Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 2,3, FernUniversität Hagen (Fakultät für Wirtschaftswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Nach § 242 HGB soll der handelsrechtliche Jahresabschluss das Verhältnis von Vermögen und Schulden eines Unternehmens darstellen. Die Differenzgröße zwischen beiden bildet das Eigenkapital. Die Abgrenzung ist allerdings nicht immer einfach, da es sich bei Vermögen und Schulden wie beim Eigenkapital um unbestimmte Rechtsbegriffe handelt.
Zu Abgrenzungsproblemen kommt es etwa bei hybriden Finanzinstrumenten, die Eigen- und Fremdfinanzierungsmerkmale kombinieren, aber auch bei der seit 1.1.2007 für kapitalmarktorientierte Konzerne zwingenden Umstellung auf internationale Standards (IAS/IFRS). Dabei stellt sich die Frage, ob die Orientierung an einem einzigen Abgrenzungsprinzip zweckmäßig ist oder ob andere Aspekte mit einbezogen werden sollten.
Es werden zunächst die in der betriebswirtschaftlichen Literatur vorgeschlagenen Konzepte für eine Abgrenzung von Eigen- und Fremdkapital dargestellt, bevor diesen die Prinzipien der Bilanzierung nach HGB und IAS/IFRS gegenübergestellt werden.
Einen Ansatzpunkt bieten die in der Literatur diskutierten Merkmale idealtypischer Eigen- und Fremdfinanzierung (Abschnitt 2.1). Dargestellt werden zwei merkmalsorientierte Ansätze, die versuchen, alle relevanten Merkmale einzubeziehen. Die übrigen Ansätze greifen ein Merkmal als Abgrenzungskriterium heraus. In Anlehnung an das dominierende Gläubigerschutzprinzip der deutschen Rechnungslegung ist dies in der Regel die Rechtsstellung in der Insolvenz. Während die merkmalsorientierten Ansätze stark auf rechtliche Regelungen zurückgreifen, kommt als betriebswirtschaftlicher Ansatz im engeren Sinne die Abgrenzung nach dem Risikograd in Betracht (Abschnitt 2.2). Die Abgrenzung über die Funktion des Eigenkapitals (Abschnitt 2.3) orientiert sich dagegen neben der wirtschaftlichen Funktion auch an den Zwecken, die der deutsche Gesetzgeber mit dem Jahresabschluss verbindet.
Die Funktionen des Jahresabschlusses und die Informationsinteressen der Adressaten werden anschließend in Kapitel 3 erläutert. In den Kapiteln 4 und 5 wird auf die bilanziellen Regelungen nach deutschem Recht sowie nach internationalen Standards eingegangen, wobei Unterschiede zwischen den Rechtsformen sowie die Bilanzierung hybrider Finanzinstrumente die Schwerpunkte bilden.
Die Arbeit schließt mit einem Ausblick und einem Vergleich der bilanziellen Regelungen nach deutschem Recht und internationalen Standards unter Rückgriff auf die betriebswirtschaftlichen Abgrenzungskonzepte.
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