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Die Neuregelung der Explorations- und Informationspflichten von Wertpapierdienstleistern im Wertpapierhandelsgesetz.

Zugleich ökonomische Analyse von Anlegerverhalten und Informationsvermittlung.

AutorRoman Alexander Kasten
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheAbhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht 25
Seitenanzahl482 Seiten
ISBN9783428531394
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis99,90 EUR
Roman Alexander Kasten widmet sich den durch die Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID) reformierten Pflichten von Dienstleistern bei der Vermögensanlage der Kunden. Dabei untersucht er mittels einer ökonomischen Analyse des Anlegerverhaltens sowohl die menschliche Psychologie als auch Probleme von Informationsasymmetrien. Der Autor weist nach, dass es den homo oeconomicus nicht gibt und leitet hieraus ein Informationsmodell ab. Kasten beleuchtet anschließend, welche Änderungen die MiFID bewirkt hat. Nach der Bestimmung des Kundenprofils (geeignete Gegenpartei, professionelle Kunden, Privatkunden, § 31a WpHG) folgt ein Informationsmodell, welches je nach Geschäft (Anlageberatung, Vermögensverwaltung, beratungslose Wertpapierkäufe, Execution-only-Business) unterscheidet. Ein vom Autor entwickeltes Filter-Modell macht deutlich, dass die holzschnittartige Informationsverpflichtung durch die Einstufung in Kundenmodelle (Filter 1) und die Differenzierung nach der Geschäftsart (Filter 2) passgenaue Ergebnisse liefert. Aufgrund der Legion an Rechtsprechung untersucht Kasten die Streitfälle zum alten Recht. Die Untersuchung zeigt die nunmehr überkommenen Probleme auf. Die Arbeit schließt mit einer Untersuchung zur Haftung von Wertpapierdienstleistern.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsübersicht8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis18
Einleitung24
1. Teil: Informationspflichten als Teil des Kapitalmarktrechts28
A. Grundlagen28
I. Informationspflichten als Teilbereich der Wohlverhaltenspflichten28
II. Die Information als Grundlage von Wohlverhaltenspflichten31
1. Bedeutung der Information31
2. Bedeutung der Informationsleistung32
III. Von der Informationsleistung zur Informationspflicht34
B. Informationspflichten als Bestandteil von kapitalmarktrechtlichen Schutzmechanismen34
I. Funktionenschutz35
1. Allokationseffizienz36
2. Operationelle Effizienz36
3. Institutionelle Effizienz37
II. Anlegerschutz38
1. Terminologische Einordnung des Begriffes38
a) Anlegerschutz als Bestandteil des Funktionenschutzes (Assmann)41
b) Anlegerschutz als Rechtsprinzip (Hopt)42
c) Anlegerschutz als unselbständiger Teil des Verbraucherschutzes (Simitis / Dauner-Lieb / Micklitz)43
d) Anlegerschutz als wirtschaftsrechtliche Aufgabe (Schwark)45
2. Stellungnahme46
a) Nebeneinander von Anlegerschutz und Funktionenschutz47
b) Anlegerschutz nicht als unselbständiger Teil des Verbraucherrechts50
c) Anlegerschutz als sozialstaatlicher Auftrag des Grundgesetzgebers?55
d) Zusammenfassung56
3. Anlegerbild – Geschützter Personenkreis57
a) Systematische Einteilung57
b) Gesetzgeberisches Leitbild59
c) Notwendiges Korrelat zwischen Anlegerleitbild und Informationsverpflichtung63
aa) Beispiel 1: Das zu lange Reiten von toten Pferden (Disposition effect bzw. conservatism / belief perseverance)65
bb) Beispiel 2: Das Kaufen / Verkaufen, weil es die anderen auch machen (Herding, parallel trading oder parallel action)67
cc) Beispiel 3: „Da kenn ich mich mit aus!“ / „Da hab’ ich ein Gespür für!“(overconfidence)69
