Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Mercator School of Management), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Allokation von knappen Ressourcen ist ein grundlegendes Problem einer Gesellschaft. Sie ist immer dann erforderlich, wenn der Bedarf an Gütern die verfügbaren Güter übersteigt. Dieses Problem finden wir in vielen Bereichen der Medizin, jedoch ganz besonders in der Transplantationsmedizin. Es handelt es sich bei der Allokation von Transplantaten also um ein typisches Verteilungsproblem, aber es führt hier zu besonders drastischen Konsequenzen: Menschen müssen selektiert werden, Menschen leiden oder sterben im schlimmsten Fall. Seit im Jahre 1954 zum ersten Mal eine erfolgreiche Organtransplantation durchgeführt wurde, ist im Bereich der Transplantationsmedizin ein kontinuierlicher Fortschritt zu verzeichnen, der dazu führt, dass der Bedarf an Transplantaten ebenfalls kontinuierlich gestiegen ist. Die heutige Praxis der Transplantationsmedizin in Deutschland entspricht weitgehend denen, im deutschen Transplantationsgesetz (TPG), welches am 1. Dezember 1997 in Kraft getreten ist, festgelegten Rechtsnormen. Jedoch lässt sich sagen, dass die heutige bisherige Praxis bislang zu einem erheblichen Nachfrageüberschuss an Transplantaten führte, was einen Mangel an Transplantaten zur Folge hat. Menschen, denen aus medizinischer Sicht geholfen werden kann, müssen lange Zeit - oft vergeblich - auf ein Transplantat warten und erleiden einen unnötigen Verlust an Lebensqualität während der Wartezeit oder sterben sogar. Daher sollte im Interesse leidender Patienten nach neuen Möglichkeiten gesucht werden um die derzeitige Allokation von Organen zu verbessern und somit den vorhandenen Organmangel weitgehend abzubauen. Im ersten Teil meiner Seminararbeit beschreibe ich die, derzeitig in Deutschland praktizierte, Vergabe von Transplantaten, führe empirische Daten über das aktuelle Angebot und die aktuelle Nachfrage von Transplantaten an und erkläre kurz zu welcher Situation ein Mangel an Transplantaten führt. Jedoch sei anzumerken, dass ich lediglich auf die postmortale Organspende eingehe und die Lebendspende weitgehend vernachlässige. Im zweiten Teil der Arbeit setzte ich mich vorerst mit grundlegenden Überlegungen auseinander, die zum weiteren Verständnis beitragen. Es folgen zwei alternative Allokationsansätze - das Vorsorgeprinzip und insbesondere das Clubmodell -, sowie ein Vergleich derer mit der derzeitig praktizierten Allokation. Abschließend nehme ich zu den Alternativen kritisch Stellung.
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