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Die Genese des Symbolischen

Zu den Anfängen von Ernst Cassirers Kulturphilosophie

AutorArno Schubbach
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr2016
ReiheCassirer-Forschungen 16
Seitenanzahl465 Seiten
ISBN9783787328154
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,99 EUR
Ernst Cassirers Kulturphilosophie wurde in den letzten Jahren viel diskutiert, die philosophische Relevanz des in seinen Texten ausgebreiteten kulturhistorischen Materials wurde dagegen selten befragt. Die Studie behandelt diese Frage anhand von Cassirers hier erstmals rekonstruierter 'Disposition' einer 'Philosophie des Symbolischen' von 1917. Den Begriff des ?Symbolischen? führt Cassirer zunächst ein, um sich auf die Kultur insgesamt wie auf ihre inhärente Vielfalt zu beziehen. Er nimmt damit aber zugleich eine innovative Bestimmung des Verhältnisses zwischen den allgemeinen Bedingungen der Kultur und ihren empirischen Besonderungen in Sprache und Sprachen, Kunst und Künsten, Mythos und Mythen, Erkenntnis und Disziplinen vor. Cassirer begreift die empirische und je spezifische Wirklichkeit der Symbolisierungen nicht in Abhängigkeit von vorgeordneten, allgemeinen Bedingungen des Symbolischen. Stattdessen geht er von der empirischen Vielfalt der Symbolisierungen aus und reflektiert auf ihre zugleich allgemeinen und spezifischen Bedingungen. Wie 'Die Genese des Symbolischen' zeigt, schlägt Cassirer damit einen Weg ein, den er in der 'Ersten Einleitung' der Kritik der Urteilskraft durch Kant selbst vorgezeichnet sieht: Er bestimmt den Begriff des Symbolischen konsequent als Horizont für ein reflektierendes Vorgehen - und nicht als Grundbegriff für eine systematische Ableitung der Vielfalt der Kultur im Stile der idealistischen Tradition.

Arno Schubbach studierte Mathematik, Informatik und Philosophie in Darmstadt und Berlin. Nach dem Diplom in Mathematik an der Humboldt-Universität zu Berlin 1999 widmete er sich seinem philosophischen Promotionsprojekt zum Verhältnis von Subjektivität und Sozialität in der Phänomenologie sowie im Strukturalismus und Poststrukturalismus. Die Promotion erfolgte 2005 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab 2005 war Arno Schubbach zunächst als PostDoc am Nationalen Forschungsschwerpunkt 'Bildkritik' (eikones) an der Universität Basel tätig, von 2009 bis 2014 hatte er ebenda die FAG-Assistenzprofessor 'Theorie der Bilder' inne und leitete in dieser Funktion sowohl das eikones-Graduiertenkolleg 'Das Bild als Artefakt' als auch zusammen mit Michael Hagner das Modul 'Wahrnehmung, implizites Bildwissen und Erkenntnis'. Die Habilitation im Fach Philosophie erfolgte 2013 an der Universität Basel auf der Grundlage der Habilitationsschrift 'Die Genese des Symbolischen. Zu den Anfängen von Ernst Cassirers Kulturphilosophie'. Im Wintersemester 2014/15 war Arno Schubbach Fellow der Kolleg-Forschergruppe 'BildEvidenz' an der Freien Universität Berlin, frühere Forschungsaufenthalte hatten ihn bereits 1999/2000 und 2010 an die Yale University und die Beinecke Rare Books and Manuscript Library (New Haven, CT, USA) geführt sowie 2011 an das Philosophy Department der Stanford University (Paolo Alto, CA, USA). Seit Frühjahr 2015 ist er als Dozent für Bildtheorie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel tätig, seit Herbst 2015 zudem als Oberassistent am Lehrstuhl für Philosophie an der ETH Zürich.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Impressum5
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung10
Die Anfänge eines Werks34
Cassirers Disposition der »Philosophie des Symbolischen« von 191734
Der Befund41
Der Auftakt der Disposition: Die Frage nach dem»›Bestand‹ des Psychischen selbst«51
Bewusstsein und Erkenntnis in Substanzbegriff und Funktionsbegriff55
Die »Psychologie des Symbolischen« diesseits der Erkenntnis64
Der Anstoß zur systematischen Erweiterung: Cassirers Geschichte der Ästhetik71
Die »Logik des Symbolischen«: Die spezifische Form des logischen Begriffs76
Besonderungen des Begriffs: Die Forderung Richard Hönigswalds83
Das »System der exakten Wissenschaften«: Die Spezifikation der Begriffe87
Weitere Ausführungen der Spezifikation: Die Ästhetik und die Künste105
Die »Metaphysik des Symbolischen«: Symbol- und Kulturphilosophie107
Hinwendungen zur Welt: Ein kurzer Vergleich von Cassirer und Dilthey129
Die empirische Transformation des Transzendentalen142
Kants dritte Kritik und Cassirers Anschlüsse142
Der wissenschaftstheoretische Hintergrund von Kants Kritik der Urteilskraft148
Die reflektierende Urteilskraft und die zwei Naturen der Dinge158
Die reflektierende Urteilskraft und ihre Annahmennach der »Ersten Einleitung«163
Systematizität und Besonderheit der Erfahrung in der Tätigkeit von Urteilskraft und Vernunft169
Die Revisionen der Kritik der Urteilskraft und ihr wissenschaftshistorischer Hintergrund184
Die empirische Transformation des Transzendentalen188
Kants ästhetische Antwort auf die Frage nach dem Allgemeinen für das Besondere196
Cassirers Anschlüsse: Spezifikation und Systematizität des Symbolischen208
Die Genese des Symbolischen und Cassirers Auseinandersetzung mit den Kulturwissenschaften240
Der objektive Geist objektiviert: Cassirers Rezeption der Kulturwissenschaften247
Die Genese des Symbolischen: Wilhelm Wundts Theorie der Gebärden255
Wundts ›hinweisende Gebärde‹: Natürliche Bedingungen des Symbolischen264
Bestimmungen des Symbolischen im Allgemeinen: Reflexion und Emanzipation274
Die Differenzierung der symbolischen Reflexion: Logik und Kunst, Begriff und Form283
Die Genese von Logik und Kunst: Wundts ›hinweisende‹ und ›nachbildende Gebärde‹286
Umprägungen: Wundts naturalistische Genese und Cassirers Genese des Symbolischen294
Die Sprache, Gebärde und Laut: Von Wundt zu Humboldt302
Cassirers Rezeption von Humboldts Sprachforschung: Ein kurzer Überblick316
Humboldts Analyse der Flexion und die historische Deutung der Wurzeln325
Sprache, Stoff und Form340
Die Vielfalt der Sprache und die Vorbedingungen des Begriffs349
Schlusswort358
»›Philosophie des Symbolischen‹ (allg[emeine] Disposition)«368
»Material und Vorarbeiten zur ›Philosophie des Symbolischen‹«436
Liste der Blätter436
Literaturverzeichnis446
SIGLEN446
LITERATUR449

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