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Die Devlin-Hart-Kontroverse. Ein rechtsethischer Konflikt zum Thema 'Darf das Recht die Moral beeinflussen?'

AutorChristiane Burmeister
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl13 Seiten
ISBN9783638336963
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethik, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Veranstaltung: Einführung in die Angewandte Ethik, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die stetige Veränderung der Gesellschaft ist untrennbar verbunden mit einer Anpassung und Modifizierung ihrer Werte und Normen. Tendenziell ist die Entwicklung von moralischen Prinzipien von Generation zu Generation auf stärkere Liberalisierung ihrer Inhalte ausgerichtet. Sie bietet somit Anlass zur Frage, ob sie der Integrität der Gesellschaft zum Schaden sei und Moral demzufolge durch das Recht gestärkt, bzw. durchgesetzt werden dürfe. Diese Frage zieht in ihrem Umfang eine Fülle anderer rechtsethischer Konflikte mit sich, wie zum Beispiel jene über die Grenzen des Machtbereichs von staatlich gesetztem Recht, die Trennung von privater und öffentlicher Moral oder die Begrenzung der Rechte des Individuums zum Schutz der Gesellschaft. Die wohl berühmteste Kontroverse zum Einfluss von Recht auf Moral entbrannte in den 1950er bzw. 60er Jahren zwischen dem Rechtspositivisten und Richter des Obersten Gerichts Großbritanniens Lord Patrick Devlin und dem Rechtsphilosophen Herbert Lionel Adolphus Hart anlässlich eines umstrittenen Berichts des 1954 vom britischen Parlament eingesetzten Wolfenden- Komitees. Seine Aufgabe war die Prüfung einiger skandalöser Rechtsurteile gegen Homosexuelle und Prostituierte. Konklusion seiner Arbeit und Kernaussage des Berichts war die Forderung, Homosexualität nicht länger als Verbrechen zu betrachten und einen gewissen Privatraum dem Einwirken des Rechts vorzuenthalten. Letztere gab den Ausschlag für eine Auseinandersetzung zwischen Befürwortern, allen voran Patrick Devlin und Gegnern, insbesondere H.L.A. Hart, der rechtsgestützten Moral, deren Gegenstand weniger die normative Beurteilung von Homosexualität als das Verhältnis von Moral, Recht und Gesellschaft war. Der wesentliche Streitpunkt dieser Debatte ist der Umgang mit moralisch strittigen Handlungen, die sich nicht unmittelbar auf andere auswirken und ihnen keinen ersichtlichen Schaden zufügen, so genannte victimless immoralities. Ihre Klassifizierung als Straftat ist auf den ersten Blick nicht zureichend begründbar, soll aber in der nachfolgenden Darstellung zweier ausgeprägter rechtsethischer Positionen näher betrachtet werden.

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