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Die 4-Stunden-Woche

Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben | Der Welt-Besteller für eine geniale Work-Life-Balance, ortsunabhängiges Arbeiten und ein fantastisches Leben

AutorTimothy Ferriss
VerlagUllstein
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl352 Seiten
ISBN9783843704458
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Warum arbeiten wir uns eigentlich zu Tode? Haben wir nichts Besseres zu tun? Und ob! - sagt Timothy Ferriss. Der junge Unternehmer war lange Workaholic mit 80-Stunden-Woche. Doch dann erfand er MBA - Management by Absence - und ist seitdem freier, reicher, glücklicher. Mit viel Humor, provokanten Denkanstößen und erprobten Tipps erklärt Ferriss, wie sich die 4-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich verwirklichen lässt. Der Wegweiser für eine Flucht aus dem Hamsterrad und ein Manifest für eine neue Gewichtung zwischen Leben und Arbeiten.

Timothy Ferriss, *1977, ist Unternehmer und Lifestyle-Entrepreneur. Nach seinem Abschluss an der Princeton-University in East-Asian-Studies gründete er 2001 seine Firma. 2004 reiste er fünfzehn Monate durch die Welt, und merkte, dass er seine Firma nebenbei in vier Wochenstunden führen kann. Dabei lernte er Deutsch in Berlin, trat als Statist in chinesischen Soaps auf und übte in Argentinien Tango bis zum Guiness-Buch-Eintrag.

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Leseprobe

Zuallererst

FAQ für Zweifler

Sie wollen wissen, ob die 4-Stunden-Woche – ein Lebensstil, der Ihnen vor allem Zeit, Mobilität und Freiheit verspricht – überhaupt etwas für Sie ist? Die Chancen stehen gut. Hier finden Sie die häufigsten Bedenken, die Menschen davon abhalten, den Sprung zu wagen:

Muss ich meinen Job aufgeben? Muss ich ein risikofreudiger Typ sein? Die Antwort lautet in beiden Fällen Nein, denn es gibt für jedes Naturell und für jeden Bedarf den passenden Weg. Man muss nur wissen, wie man beispielsweise die Gedankenkraft eines Jedi-Ritters nutzt, um aus dem Büro zu verschwinden. Wie man sich ein Unternehmen auf den Leib schneidert, das den eigenen Lebensstil finanziert. Wie man als Angestellter eines DAX-30-Unternehmens einen Monat lang die touristischen Geheimtipps Chinas erkunden kann – und mit welchen technologischen Tricks man verhindert, dass einem jemand auf die Schliche kommt. Oder wie man ein Unternehmen gründet, das 80000 Dollar pro Monat abwirft, ohne dass es gemanagt werden muss. Anregungen, wie Sie all das realisieren können, finden Sie in diesem Buch.

Muss ich Anfang zwanzig und Single sein? Überhaupt nicht. Dieses Buch ist für alle, die es satt haben, die Verwirklichung ihrer Träume bis zur Rente aufzuschieben, und die schon jetzt etwas erleben wollen, anstatt damit bis in alle Ewigkeit zu warten. In diesem Buch werden ganz unterschiedliche Menschen vorgestellt, ein 21-jähriger Lamborghinifahrer ebenso wie eine alleinstehende Mutter, die fünf Monate lang mit ihren zwei Kindern durch die Welt reiste. Wenn Ihnen also zu langweilig ist, was Ihnen Ihr Leben momentan bietet, und Sie bereit sind, in ein Universum unbegrenzter Möglichkeiten einzutauchen, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.

Muss ich unbedingt reisen? Ich will eigentlich nur mehr Zeit haben. Nein, natürlich nicht. Reisen ist nur eine der vielen Möglichkeiten. Ihr Ziel sollte vielmehr sein, unabhängig von Zeit und Ort zu werden, damit Sie Ihr Leben so leben können, wie Sie es wollen.

Muss ich reich geboren sein? Nein. Meine eigenen Eltern haben zusammen nie mehr als 50000 Dollar im Jahr verdient und ich musste seit meinem 14. Lebensjahr arbeiten. Ich bin kein Rockefeller, und Sie müssen auch keiner sein.

