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Theater und Internet

Zum Verhältnis von Kultur und Technologie im Übergang zum 21. Jahrhundert

AutorJulia Glesner
Verlagtranscript Verlag
Erscheinungsjahr2005
ReiheTheater 
Seitenanzahl386 Seiten
ISBN9783839403891
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,47 EUR
Theater unter der »net_condition« findet ohne die physische Kopräsenz der Teilnehmer statt. Ausgehend von dieser These demonstriert Julia Glesner, wie Internet Performances als Agens und Beispiel kultureller Transformationen die »Exzentrizität des Menschen« (Plessner) unter den Bedingungen des Internets inszenieren und damit körperliche Erfahrungen ermöglichen, die sich mit der Ambivalenz des Technischen produktiv auseinander setzen. Mit »Theater und Internet« liegt die erste Veröffentlichung vor, die theatrale Produktionen im Internet untersucht. Die Autorin schließt dabei sowohl textbasierte Internet Performances als auch Internet Performances auf Basis visuell und auditiv übertragender Technologien in ihre Überlegungen ein und entwickelt eine übergreifende Perspektive auf diese neue Form performativer Medienkunst. Neben einem Überblick über das Phänomen entwickelt die Arbeit methodisch-theoretische Parameter, die es ermöglichen, Internet Performances aus anthropologischer Perspektive als Konvergenzpunkt von Kultur und Technologie im beginnenden 21. Jahrhundert zu verstehen.

