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E-Book

Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie

VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl547 Seiten
ISBN9783840927003
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,99 EUR
Diagnostische Verfahren sind zu Beginn, im Verlauf und zur Evaluation einer Psychotherapie von großer Bedeutung. Der vorliegende Band stellt bewährte und häufig eingesetzte Verfahren in der psychotherapeutischen Praxis und Forschung vor. Bei allen im Band beschriebenen Instrumenten handelt es sich um evaluierte Verfahren zur Selbst- bzw. Fremdbeurteilung, die in einer deutschsprachigen Fassung vorliegen. Die Beschreibungen sind nach einem einheitlichen Schema aufgebaut, das eine schnelle Orientierung und eine gezielte Auswahl geeigneter Verfahren ermöglicht. Informationen zum Anwendungsbereich, zur Bearbeitungszeit und zur Auswertung liefern praktische Hinweise für die Durchführung. In jeder Beschreibung wird auf den konkreten Einsatz in der Psychotherapie eingegangen. Vorgestellt werden sowohl störungsübergreifende als auch störungsspezifische Verfahren. Bei den störungsübergreifenden Verfahren werden u.a. die Bereiche körperliche Beschwerden, personale und soziale Ressourcen sowie emotionales Befinden abgebildet. Die störungsspezifischen Verfahren dienen u.a. der Erfassung von Abhängigkeit, Angst, Depression, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Zwangsstörungen. Schließlich umfasst der Band eine Vielzahl von Instrumenten zur therapiebezogenen Diagnostik, mit denen sich u.a. Motivation und Therapieziele messen lassen. Für die 3. Auflage wurden die einzelnen Beiträge überarbeitet und aktualisiert, und es wurden neue Verfahren aufgenommen. Mit über 100 Verfahren bietet der Band einen aktuellen Überblick über Instrumente für den Einsatz in der Psychotherapie und erleichtert die Auswahl geeigneter Verfahren für spezifische Fragestellungen.

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Leseprobe
Psychodiagnostik in der Psychotherapie – Eine Einführung (S. 11-12)

Bernhard Strauß, Elmar Brähler, Kristina Geue

Stellenwert von Psychodiagnostik innerhalb der Psychotherapie

Die Psychodiagnostik hatte innerhalb der Psychotherapie lange Zeit einen ausgesprochen schweren Stand. Insbesondere gegenüber standardisierten psychodiagnostischen Verfahren (Tests) haben zum Teil bis heute viele Psychotherapeuten1 ein gewisses Misstrauen bzw. eine ablehnende Haltung. Hatfield und Ogles (2004, 2007) haben mehrfach gezeigt, dass psychotherapeutisch Tätige nur wenig bereit sind, standardisierte Instrumente in der Alltagspraxis einzusetzen. Die Skepsis gegenüber Psychodiagnostik war besonders unter Vertretern der Psychoanalyse lange Zeit verbreitet, während Verhaltenstherapeuten schon immer aufgeschlossener waren, im Rahmen der Verhaltensdiagnostik und -analyse zumindest auf standardisierte Ratingskalen oder Tagebücher zurückzugreifen. In den letzten Jahren ist aber auch innerhalb der Psychoanalyse und anderen Therapierichtungen eine zunehmende Bereitschaft zu erkennen, die Erhebung diagnostischer Informationen anhand klinischer Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen oder strukturierter Interviews durchzuführen (vgl. Benecke, 2014).

In jüngster Zeit haben Fragen und Probleme der Psychodiagnostik in der psychotherapeutischen Forschung und Praxis noch mehr Beachtung gefunden. Davon zeugt eine wachsende Zahl von Büchern und Einzelbeiträgen, die sich mit diesem Themenbereich auseinandersetzen (z. B. Herzberg et al., 2015; Hinz & Brähler, 2012). Hintergründe sind neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung psychologischer Behandlungsmethoden und -verfahren sowie der Klassifikation psychischer Störungen (z. B. im DSM-5; American Psychiatric Association, 2015) auch die Forderungen nach einem Wirksamkeitsnachweis (Evaluation), nach einer Qualitätssicherung von Psychotherapie bzw. nach dem Feedback von Behandlungsergebnissen (z. B. Lambert, 2007).

In den letzten Jahren sind wiederholt Empfehlungen zur Standardisierung von Diagnostik und Dokumentation in der Psychotherapie gegeben worden. Dabei wurde immer wieder betont, dass es erst durch einen systematischen Einsatz erprobter und zuverlässiger psychodiagnostischer Verfahren und Dokumentationssysteme möglich wird, klinisch-psychologische Praxis und Psychotherapie zu evaluieren und ihre Qualität zu überprüfen und zu sichern. Unter Qualitätssicherung wird dabei eine kontinuierliche Erfassung und selbstkritische Überprüfung der Ergebnis- und Prozessqualität der eigenen psychotherapeutischen Arbeit verstanden. Eine gewisse Standardisierung diagnostischer Instrumente wird seit Langem auch für die Forschung gefordert. Ogles (2013) stellte kürzlich dar, dass nach wie vor viele Prozess- und Ergebnisstudien in der Psychotherapie immer wieder neue Erhebungsinstrumente anwenden, wodurch ein „multidimensionales Chaos“ entstünde. Tatsächlich macht die hohe Variabilität metaanalytische Betrachtungen von Therapieergebnissen naturgemäß schwierig. Dies hat dazu geführt, dass immer wieder Vorschläge für eine Kernbatterie von Methoden für die Psychotherapie und Psychotherapieforschung formuliert wurden. Für den angloamerikanischen Raum sei beispielsweise Strupp et al. (1997) genannt oder für den Bereich der Gruppenpsychotherapie die Arbeit von Strauss et al. (2008).

