Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,3, Technische Universität Darmstadt (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Lutherdeutsch - Die Sprache von der Reformation bis zum Barock, Sprache: Deutsch, Abstract: Als am 31. Oktober 1517 der 33-jährige Augustinermönch Martin Luther seine Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg anschlug, ahnte er nicht, welche weltgeschichtliche Bedeutung dies haben würde. Seine Absicht war, die Geistlichkeit seiner Zeit zu einer wissenschaftlichen Disputation anzuregen, die tatsächlichen Folgen jedoch führten zu einer Spaltung der christlichen Welt. Wie konnte es soweit kommen? Warum bewirkte der bis zu diesem Zeitpunkt fast unbekannte Luther solch ein Ereignis? Weshalb wurde er zu einem erfolgreichen Reformator und nicht zu einem von der Kirche verdammten Ketzer, dessen Weg auf dem Scheiterhaufen endete? Welchen Anteil an dieser Entwicklung hatte seine Persönlichkeit, seine Rhetorik, seine Sprache? Um diese Fragen zu beantworten, beschreibe ich zuerst die politische Lage im damaligen deutschen Reich. Danach skizziere ich die Situation der Kirche im 16. Jahrhundert und die Religiosität des Volkes. Je ein kurzes Kapitel zum Entwicklungsstand der deutschen Sprache und über den Buchdruck beenden der ersten Teil der Ausführung. Im zweiten Teil fasse ich den Lebenslauf Martin Luthers zusammen, gehe auf seinen Sprachstil und seine Ausdrucksweise ein. Anschließend schildere ich die Rezeption seiner Schriften und ende mit einer Zusammenfassung der einzelnen Kapitel. Im Fazit beantworte ich die Frage nach dem Anteil der Sprache Martin Luthers am Erfolg der Reformation. Karl V., König von Spanien und Herzog von Burgund, war 1519 zum römisch-deutschen König gewählt worden Ab 1530 stand er als Kaiser an der Spitze des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er war Herr über einen Großteil Europas und über verschiedene amerikanische Kolonien. Als Habsburger hatte er seine Hausmacht in Österreich. Sein Hauptinteresse galt dem Erhalt seines Weltreiches, nicht dem politischen Geschehen in Deutschland. Im Reich gab es keine politische Zentralgewalt, es bestand aus lauter kleinen Staatsgebilden. Den jeweiligen Kurfürsten und Reichsstädten kam die Situation gelegen, da sie mit einem weit entfernten Kaiser und dadurch mit wenig Einmischung rechnen konnten. Sie nutzten die Gegebenheit zur Stärkung ihrer Territorialmacht und zur Schwächung der Habsburger. Karl V. bekämpfte jedoch die reformatorische Bewegung. Durch die Spaltung des Christentums sah er die politische Einheit seines großen Reiches bedroht. Zusätzlich war ihm ein die gute Beziehung zum Papst wichtig, da er auf dessen Unterstützung bei seinem Kampf gegen Frankreich hoffte.
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