Sie sind hier
E-Book

Die Erschütterung der Welt - Eine Interpretation von Heinrich von Kleists 'Das Erdbeben in Chili' unter dem Aspekt der Theodizeedebatte des 18. Jahrhunderts

AutorUlrike Scheske
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783640817726
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 gab den Anstoß zu einer philosophischen, theologischen und literarischen Auseinandersetzung. Die Theodizeetheorie des Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz und die ihr vorangegangenen rationalistischen Weltentwürfe waren nicht mehr haltbar, weil sie ein Übel wie die Naturkatastrophe von Lissabon nicht ausreichend erklären konnten. Leibniz versuchte in seinem 1710 veröffentlichten Essay 'Die Theodizee von der Güte Gottes, der Freiheit des Menschen und dem Ursprung des Übels' nachzuweisen, dass die Existenz des Bösen in der Welt nicht der Güte Gottes widerspreche und dass die existierende Welt die beste aller möglichen Welten sei. Philosophen wie Voltaire, Rousseau und Kant, als auch Theologen beschäftigten sich nun mit dem Problem, wie ein allmächtiger und gütiger Gott eine Katastrophe mit solch verheerenden Folgen zulassen kann. Auch Kleist thematisierte in der 1806 verfassten Novelle 'Das Erdbeben in Chili' das grundlegende Paradoxon zwischen dem Schöpfergott, der nur Gutes geschaffen hat, und dem existierenden Übel. Welche Position nimmt Kleist gegenüber dem Übel in der Welt ein? Wie steht er zu dem philosophischen Modell der 'besten aller Welten' von Leibniz, das zu seiner Zeit das weitverbreitetste war? Heinrich von Kleist war wie viele seiner Zeitgenossen von der Erschütterung des Weltbildes durch die Französische Revolution und die Kritiken Kants betroffen. In seinen Erzählungen begegnet der Leser immer wieder dem Ausdruck 'gebrechliche Einrichtung der Welt'. Die Beschäftigung mit Kants Philosophie bewog ihn zu denken, dass der Mensch niemals vollständige Erkenntnis über die Welt erlangen könne und somit einer nicht berechenbaren Welt ausgeliefert sei. In der vorliegenden Arbeit wird herausgestellt, dass sich in der Novelle, neben Deutungsmustern der Theodizeediskussion, Kleists eigenes Konzept von der Unerkennbarkeit einer objektiven Weltordnung durch die menschliche Erkenntnis widerspiegelt.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Literatur - Sprache - Literaturwissenschaft

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Das 18. Jahrhundert

E-Book Das 18. Jahrhundert
Zeitalter der Aufklärung Format: PDF

Akademie Studienbücher - Literaturwissenschaft - Diskussion von Epochenbegriff und Epochengrenzen - Autor, Markt und Publikum: Strukturwandel der literarischen Öffentlichkeit - Die…

Weitere Zeitschriften

FREIE WERKSTATT

FREIE WERKSTATT

Die Fachzeitschrift FREIE WERKSTATT berichtet seit der ersten Ausgaben 1994 über die Entwicklungen des Independent Aftermarkets (IAM). Hauptzielgruppe sind Inhaberinnen und Inhaber, Kfz-Meisterinnen ...

CE-Markt

CE-Markt

CE-Markt ist Pflichtlektüre in der Unterhaltungselektronik-Branche. Die Vermarktung von Home und Mobile Electronics mit den besten Verkaufsargumenten und Verkaufsstrategien gehören ebenso zum ...

Computerwoche

Computerwoche

Die COMPUTERWOCHE berichtet schnell und detailliert über alle Belange der Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen – über Trends, neue Technologien, Produkte und Märkte. IT-Manager ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...