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Die mediale Inszenierung von Amok und Terrorismus

Zur medienpsychologischen Wirkung des Journalismus bei exzessiver Gewalt

VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl202 Seiten
ISBN9783658121365
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR

Schulamokläufer und Terroristen sichern sich durch das kalkulierte Ausüben von Gewalt einen Platz in den Schlagzeilen der Weltpresse. Sie folgen damit einer bewährten Kommunikationsstrategie, die ebenso menschenverachtend wie durchschaubar ist. Dieses Kalkül der Täter geht insbesondere dann auf, wenn Medien die destruktiven Botschaften der Täter ungefiltert weitertragen. Sie verbreiten auf diese Weise Angst in der Gesellschaft, belasten die Opfer und liefern im schlimmsten Fall eine Inspiration für Nachahmer. Mit Hilfe von Erkenntnissen aus Psychologie, Kommunikationswissenschaft und Kriminologie zeigen die Autoren Möglichkeiten auf, schonend über derartige Taten zu kommunizieren. Ihre pragmatischen Leitlinien für einen konstruktiven medialen Umgang mit Gewalt erlauben es, die Gefahr von Nachahmungstaten zu verringern und das Leid der Opfer zu lindern.



Dr. Frank J. Robertz ist Professor für Kriminologie und Sozialwissenschaften an der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg. Er hat unter anderem grundlegende Arbeiten zu jugendlichen Amokläufern und deren Gewaltphantasien verfasst.

Robert Kahr ist Kommunikationswissenschaftler und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet 'Einsatzlagen der Schwerkriminalität' an der Deutschen Hochschule der Polizei. Er promoviert zum Themenbereich Terrorismus und Social Media.



