Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Universität Trier (Ältere deutsche Philologie), Veranstaltung: Etymologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Etymologie beschäftigt sich mit der Herkunft der Wörter und erforscht verwandte Wörter und Wortbestandteile sowohl innerhalb einer bestimmten Sprache als auch innerhalb verschiedener Sprachen und Dialekte. Auf diese Weise versucht man, Wörter auf eine erste Wortform und eine erste Bedeutung, auf einen Entstehungsursprung zurückzuführen. Schaut man sich die Wörter `Bursche´ und `Börse´ der Gegenwartssprache an, so würde man aufgrund ihrer lautlichen Merkmale kaum erkennen, dass diese Wörter miteinander verwandt sind und einen gemeinsamen Entstehungsursprung aufweisen. Dieser Ursprung liegt im mlat. `bursa´ in der Bedeutung `Leder, Lederbeutel´, abgeleitet von der griechischen Form `byrsa´ `Tierfell, Leder´. Die mlat. Form gibt Anlass zur Entstehung von `Börse 1´, `Börse 2´, Bursche und Burse mit ihren jeweils unte rschiedlichen semantischen Bedeutungen. Die Wörter mit semantisch drei bzw. vier Bedeutungen weisen eine lange, teilweise holperige und sehr verdunkelte Entwicklung auf. Doch wie und in welchen Sprachen und Dialekten findet die Entwicklung statt? Die Aufgabe des Etymologen besteht bei seiner Erforschung darin, ungeklärte Scha tten zu durchleuchten. Dabei fällt sowohl die lautliche als auch die semantische Entwicklung in seinen zu untersuchenden Aufgabenbereich. Er begibt sich auf den Weg der historischen Sprachwissenschaft und versucht, den Entwicklungsweg der Wörter vom eigentlichen Ursprung ausgehend zu beschreiben. Dabei muss er die Vorfrage klären, ob es sich beim zu erforschenden Wort um ein Erbwort1 oder um ein Lehnwort2 handelt. Dabei stellt er beispielsweise dar, an welcher Stelle sich Wörter auseinanderentwickelt bzw. aufgespalten haben und inwieweit sich die Bedeutungen geändert haben und aus einem ursprünglichen Wort mit einer Bedeutung ein Wort mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen entstanden ist. [...] 1 Als Erbwörter bezeichnet man Wörter, die schon immer im Sprachwortschatz vorhanden waren bzw. erwiesenermaßen nicht entlehnt wurden. Erbwörter sind vor allem Zahlwörter (eins, zwei,...) und Verwandtschaftswörter (Mutter, Vater...) 2 Das Lehnwort ist ein aus einer anderen Sprache übernommenes Wort, das aufgrund von Anpassung der Betonungs-, Laut- und Wortbildungsgesetze der jeweiligen Sprache als solches nicht mehr erkannt wird (z.B. Mauer aus lat. murus).
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