Muss ich eine Elite-Uni besucht haben? Quatsch. Die meisten Vorbilder, die in diesem Buch genannt werden, haben die Harvard University nie von innen gesehen. Andere ­haben ihr Studium abgebrochen. Die Eliteuniversitäten dieser Welt sind wunderbare Institutionen – aber es wird oft über­­sehen, dass ihr Besuch gewisse Risiken birgt. Die Absolventen der Spitzen-Unis landen in gut bezahlten Jobs, in denen sie 80 Stunden die Woche arbeiten, und in der Regel plagen sie sich dann 15 bis 30 Jahre lang mit dieser nervtötenden Arbeit herum. Woher ich das weiß? Ich war dort, und ich habe ge­sehen, was die Folgen solch eines Lebens sind. Dieses Buch ist das Gegenmittel.

Meine Geschichte: Warum
Sie dieses Buch lesen müssen

Wer nicht über seine Mittel lebt,
leidet an Fantasiemangel.
Oscar Wilde, irischer Dramatiker
und Romancier

Meine Hände waren wieder feucht. Ich starrte auf den Boden, um nicht von der gleißenden Deckenbeleuchtung geblendet zu werden. Angeblich gehörten wir zu den Besten der Welt, aber irgendwie drang diese Erkenntnis nicht zu mir durch. Meine Partnerin Alicia verlagerte ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, während wir mit neun anderen Paaren in der Schlange standen – sie waren wie wir aus mehr als tausend Kandidaten aus 29 Ländern und vier Erdteilen ausgewählt worden. Es war der letzte Tag des Halbfinales der Tangoweltmeisterschaft, und wir warteten auf unseren letzten Tanz vor den Juroren, den Fernsehkameras und der jubelnden Menge. Die anderen Paare tanzten im Durchschnitt seit 15 Jahren zusammen. Für uns war dieser Tag der Höhepunkt eines gerade einmal fünfmonatigen Trainings, sechs Stunden täglich, nonstop. Und jetzt war endlich Showtime.

»Wie geht es dir?«, fragte mich Alicia, eine erfahrende Profitänzerin, in ihrem ausgeprägten argentinischen Spanisch.

»Fantastisch. Großartig. Lass uns einfach die Musik genie­ßen. Vergiss die Leute, die sind gar nicht da.«

Das stimmte nicht ganz. Ich wusste, dass dies die größte Messehalle in ganz Buenos Aires war, obwohl ich durch die dicken Schwaden von Zigarettenqualm nur eine riesige formlose Masse auf den Tribünen und allen freien Flächen ausmachen konnte und Mühe hatte, mir die 50000 Zuschauer und Offiziellen in El Rural tatsächlich vorzustellen. Einzig in der Mitte blieb das sogenannte heilige 10 mal 13 Meter große Parkett frei. Ich zupfte meinen Nadelstreifenanzug zurecht und fummelte an meinem blauseidenen Einstecktuch herum, bis man nicht mehr übersehen konnte, wie zappelig ich war.

»Bist du nervös?«

»Ich bin nicht nervös. Ich freue mich. Ich werde einfach Spaß haben, und der Rest kommt dann von allein.«

»Nummer 152, ihr seid dran.« Unser Betreuer hatte seinen Job getan, und nun waren wir an der Reihe. Ich flüsterte Alicia einen Insiderwitz zu, als wir das Parkett betraten: »Tranquilo.« – »Nimm’s leicht.« Sie lachte, und mir schoss die Frage durch den Kopf, was in aller Welt ich in diesem Moment wohl gerade täte, wenn ich nicht vor etwas mehr als einem Jahr meinen Job hingeschmissen und die USA verlassen hätte. Doch der Gedanke verschwand so schnell, wie er gekommen war, als der Ansager über die Lautsprecher verkündete: »Pareja numero 152, Timothy Ferriss y Alicia Monti, Ciudad de Buenos Aires!!!« Jubel brandete auf. Jetzt war es an uns, und ich strahlte.

In letzter Zeit fällt es mir schwer, die fundamentalste aller amerikanischen Fragen zu beantworten – und das ist gut so. Denn wenn es nicht so wäre, dann würden Sie jetzt nicht dieses Buch in Ihren Händen halten.