Aufgaben und Funktionen der Psychodiagnostik in der Psychotherapie Die psychologische Diagnostik im Bereich der Psychotherapie hat in Anlehnung an Baumann und Stieglitz (2003) folgende Aufgaben:

– Beschreibung: steht für die qualitative und quantitative Erhebung des Ausgangszustandes und gegebenenfalls für die Darstellung von Veränderungen. Unterschieden wird dabei zumeist zwischen den Ebenen Symptom, Syndrom und Diagnose/Störung.
– Klassifikation: ordnet eine Person zu Klassen eines Klassifikationssystems zu (z. B. ICD-10; WHO/ Dilling et al., 2013; DSM-5; American Psychiatric Association, 2015), unter Berücksichtigung von Differenzialdiagnosen und Komorbiditäten.
– Erklärung: ist nötig, um neben der reinen Beschreibung der Symptom- und Merkmalsausprägungen Informationen über die möglichen Ursachen für die Entstehung, Auslösung und Aufrechterhaltung der psychischen Auffälligkeiten oder Störungen bereitzustellen.
– Prognose: bedeutet Vorhersage des natürlichen oder durch Interventionen beeinflussten Verlaufs psychischer Störungen sowie der Abschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit von therapeutischen Interventionen.
– Evaluation: ist die Bewertung der durch Intervention(en) induzierten Veränderungen (formative Evaluation) und der Zielerreichung (summative Evaluation). Der Fokus der Evaluation kann auf die Intervention (Wirksamkeitsnachweis) oder den Therapeuten bzw. die Versorgungseinrichtung (Qualitätssicherung) gerichtet sein (vgl. Herzberg et al., 2015).

Andere Autoren (vgl. Hautzinger, 2001; Laireiter, 2000) halten Psychodiagnostik im Rahmen der Psychotherapie von großer Bedeutung und geradezu unverzichtbar für die folgenden Aufgabenbereiche:
1. Bestimmung und Deskription der Ausgangslage des Klienten,
2. Konzeption therapeutischer Problemstellungen (Fallkonzeption),
3. Selektion und Beschreibung therapeutischer Problem- und Zielbereiche,
4. Klassifikation der Symptomatik des Klienten,
5. Erklärung und Analyse von Ätiologie und Genese der Symptomatik des Klienten,
6. Selektion angemessener Interventionsstrategien und Zuordnung zu spezifischen therapeutischen Vorgehensweisen (differenzielle und selektive Indikation),
7. Abschätzung der Entwicklung und Therapierbarkeit der Symptomatik sowie des Entwicklungsverlaufes der Therapie (Prognose),
8. Qualitäts- und Prozesskontrolle sowie Therapie- und Prozesssteuerung (adaptive Indikation),
9. Beurteilung des Erfolges und der Effektivität der Therapie (Evaluation) und
10. Dokumentation des Behandlungsverlaufes.

Daneben spielt Psychodiagnostik auch bei der Supervision von Psychotherapie eine wichtige Rolle, wenn die diagnostischen Grundlagen therapeutischer Entscheidungen auch für Außenstehende transparent und nachvollziehbar dargestellt werden sollen.

Nicht zuletzt kommt der Psychodiagnostik auch eine eigenständige therapeutische Funktion zu, wenn etwa diagnostische Erkenntnisse dazu beitragen, dass Klienten Einsicht in ihre eigenen Problemzusammenhänge gewinnen und dadurch Selbstreflexion und Selbstmanagement gefördert werden.
Inhaltsverzeichnis
Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie1
Inhaltsverzeichnis7
Psychodiagnostik in der Psychotherapie – Eine Einfu?hrung13
AASE-G21
ADHS-E27
ADNM-2031
ADS35
AKV38
BAI43
BCQ47
BDI II51
Bf-SR/Bf-SR’54
B-IKS58
BIS-1163
BIT68
B-LR/B-LR’71
BPI74
BTSTB-2000/BPSTB-200080
BRI83
BRMS88
BSS92
BVB-200097
CBS-G101
CTQ104
DAPP-BQ109
DAS115
DKB-43/DKB-35118
DMQ-R124
EAT-26D129
ECR-RD135
EDE-Q141
EDI-2146
FAMOS151
FBeK155
FDS159
FEP164
FEVER169
FMP172
FPTM176
F-SozU182
FTNA186
FZH190
GAD-7194
GAF200
GAS206
GBB-24211
GHQ-28217
GQ-D223
GRQ227
GT-II231
HADS-D237
HAMA241
HAQ-D244
HAQ247
HDRS251
HSCL-25255
HZI-K260
IAS265
IES-R270
IIM273
IIP-D277
IMI-R282
INK286
IPO-2001/IPO-16290
ISS-20296
KKG302
KPD-38306
LAST310
LSAS315
MDBF320
Munich ED-Quest324
MVS-G328
NEQ331
NISS335
OBQ-D341
OCI-R346
OPD-SF352
OQ®-45.2357
OSV-S363
PAS369
PHQ-15373
PHQ-9379
POCA-G385
PPI-R391
PSSI395
PSWQ-PW402
PTSD-7407
ROMA-P/T411
RS414
RSES418
RSQ-D422
SCL-90®-S428
SEQ-D434
SESA438
SIAB-S442
SIAS447
SOC452
SOMS458
SPAI463
SPIN468
SPS472
SSS-8477
STADI480
STEP486
SWE492
TAS-20/TAS-26496
TeF502
TSEB505
VEV509
WAI-SR513
WHO ASSIST517
WI522
WIFA-K527
Y-BOCS530
Testverzeichnis nach Konstrukten535
Register der Testautorinnen und Testautoren541

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