dd) Schlussfolgerung71
III. Synopse73
C. Ökonomische Grundlagen der Informationspflichten74
I. Verhaltenssteuerung am Kapitalmarkt mittels normativer Regulierungstheorien74
1. Neoklassische Ansätze76
a) Grundmodell76
b) Kritik79
c) Schlussfolgerung81
2. Neoinstitutionelle Kapitalmarkttheorie83
a) Grundlagen der Informationsmängel85
aa) Begriff85
bb) Gruppen von Informationsmängeln86
(1) Ansicht von Spremann86
(2) Ansicht von Fritsch / Wein / Evers88
(3) Stellungnahme89
b) Informationsasymmetrien89
aa) Qualitätsunkenntnis und Adverse Selection – Informationsmangel über die Qualität vor Vertragsschluss und deren Folge89
(1) Grundsatz89
(2) Übertragbarkeit auf den Effektenmarkt91
bb) Moral Hazard – Informationsmangel nach Vertragsschluss über die Handlungen des Vertragspar93
(1) Grundsatz93
(2) Übertragbarkeit auf den Effektenmarkt94
cc) Hold up – Informationsmangel vor Vertragsschluss bei offen gezeigten Handlungen des Vertragspartners nach Vertragsschluss95
(1) Grundsatz95
(2) Übertragbarkeit auf das Effektengeschäft96
dd) Principal-Agent-Theory97
ee) Zusammenfassung100
c) Andere Arten von Informationsmängeln100
aa) Preisunkenntnis100
(1) Grundsatz100
(2) Übertragbarkeit auf das Effektengeschäft101
bb) Nutzenunkenntnis102
(1) Grundsatz102
(2) Übertragbarkeit auf das Effektengeschäft103
cc) Unsicherheit103
(1) Unternehmerische Unsicherheit104
(a) Grundsatz und Problematik der Unsicherheit im Rahmen der Untersuchung104
(b) Anwendbarkeit auf das Effektengeschäft105
(2) Nicht-unternehmerische Unsicherheit105
(a) Grundsatz105
(b) Anwendbarkeit auf das Effektengeschäft106
dd) Zusammenfassung106
d) Folgen von asymmetrischen bzw. unvollkommen verteilten Informationen unter den Marktteilnehmern107
e) Lösungsansätze107
aa) Selbstheilung der Informationsasymmetrie durch den Markt108
(1) Möglichkeiten der Informationsoffenlegung108
(a) Screening109
(b) Signaling110
(2) Andere Möglichkeiten116
bb) Wirtschaftspolitische Eingriffe des Staates als Regulativ117
cc) Zusammenfassung120
II. Verhaltenssteuerung am Kapitalmarkt mittels positiver Regulierungstheorien121
1. Grundsatz: Der Markt für Regulierung121
2. Kritik123
3. Übertragbarkeit auf den Effektenmarkt124
4. Konsequenz125
III. Regulierungsmöglichkeiten von Informationspflichten126
1. Vor- und Nachteile von privater Regulierung126
2. Vor- und Nachteile von staatlicher Regulierung128
a) Allgemeine Informationspflichten – Vor- und Nachteile129
b) Detaillierte Informationspflichten – Vor- und Nachteile132
aa) Der Preis als Spiegel der Interessen132
bb) Insbesondere: Information Overload134
(1) Ausgangsparameter über die Information136
(2) Kongnitive Erkenntnisse und Bounded Rationality137
(3) Sonderfall: Professionelle Anleger?141
c) Zwischenergebnis144
3. Ergebnis145
D. Thesen zum 1. Teil146
2. Teil: Historische Entwicklung: Die Einbettung der MiFID in den europäischen Kontext148
A. Tendenzen für ein europäisches Kapitalmarktrecht148
I. Makroebene der politischen Rechtssetzung: Der europäische Rat149
1. Die Zielsetzung vom Rat von Cardiff149
2. Kritik an der Rechtssetzung der Europäischen Union149
II. Historische Wurzeln der Metaebene: Die Finanzdienstleistungspolitik der Europäischen Gemeinschaft150
III. Übergeordnete Leitlinie für die Rechtssetzung: Lissabon-Strategie152
IV. Neue Ansätze der Metaebene: Der Aktionsrahmen und Aktionsplan und seine Auswirkungen auf den Wertpapierhandel153
1. Entstehungsgeschichte des Aktionsplanes153
2. Aufbau des Aktionsplanes156
3. Zielsetzung des Aktionsplanes158
V. Volkswirtschaftlicher Hintergrund158
VI. Änderungen im Rechtssetzungsverfahren: Lamfalussy159