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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Autorenverzeichnis10
Die Herausgeber13
Kapitel-114
Zur Wirkung des journalistischen Schreibens über schwere Gewalttaten14
1.1 Ausnahmesituationen der Berichterstattung15
1.2 Der Täter im Rampenlicht16
1.3 Aufbau des Buches18
Teil I23
Grundlagen23
Kapitel-224
Am Anfang war das Wort - Ein kommunikationswissenschaftlicher Blick auf Berichterstattung als Anlass zur Eskalation von Gewalt24
2.1 Journalistische Selektion26
2.2 Der Nachrichtenwert von Gewalt28
2.3 Wirkung von nicht-fiktionalen Medieninhalten31
2.3.1 Rechtsextreme Gewalt: Eskalation durch Berichterstattung?32
2.3.2 Terrorismus und die Medien – eine Symbiose33
2.4 Schlussfolgerungen35
Literatur36
Kapitel-339
Phantasien absoluter Gewalt – Ein kriminologischer Blick auf Berichterstattung als Anregung zur Nachahmung39
3.1 Erkenntnisse aus Studien über Copycat-Taten41
3.2 Ausprägungsformen von Copycat-Taten43
3.3 Copycat-Taten von medial berichteten Gewalttaten45
3.3.1 Nutzung von Codes in der Populärkultur46
3.3.2 Imitation als sinnvoll erscheinende Vorgehensweise47
3.3.3 Identifikation mit medial vermittelten Vorbildern48
3.4 Rolle der Gewaltphantasien49
3.4.1 School-Shooter-Fanszene51
3.4.2 Selbstinszenierung der Täter52
3.5 Medial vermittelte Faszination Amok54
3.6 Rahmenbedingungen einer Tatumsetzung57
3.7 Konsequenzen61
Literatur64
Teil II68
Berichterstattung zu Amok und School Shootings68
Kapitel-469
Mediale Tradierung von School Shootings – Berichterstattung deutscher Massenmedien nach schweren Gewalttaten69
4.1 Rezeptionskontext von School Shootern70
4.2 Analyseaufbau71
4.3 Der Fall Emsdetten71
4.3.1 Die mediale Schilderung der Tat von Emsdetten72
4.3.2 Prototypen der Berichterstattung im Fall von Emsdetten74
4.4 Der Fall Winnenden/Wendlingen77
4.4.1 Die mediale Schilderung zur Tat von Winnenden/Wendlingen78
4.4.2 Prototypen der Berichterstattung im Fall von Winnenden81
4.5 Diskussion und Fazit84
Literatur88
Kapitel-589
Der schmale Grat zwischen Leid und Entertainment – Berichterstattung finnischer Massenmedien nach schweren Gewalttaten89
5.1 Gemeinsamkeiten der finnischen School Shootings90
5.2 Öffentliche Reaktionen auf die beiden Taten92
5.3 Täter im Rampenlicht finnischer und US-amerikanischer Medien94
5.4 Problematische Aspekte einer Fokussierung auf Täter96
5.5 Folgerungen und Forschungsansätze98
Literatur99
Kapitel-6102
News aus Newtown? – Berichterstattung US-amerikanischer Massenmedien nach schweren Gewalttaten102
6.1 Faktor Waffenbesitz103
6.2 Faktor Nachahmung105
6.3 Faktor Faszination an extremer Gewalt106
6.4 Faktor Fokussierung der Berichterstattung auf Täter108
6.5 Ein neuer Denkansatz für US-amerikanische Journalisten110
Literatur111
Teil III113
Terrorismus als Kommunikationsstrategie113
Kapitel-7114
„Unsterblichkeit durch das Label des Terrors – Zum Nachahmungseffekt bei radikalisierten Einzeltätern“114
Literatur122
Kapitel-8123
Der Hack-Attack-Hype – Ein kritischer Blick auf die Berichterstattung über Terrorismus und Cyber-Terrorismus123
8.1 Zur Definition des Terrorismus124
8.2 Cyber-Terrorismus125
8.3 Fallbeispiele127
8.4 Mediale Berichterstattung128
8.4.1 Newssites129
8.4.2 Regierungswebsites129
8.4.3 Websites von Terroristen129
8.4.4 Foren zum Thema Terrorismus130
8.4.5 Extremistische Websites130
8.4.6 Videoplattformen131
8.5 Fallbeispiele131
8.6 Berichterstattung über Terrorismus in den klassischen Medien132
8.7 Konsequenzen für Politik, Forschung und Journalismus133
Ergänzungen zum Thema Terrorismus und Social Media von Robert Kahr134
Literatur137
Teil IV139
Perspektivwechsel – Neue Erkenntnisse zur Berichterstattung über Suizide und Verbrechensopfer139
Kapitel-9140
Eine Frage der Darstellung – Forschungserkenntnisse zur Nachahmung von Suiziden140
9.1 Vorstellungen vom Nachahmungssuizid142
9.2 Analyse der deutschen Suizidberichterstattung144
9.2.1 Ausnahmen sind die Regel145
9.2.2 Täterschaft ist eine Frage der Darstellung146
9.2.3 Suizidberichterstattung führt nicht automatisch zum Anstieg der Suizidrate148
9.3 Implikationen für die Vermeidung von Nachahmungstaten150
Literatur151
Kapitel-10154
Die Verdopplung des Leides – Sekundäre Viktimisierung durch Berichterstattung154
10.1 Zur Bedeutung der sekundären Viktimisierung155
10.2 Sekundäre Viktimisierung durch Medien157
10.3 Ethik und Berufsrollenverständnis von Journalisten159
10.4 Empirische Studien zur sekundären Viktimisierung durch Medienberichte160
10.5 Sekundäre Viktimisierung im Kontext von Gewalt gegen Frauen167
10.6 Konsequenzen für eine verantwortungsvolle Berichterstattung169
Literatur170
Teil V173
Berufsethik173
Kapitel-11174
Rationalität und Ethik – Zur Verantwortung von Journalisten für die Berichterstattung über schwere Gewalttaten174
11.1 Verantwortung für absehbare unbeabsichtigte Folgen der Berichterstattung175
11.2 Auswirkungen der Berichterstattung auf Täter, Opfer und Zeugen bei Strafprozessen177
11.3 Verantwortung für eine sachlich angemessene Darstellung und die Folgen von Übertreibungen179
11.4 Folgerungen für die Berichterstattung über schwere Gewalttaten182
Literatur184
Kapitel-12185
Richte keinen Schaden an – Journalisten brauchen neue Regeln für den Umgang mit traumatisierten Menschen185
Teil VI191
Zusammenfassung und Empfehlungen191
Kapitel-13192
Zwölf Empfehlungen für eine verantwortungsbewusste Berichterstattung nach schweren Gewaltvorfällen192
13.1 Zusammenfassung der Ergebnisse193
13.2 Empfehlungen198
Literatur202

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