»Und … was machen Sie so?« Angenommen, Sie fänden mich (was nicht ganz leicht ist), und abhängig vom jeweiligen Zeitpunkt, zu dem Sie mich fragten (mir wäre lieber, Sie ließen es bleiben), könnte meine Antwort sein, dass ich in Europa Motorradrennen fahre, vor einer Privatinsel in Panama tauche, mich zwischen zwei Kickboxkämpfen in Thailand unter einer Palme ausruhe oder eben in Buenos Aires Tango tanze. Das Schöne daran ist: Ich bin kein Multimillionär – und ich habe auch keine besondere Lust, einer zu werden.

Ich habe diese Smalltalk-Frage nach dem Beruf nie gern beantwortet, weil sie einer Epidemie Ausdruck verleiht, von der ich lange Zeit selbst infiziert war: der Angewohnheit, eine Stellenbeschreibung als Selbstbeschreibung auszugeben. Fragt mich heute jemand nach meiner Beschäftigung und ich habe den Eindruck, dass es ihn gar nicht wirklich interessiert, dann erkläre ich meinen Lebenswandel, der sich aus mysteriösen Finanzmitteln speist, kurz und bündig mit den Worten: »Ich handle mit Drogen.« Damit ist die Unterhaltung dann meis­tens zu Ende. Natürlich stimmt das nicht ganz. Ja, ich vertreibe ein Nahrungsergänzungsmittel für Sportler, aber auch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn was ich mit meiner Zeit tue, und das, womit ich Geld verdiene, sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Wie soll ich aber auf die Schnelle erklären, dass ich weniger als vier Stunden pro Woche arbeite und dabei monatlich mehr verdiene als früher in einem Jahr? In diesem Buch erzähle ich zum ersten Mal die wahre Geschichte. Diese handelt von ­einer bisher wenig bekannten Subkultur, die man die Neuen Reichen (NR) nennt.

Was macht also ein Millionär, der in einem Iglu wohnt, anders als jemand, der in einer Bürozelle arbeitet? Er folgt einigen ungewöhnlichen Regeln. Und wie entkommt jemand, der Angestellter eines Bluechip-Unternehmens auf Lebenszeit ist, seinem Arbeitsplatz? Wie gelingt es ihm, einen Monat lang die Welt zu bereisen, ohne dass sein Chef davon etwas mitbekommt? Er nutzt verschiedene Techniken, um seine Abwesenheit zu verschleiern.

Gold war gestern. Die Neuen Reichen arbeiten nicht mehr auf das Nirwana hin, das uns alle angeblich mit der Rente erwartet. Sie schaffen sich vielmehr einen luxuriösen Lebensstil im Hier und Jetzt, indem sie ihre eigene Währung einsetzen: Zeit und Mobilität. Diese Form der Lebensgestaltung ist sowohl eine Kunst als auch eine Wissenschaft. Wir wollen sie deshalb Lifestyledesign (LD) nennen.

Ich bin in den letzten drei Jahren mit Menschen zusammengetroffen, deren Welt Sie sich gegenwärtig vermutlich noch gar nicht vorstellen können. Doch beginnen Sie nicht, Ihre eigene Realität zu hassen. Unterwerfen Sie sie lieber Ihrem Willen. Das ist leichter, als es sich anhört. Meine Entwicklung vom stark überarbeiteten und sträflich unterbezahlten Büroarbeiter zu einem Mitglied der NR ist einerseits unglaublich, andererseits aber – jetzt, wo ich den Code entschlüsselt habe – einfach nachzumachen. Es gibt nämlich ein Rezept.

Das Leben muss gar nicht so verdammt schwer sein. Wirklich nicht. Die meisten Menschen, mich eingeschlossen, haben sich einfach viel zu lange eingeredet, dass das Leben hart sein muss. Sie haben resigniert und die Tatsache akzeptiert, dass man eben von neun bis fünf Uhr schuften muss im Austausch für ein (manchmal) entspannendes Wochenende und einen gelegentlichen Urlaub nach dem Motto: »Nur nicht mehr als zwei Wochen verlangen, sonst wirst du bei der nächs­ten Gelegenheit gefeuert …«. Die Wahrheit – zumindest die Wahrheit, die ich lebe und die ich in diesem Buch mit Ihnen teilen werde – sieht ganz anders aus. Ich werde Ihnen zeigen, wie die Mitglieder einer kleinen Subkultur es schaffen, mit Hilfe geschickt eingesetzter ökonomischer Tricks Dinge zu tun, die die meisten...

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