1. Inhalt des Lamfalussy-Verfahrens159
2. Bedenken gegen das Verfahren162
B. Entstehungsgeschichte der MiFID166
C. Deutsche Umsetzung169
D. Thesen zum 2. Teil171
3. Teil: Der Anwendungsbereich nach MiFID und FRUG173
A. Anwendungsbereich der Informationspflichten173
I. Personeller Anwendungsbereich173
1. Kunden als Dienstleistungsnachfrager173
a) Auswertung der statistischen Datenlage des deutschen Wertpapierhandels173
b) Das europäische Kundenbild – die Kundenklassifizierung176
aa) Der Europäische Befund176
bb) Professionelle Kunden184
cc) Geeignete Gegenparteien185
dd) Kleinanleger188
ee) Einstufung durch den Wertpapierdienstleister188
c) Die Kundenklassifizierung als mobiles System189
aa) Opt-in-Modell189
(1) Voraussetzungen des Opt-in-Modells190
(2) Verfahren des Opt-in-Modells190
bb) Opt-out-Modell190
(1) Voraussetzungen des Opt-Out-Modells191
(2) Verfahren des Opt-Out-Modells194
cc) Einstufungen durch den Wertpapierdienstleister195
dd) Grandfathering196
d) Das deutsche Bild vom Kunden196
e) Nationalstaatliche Umsetzung204
aa) Rechtsprobleme der Umsetzung in Deutschland durch das FRUG204
(1) Die Nomenklatur des Kunden204
(2) Der nationale Spielraum bei der Kundenklassifizierung206
(3) Der Kundenklassenwechsel207
(4) Die Hinweispflicht über die Einstufung210
(5) Die drei Parameter der Eignung als gekorener professioneller Kunde216
bb) Synopse221
2. Dienstleistungsanbieter223
a) Erfasste Dienstleister223
b) Ausnahmen223
II. Sachlicher Anwendungsbereich225
1. Dienstleistungen225
a) Wertpapierdienstleistungen225
aa) Anlageberatung225
bb) Anlagevermittlung, insbesondere Fondsvermittlung228
b) Nebendienstleistungen, insbesondere Finanzanalyse230
2. Anlagegegenstände233
a) Warenderivate233
b) Geschlossene Fonds235
3. Synopse237
B. Thesen zum 3. Teil238
4. Teil: Die Explorations - sowie Informationspflichten nach MiFID und FRUG240
A. Explorationspflichten240
I. Explorationspflichten des Dienstleisters gegenüber ihren Kunden240
1. Europäische Vorgaben240
a) Korrelation zwischen „Kunden“- bzw. Dienstleistungskategorisierung und Explorationspflichten240
aa) Der Dienstleistungskorb des Art. 19 MiFID241
bb) Das Pflichtenprogramm bei Anlageberatung und Portfolioverwaltung, Art. 19 Abs. 4 MiFID244
(1) Die Explorationspflicht des Wertpapierdienstleisters244
(a) Konkretisierende Parameter für Kenntnisse und Eignung244
(b) Konkretisierende Parameter für die finanziellen Verhältnisse248
(c) Konkretisierende Parameter für die Anlageziele248
(d) Das Relevanzkriterium249
(2) Der Eignungstest250
cc) Das Pflichtenprogramm bei beratungsloser Orderausführung, Art. 19 Abs. 5 MiFID253
(1) Exploration und Angemessenheitstest253
(2) Folgen des Angemessenheitstests255
(3) Grandfathering256
(4) Das Problem der anlassbezogenen Explorationspflicht256
dd) Execution Only bei nicht derivaten Finanzinstrumenten, Art. 19 Abs. 6 MiFID258
b) Die Explorationspflichten des Dienstleisters gegenüber professionellen Kunden261
2. Altes Recht und nationale Umsetzung262
a) Anmerkungen zu (fort-) dauernden Streitpunkten bezüglich Explorationspflichten262
aa) Rechtspolitische Funktion: Objektiver oder subjektiver Ansatz262
(1) Suitability doctrine in den Vereinigten Staaten263
(2) Europäische und deutsche Rechtslage269
(3) Stellungnahme271
(4) Ausblick273
bb) Das Kriterium der Erforderlichkeit275
(1) Einheitliche Explorationspflichten275
(2) Weigerung des Kunden279
cc) Verpflichtung zur Aktualisierung der Angaben282
b) Unterschiede in der nationalen Umsetzung zur MiFID284
aa) Anlageberatung, Vermögensverwaltung sowie beratungslose Wertpapierausführung, § 31 Abs. 4, 5 WpHG285