Julia Glesner (Dr. phil.) leitet seit der Spielzeit 2004/05 die Öffentlichkeitsarbeit am Theater Erfurt. 2000-03 war sie Stipendiatin am Graduiertenkolleg der Hochschule für Gestaltung/ZKM in Karlsruhe.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Dank9
1. Einleitung11
1.1 Zielsetzung und Argumentationsgang der Arbeit15
1.2 Zum Forschungsstand17
Zum Forschungsstand textbasierter Internet Performances19
Zum Forschungsstand telematischer Internet Performances22
1.3 Methodisches Vorgehen22
2. Kulturgeschichtliche Konvergenzen31
2.1 Wissenschaftstheoretische Bestimmung des Konvergenz-Begriffs32
2.2 Internet Performances als Konvergenz kulturgeschichtlicher Einflüsse35
2.2.1 Ebene der Technologiegeschichte35
2.2.2 Ebene der Theater- und Kunstgeschichte40
2.2.3 Ebene der Wissenschaftsgeschichte48
3. Systematik der Produktionen55
3.1 Technologische Struktur des Internets56
3.2 Internet Performances als besondere Form der Distributed Performances60
3.3 Textbasierte Internet Performances64
3.3.1 IRC Theatre (Produktion der Hamnet Players, Hamnet)65
3.3.2 MOO Theatre (Produktionen der Plaintext Players, Gutter City, Produktionen im ATHEMOO, Charles Deemer: The Bridge of Edgefield, Stephen Schrum: NetSeduction, Rick Sacks: MetaMOOphosis)75
3.3.3 Web-basierte Chat Performances (Gob Squad: The Finalists)95
3.4 Palace Performances103
Technologische Grundlagen104
Produktionen von Desktop Theater106
3.5 Telematische Performances108
Technologische Grundlagen108
Electronic Café: Hole in Space108
Paul Sermons telematische Installationen110
The Gertrude Stein Repertory Theatre: Ubu Roi111
3.6 Telematische Internet Performances112
Technologische Grundlagen112
Stelarc: Fractal Flesh, Ping Body, ParaSite116
Eduardo Kac/Ed Bennett: Ornitorrinco in Eden und Rara Avis120
Isabelle Jenniches: J-B-2Z und AFK123
Web Dance124
Sarah Morrison: Leaping into the Net125
Laura Knott: World Wide Simultaneous Dance125
Cassandra Project128
4. Methodisch-theoretischer Rahmen131
4.1 Internet Performances und Medialität131
4.1.1 Das methodische Ausgangsproblem132
4.1.2 Theater/Medien/Internet137
4.2 Internet Performances in Zeit und Raum149
4.2.1 Kommunikationsprozesse in Internet Performances150
4.2.2 Szenographische Strukturen in Internet Performances155
4.2.3 Interaktivität in Internet Performances162
4.3 Internet Performances zwischen Schriftlichkeit, Körperlichkeit und Bildlichkeit166
4.3.1 Vom Körper zur Schrift, von Körperlichkeit zu Bildlichkeit167
4.3.2 Liveness, Telematik und Telepräsenz in Internet Performances180
4.3.3 Körper, Technologie und Wahrnehmung189
5. Drama und Internet195
5.1 Medialität textbasierter Internet Performances195
5.1.1 Das Internet als Produktions- und Rezeptionsort196
5.1.2 ›Verschriftlichung‹ der Sprache197
5.1.3 Semiotisierung des Körperlichen200
5.1.4 Konvergenz von Textproduktion und Performance204
5.1.5 Dramatische Formgebung207
5.1.6 The Finalists: ›Tissue of quotation‹215
5.1.7 Desktop Theater: Zwischen Text und bewegtem Bild219
5.1.8 ›Präsenz des Vorgestellten‹225
5.2 Szenographische Strukturen textbasierter Internet Performances228
5.2.1 Metaphorisierung des Raumes228
5.2.2 Implizite Raumvorstellungen230
5.3 Kulturtheoretische Dimensionen233
Theatralisierung einer Kultur des Spiels234
Identität im Internet238
Inszenierung ›medialer Masturbation‹239
6. Performance Art und Internet243
6.1 Medialität telematischer Internet Performances244
6.1.1 Digitalisierbarkeit als mediale Bedingung244
6.1.2 Das Internet zwischen Datenübertragung und Handlungsraum245
6.1.3 Interaktivität als Basis der Konvergenz von Produktion und Rezeption250
6.1.4 Semiotik technischer Störungen251
6.1.5 Intermedialität als Konvergenz von Wahrnehmungskonventionen252
6.1.6 Web Dance: Choreographie als dramaturgische Strategie253
6.1.7 Telepräsenz: Vision versus (The Representation of) Touch255
6.2 Szenographische Strukturen in telematischen Internet Performances258
6.2.1 Referenzpunkt Netzmetapher259
6.2.2 Variationen der Connected Spaces263
6.2.3 [CTRL] Space: Kontrolle des telematischen Raumes266
6.3 Connecting Bodies: Körperkonzepte und ihre Inszenierungen268
6.3.1 Der Diskurs des Post-Humanen270
6.3.2 Internet Performances als Inszenierungen des Post-Humanen272
6.3.3 Stelarc: Interface Körper279
6.3.4 Stelarcs Versuch, die ›prometheische Scham‹ zu überwinden282
6.4 Kulturtheoretische Dimensionen285
6.4.1 Telematische Internet Performances als Forschung285
6.4.2 Performative Science Fiction: »Man stelle sich einen Körper vor …«291
7. Theater in der Ambivalenz des Technischen297
7.1 Internet Performances als Konvergenz von Kultur und Technologie298
7.1.1 Agens und Beispiel kultureller Transformationen298
7.1.2 Internet Performancesund ihre gesellschaftliche Relevanz303
7.2 Anthropologische Dimensionen von Internet Performances305
7.2.1 Inszenierung der ›Exzentrizität des Menschen‹ unter der net_condition306
7.2.2 Generation@: Zugang als neue Form der conditio humana308
7.2.3 Theatrale Öffentlichkeit in Internet Performances311
7.2.4 Erfahrungen des Körperlichen im Angesicht der Technologie312
7.3 Internet Performances als distanzgewährendes Modell315
7.3.1 Formen der Distanzierung in Internet Performances315
7.3.2 Reflexion ethischer Dimensionen in Internet Performances317
7.4 Internet Performances zwischen Tradition und Innovation319
7.4.1 Zum Begriff des Neuen319
7.4.2 Traditionelles in Internet Performances 320 |0
7.4.3 Innovatives in Internet Performances326
7.5 Anforderungen an eine Kritik von Internet Performances330
7.5.1 Kriterien für eine Kritik von Internet Performances331
7.5.2 Versuch einer Kritik von Internet Performances335
8. Schlussbemerkungen341
Literatur347

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