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Die Erinnerungskultur im Verfassungsstaat.

»Denk-Mal«-Themen, Geschichtsorte, Museen, nationaler und universaler Kulturgüterschutz.

AutorPeter Häberle
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2011
ReiheWissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte 62
Seitenanzahl154 Seiten
ISBN9783428535637
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,90 EUR
Mit dieser Studie vollendet sich eine Reihe von Monographien zu einer - sit venia verbo - »Tetralogie«. Auf dem Hintergrund der 1982 geschriebenen »Verfassungslehre als Kulturwissenschaft« (2. Aufl. 1998) galt die erste Konkretisierung dem Thema »Feiertage als kulturelle Identitätselemente des Verfassungsstaates« (1987); es folgten 2006 die »Nationalhymnen« und 2007 die »Nationalflaggen«. Zur Grundierung der offenen Gesellschaft der Verfassunggeber und Verfassungsinterpreten fehlte es noch an einer Erforschung des vierten Themenfeldes von »Denkmälern«, anderen Erinnerungen (hierzu gehören, neben Ehrenpreisen wie der Goethe-Medaille der Büchner- und Börne-Preis, Gedenkmünzen, aber auch zeitgenössische (z.B. F. Liszt), später wiedergefundene Münzen wie der Augustalis Friedrichs II., sonstige Themen des kulturellen Gedächtnisses eines Volkes, auch wenn speziell der Kulturgüterschutz schon 1996 aus der Sicht des Verf. erarbeitet worden ist (in: F. Fechner u.a. (Hrsg.), Prinzipien des Kulturgüterschutzes, S. 91 ff.)). Gerade in den Zeiten der vor allem ökonomisch sich vorantreibenden Globalisierung bedarf es einer auch wissenschaftlichen Vergegenwärtigung des kulturellen Wurzelgeflechtes bzw. kulturellen Humus', die den Typus Verfassungsstaat »im Innersten« zusammenhalten. Aus dem Vorwort

Peter Häberle, einer der »ersten Verfassungsrechtler der Welt« (EL PAÍS), promovierte 1961 nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen, Bonn, Montpellier und Freiburg über den »Wesensgehalt« der Grundrechte (3. Aufl. 1983). 1969 folgte die Habilitation über das »öffentliche Interesse« bei K. Hesse (2. Aufl. 2006). Beide Schriften zählen heute zu weltweit rezipierten Standardwerken. Peter Häberle wurde als Ordinarius nach Marburg, Augsburg und Bayreuth berufen. Er entfaltet seit 1982 seinen verfassungsvergleichend-kulturwissenschaftlichen Ansatz und lehrte fast 20 Jahre als ständiger Gastprofessor für Rechtsphilosophie in St. Gallen. Sein Werk: 38 Bücher, mehr als 350 Aufsätze, Übersetzungen in 18 Sprachen. Häberle ist Ehrendoktor der Universitäten Tessaloniki, Granada, Lima, Brasilia, Lissabon, Tiflis und Buenos Aires sowie Großoffizier Italiens, Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Akademien (zuletzt Argentinien). 1998 mit dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnet, erhielt er später die Ehrenmedaillen der Verfassungsgerichte in Rom und Lima, im Jahre 2004 dann eine spanische und eine deutsche Festschrift. Verleihung der höchsten Klasse des Cruzeiro do Sul Brasiliens (2011) und Internationaler Héctor Fix-Zamudo Preis der Universität Mexico City für herausragende rechtswissenschaftliche Leistungen sowie die Ehrenmedaille der Universität Lissabon (2014).

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhalt12
Erster Teil: Verfassungsrechtliche Textstufen zur geschichtlichen Dimension, zum Denkmalschutz und sonstiger Erinnerungskultur (Auswahl) – im Kontext von Beispielen der Weltkulturerbe-Stätten16
Vorbemerkung16
I. Textstufen in Deutschland17
II. Geltende Verfassungstexte in den anderen EU-Mitgliedsländern23
III. Textstufen im EU-Verfassungsrecht34
IV. Textstufen in der Schweiz36
V. Verfassungstexte in Osteuropa39
VI. Inkurs: Prägnante ältere Verfassungen in Europa45
VII. Verfassungen in Übersee55
1. Lateinamerika und Nordamerika55
2. Afrika64
3. Asien (Auswahl)75
Exkurs: Die kommunistischen Verfassungen sozialistischer Staaten 1952-197880
Zweiter Teil: Wirklichkeitswissenschaftliche Bestandsaufnahme87
I. Beispiele für Erinnerungskultur bzw. Denkmalthemen aus der Geschichte und Gegenwart (allgemein)87
II. Denkmalthemen bzw. Erinnerungskultur im Spiegel von deutschen Tageszeitungen aus vier Monaten (2010)92
Dritter Teil: Insbesondere: National-verfassungsstaatlicher und universaler Kulturgüterschutz – ein Textstufenvergleich98
I. Problem98
II. Kulturgüterschutz im Spiegel neuerer (nationaler) Verfassungstexte auf dem Forum der Unesco-Texte (Elemente einer Bestandsaufnahme)101
1. Deutschsprachige Verfassungstexte103
2. Andere europäische Verfassungen105
3. Iberische und lateinamerikanische Verfassungen106
4. Neue osteuropäische Verfassungen bzw. Verfassungsentwürfe112
5. Eine Zwischenbilanz116
III. Verfassungstheoretische Überlegungen119
1. Eine kleine Verfassungslehre des Kulturgüterschutzes119
2. Verfassung als Kultur122
3.Die Kontextualität von Kultur und Natur – eine anthropologische Konstante in vielen Varianten123
IV. Die Konstituierung der Menschheit aus nationalem und internationalem Kulturgüterschutz. Sieben Thesen: Menschheitsbezüge (des Verfassungsstaates) in kulturwissenschaftlicher Sicht, die Weltgemeinschaft der Kulturstaaten, weltbürgerliche Freiheit dank124
1. Die Weltgemeinschaft der Kulturstaaten124
2. Der "Weltgesellschaftsvertrag" in Sachen Kultur und Natur126
3. Welt- (und staats-)bürgerliche Freiheit dank Kultur127
4. Das universal geschützte kulturelle Erbe als Multi-Kultur129
5. Menschheitsbezüge "im" Verfassungsstaat130
6. Die Konstituierung der Menschheit aus dem internationalen Kulturgüterschutz131
7. Das Bedingtheitsverhältnis von internationalem und nationalem Kulturgüterschutz133
Vierter Teil: Ein Theorierahmen für "Denk-Mal"-Themen und andere Ausdrucksformen der Erinnerungskultur im Verfassungsstaat135
I. Die besondere Aktualität der "Erinnerungskultur im Verfassungsstaat", die Entwicklungsoffenheit des "kulturellen Erbes"135
II. Vergangenheitsaufarbeitung, Wahrheitskommissionen als neues verfassungsstaatliches Verfahren, Grenzen138
III. Museen und Bibliotheken als "Tesoro" bzw. "Patrimonio" des Verfassungsstaates und als Gegenstand kultureller Teilhabe der Bürger und Menschen147
IV. Amnestien, Sperrfristen im Archivwesen150
V. Ein Resümee152
Ausblick und Schluss153

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