(1) Rechtsfolge der fehlgeschlagenen Exploration: Empfehlungsverbot oder Ausführungsverbot?285
(2) Reverse Gold Plating: Informations- oder Warnpflicht287
(3) „Soweit erforderlich“ in § 31 WpHG und § 6 WpDVerOV288
(4) Objektiver Ansatz der Explorationspflichten290
bb) Execution-Only-Business, § 31 Abs. 7 WpHG292
(1) Beschränkung auf Discount-Broking?292
(2) Derivative Finanzinstrumente293
(a) Begriffsbestimmung293
(b) Derivate und Fondsanteile295
3. Synopse296
B. Informationspflichten298
I. Die Informationspflichten des Dienstleisters gegenüber Kunden298
1. Europäische Vorgaben298
a) Ausstrahlungswirkung der allgemeinen Wohlverhaltensregel, Art. 19 Abs. 1 MiFID298
b) Redlich, eindeutig und nicht irreführende Informationen, Art. 19 Abs. 2 MiFID299
c) Marketing-Mitteilungen, Art. 19 Abs. 2 MiFID301
d) Inhalt der Informationspflicht, Art. 19 Abs. 3 MiF303
aa) Informationen über die Wertpapierfirma und ihre Dienstleistungen304
bb) Informationen über Finanzinstrumente und Risiken305
cc) Informationen über Ausführungsplätze307
dd) Informationen über Kosten und Nebenkosten307
e) Form und Zeitpunkt der Informationserteilung310
f) Informationspflichten gegenüber professionellen Kunden314
g) Einschränkungen der Informationspflichten315
2. Altes Recht und nationale Umsetzung317
a) Anmerkungen zu (fort-) dauernden Streitpunkten bezüglich Informationspflichten317
aa) Zum Inhalt der Informationspflicht317
bb) Abstrakt-standardisierte oder konkret-individuelle Informationen325
cc) Anreizzahlungen330
b) Unterschiede in der nationalen Umsetzung zur MiFID333
aa) Zur Konzeption des nationalen Umsetzungsgesetzes333
bb) Zum abschließenden Charakter der Informationsverpflichtung341
cc) Das Korrelat zwischen Exploration und Information als Bestimmungshilfe für den Inhalt der Informationsverpflichtung346
dd) Abstrakt-standardisierte oder konkret-individuelle Informationen349
ee) Anreizzahlungen352
3. Synopse357
C. Thesen zum 4. Teil359
5. Teil: Vertragsrecht und Aufsichtsrecht362
A. Bruch der Einheit der Rechtsordnung?362
I. Einleitung362
II. Zu Begründung der Informationspflicht im Vertragsrecht
363
1. Auseinanderdriften von Vertragsrecht und Aufsichtsrecht366
2. Rechtsstaatlich relevantes Auseinanderdriften?369
B. Synopse374
C. Haftung aufgrund fehlerhafter Wertpapierdienstleistungen374
I. Haftung aufgrund eines Beratungsvertrages (§ 280 Abs. 1 BGB)374
1. Allgemeines374
2. Auswirkungen auf das Vertretenmüssen durch das WpHG376
a) Zur Rechtsfolge des § 31 Abs. 6 WpH378
b) Zur Rechtsfolge des § 31a Abs. 7 Satz 6 WpH381
aa) § 31a Abs. 7 Satz 6 und geborene professionelle Kunden (§ 31a Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 WpHG382
bb) § 31a Abs. 7 Satz 6 WpHG und gekorene professionelle Kunden (§ 31 Abs. 7 Satz 1 WpHG)383
II. Haftung aufgrund der Verletzung von Nebenpflichten (§§ 311 Abs. 2, 280 Abs. 1, 241 Abs. 2 BGB, sowie §§ 280 Abs. 1, 241 Abs. 2 BGB)385
III. Haftung aufgrund deliktischer Schutzzwecke (§ 823 Abs. 2 BGB)392
1. Zum Individualinteresse
392
2. Bedürfnis auch im Hinblick auf das haftpflichtrechtliche Gesamtsystem?396
D. Synopse398
E. Thesen zum 5. Teil400
6. Teil: Zusammenführung der Ergebnisse401
A. Das „Ob“ der Informationsverpflichtung402
B. Das „Wie“ der Informationsverpflichtung402
C. Das „Wieviel“ der Informationsverpflichtung406
D. Zur Ausgestaltung der Explorationsverpflichtung
409
E. Die bedeutendsten Änderungen zur bisherigen Rechtslage
411
Anhang413
Literaturverzeichnis414
Sachregister479

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