der Bank sitzen sieht. Nächstes Jahr, mein letztes Jahr, würde ich ihm gerne dieses Geschenk machen: Es würde mir sehr viel bedeuten, wenn Sie mich in der nächsten Saison für ein Spiel mit dem Team auf das Feld auflaufen lassen würden.“

Coach Ara fragte, ob dies sein einziger Grund war. Rudy hielt einen Moment inne und antwortete:

„Nein. Es ist für jeden, der mir erzählt hat, dass es unmöglich sei, für Notre Dame zu spielen. Für meine Brüder, die Jungen aus der Schule und die Kerle, mit denen ich in der Stahlfabrik gearbeitet habe. Sie können nicht zum Training kommen und sehen, dass ich zum Team gehöre.“

Der Coach versprach ihn aufzustellen, aber kurz darauf verließ der Coach das Team. Der neue weigerte sich, das Versprechen seines Vorgängers zu erfüllen. Daraufhin setzten sich die wichtigsten Spieler des Teams für Rudy ein. Mit Erfolg. Im allerletzten Heimspiel bekam Rudy die Ehre, das Team aufs Spielfeld zu führen. Als Rudys Vater zum ersten Mal in seinem Leben das Stadion von Notre Dame betrat, um seinen Sohn zu sehen, sagte er: „Das ist das Schönste, was meine Augen je gesehen haben.“ Rudy gehörte zum Team. Spielminuten bekam er allerdings nicht. Doch plötzlich begannen Notre-Dame-Spieler Rudys Namen zu skandieren, und das Publikum übernahm den Ruf. Tausende Kehlen riefen „Rudy, Rudy, Rudy“. Der Trainer konnte nicht anders, er stimmte der Masse zu. In der letzten Minute des Spiels durfte Rudy aufs Feld. Für zwei Plays. Im letzten brachte er sogar den gegnerischen Quarterback mitsamt Ball zu Boden. Nach dem Schlusspfiff hoben seine Mitspieler Rudy auf ihre Schultern und trugen ihn über das Feld eine Ehre, die nach Daniel „Rudy“ Ruettiger in Notre Dame niemandem mehr zuteilgeworden ist.

Regentschaft der Waisen?

Der Drang, seinem Vater oder seinen Brüdern zu beweisen, was in einem steckt, kann einen Mann zum Äußersten treiben. Die Geschichten von Chris und Rudy zeigen, wie ihre Beziehung zum Vater sie veranlasst hat, radikale Entscheidungen zu treffen. Sie wurden dazu getrieben, große Opfer zu bringen. Und sie sind da...

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