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Die Kunst des Essens

Eine Ästhetik des kulinarischen Geschmacks

AutorHarald Lemke
Verlagtranscript Verlag
Erscheinungsjahr2007
ReiheEdition Moderne Postmoderne 
Seitenanzahl220 Seiten
ISBN9783839406861
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis28,49 EUR
Schon vor dem spanischen Starkoch Ferran Adrià ruft die avantgardistische Künstlergruppe der italienischen Futuristen eine Revolution der Kochkunst aus und setzt damit eine neue Kunstrichtung in Gang: die Eat Art. Seitdem nimmt die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Essen und dem ganzen Spektrum der Nahrungskette auf vielfältige Weise zu. Dieses Buch behandelt einschlägige Positionen dieser Kunst des Essens und eröffnet damit der philosophischen Theorie der Gegenwartskunst ein ebenso aktuelles wie facettenreiches Forschungsfeld. Darüber hinaus dient der Entwurf einer gastrosophischen Ästhetik der programmatischen Absicht, zentrale Grundannahmen der traditionellen Ästhetik zu revidieren, indem erstmals das kulinarische Geschmacksurteil als ein philosophisches Erkenntnisvermögen gedacht wird. Alles in allem wird eine »Essthetik« kreiert, die wesentliche Zutaten der Ethik und Politik eines besseren Welt-Essens auftischt.

Harald Lemke (Dr. phil. habil.) lehrt Philosophie an der Universität Lüneburg sowie am Interdisziplinären Zentrum für Gastrosophie, Universität Salzburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kritische Theorie, Philosophie der Praxis, Ethik des guten Lebens, Politische Philosophie, Ästhetik und Interkulturalität.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Statt einer Vorrede: Mise en place9
1. Essen in der zeitgenössischen Kunst17
1.1 Futuristische Revolution der Kochkunst17
›Santopalato‹ – Taverne zum Heiligen Gaumen21
›Schöne‹ Erfindungen der futuristischen Koch-Kunst26
Exkurs zum ›El Bulli‹ von Ferran Adrià28
Bankettaktionen und Tafelvergnügen32
Attacke gegen Spaghetti34
Futurismus der Nahrungsproduktion37
Nationalküche und antidemokratischer Stahlkörper39
1.2 Zum dialektischen Schein des ästhetischen Geschmacks43
Tafel-Fallenbilder44
Restaurant Spoerri: Pythonschnitzel, Ameisenomelettes, Elefantenrüssel-Steaks48
Eat Art Aktionen und Eventgastronomie53
Hommage à Karl Marx54
Provokante Tischgesellschaften: Gefängnismenü, Das Arm und Reich Essen57
Eckart Witzigmanns Dinnershow für alle Sinne60
1.3 Jeder Mensch ist ein Kochkünstler62
Erste Erweiterung: Lebensmittel als Kunstmaterial64
Zweite Erweiterung: Land-Wirtschaft und die Kunst der bäuerlichen Arbeit65
Der Bauer Beuys66
»Difesa della natura« – Verteidigung der Natur67
Dritte Erweiterung: Kochkünstler-werden68
Statt Künstlerküche – Alltagsküche70
Foucault und Marcuse als Paten von Beuys’ Idee einer revolutionären Lebenskunst74
1.4 Aktive Künstlerküchen81
Kubelkas Kochvorlesungen84
Froelichs Restauration90
Tiravanijas Currygerichte und Sozialpudding94
Yomango – Befreiendes Einkaufen100
Rote Gourmet Fraktion (RGF)102
›Kochen gegen Rechts‹104
Volxküche und Food not Bombs: eine politisch korrekte Revolution der Kochkunst?107
2. Die Lebenskunst, gut zu essen115
2.1 Von der Öko-Diät zur Food Justice Bewegung115
Grünkernbratlinge und Körnerfresser116
Knastfraß und Gartenkunst122
Strategien der gastrosophischen Selbstbefreiung126
2.2 Essenmachen zwischen Hausfrauenpflicht und individueller Lebenskunst128
›Liebe geht durch den Magen‹129
Konservativer Feminismus und die Bezahlung der Küchenarbeit . .130
Substitution des täglichen Selbstkochens durch bequeme Fertigkost133
Die Vorherrschaft und Vormundschaft der industriellen Grande Cuisine135
Der Hobbykoch und Häuptling des eigenen Herdes137
»Ich werde Ihr schmutziges Geschirr waschen«140
Gastrosophenfutter142
Vom schönen Schein trendiger Kultküchen zu – Just Food!144
Ein Allerweltskunstgriff: der vernünftige Einkauf147
3. Ästhetik des kulinarischen Geschmacksurteils151
3.1 Kritik jeder ungastrosophischen Geschmacksästhetik151
Aisthetik der geschmackssinnlichen Wahrnehmung152
Geschmack als ›niedriger Sinn‹154
Provisorische Widerlegung der traditionellen Irrtümer der Sinnesphilosophie156
Sinnliches als sinnloser Rohstoff?159
3.2 Von der Philosophie zur Physiologie des Geschmacks161
Naturwissenschaftlicher Geschmacksbegriff162
Aisthetik des Geschmacks168
3.3 Geschmack als Lebensstil173
Essthetischer und nicht-essthetischer Geschmack176
Zur gastrosophischen Ethik eines guten Geschmacks179
Essthetik der sinnlichen Erkenntnis181
Vollmundige Synästhetik und aktivierte Sinnlichkeit182
Phänomenologie der sinnlichen Erkenntnis184
Zur essthetischen Erziehung des Menschen188
Extrabeilage: Gebt uns unser täglich’ Symbolbrot!193
Brot als Bildschirmsymbol193
Schaubäckereien – Triumph der lieblosen Maschinen196
Totale Verblendung durch die Nichtzutat – Abfall im Brot201
Selbstgemachtes Brot als eine Essthetik des Widerstands204
Literaturverzeichnis207

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