Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Forschung und Studien, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit wurde durch den Text ,Ökonomie der Aufmerksamkeit: Ein Entwurf' von Georg Franck inspiriert. Besonders weil einer der Seminarschwerpunkte die digitalen Medien sind, stellt das Essay auch die Auffassung des Sozialforschers Michael Goldhaber zur Aufmerksamkeitsökonomie im Netz vor. Nicht zu vergessen sind zudem die materiellen Aspekte des Kampfs um Aufmerksamkeit im World Wide Web, die in Kapitel 2.4 allerdings nur in ihren Grundzügen skizziert werden, da der Fokus des Essays auf der Aufmerksamkeitsökonomie, insbesondere in Bezug auf das Medium Internet liegen soll. Die wirtschaftswissenschaftliche Sichtweise wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die zentralen Aspekte sind, wie das Streben nach Aufmerksamkeit durch das Medium Internet beeinflusst bzw. begünstigt wird (Stichwort: Messbarkeit) und ob eine Wechselwirkung zwischen den gegenwärtigen Trends der Mediennutzung und dem Kampf um Aufmerksamkeit besteht. Wird die Aufmerksamkeit tendenziell oberflächlicher, weil 'immer mehr Medienkanäle [...] unsere Aufmerksamkeit' fordern? Entwickelt sich der Kampf um Aufmerksamkeit demnach zu einem Kampf um konzentrierte Aufmerksamkeit? Abschließend ist festzuhalten, dass das Problem der Kontinuierlichen Partiellen Aufmerksamkeit mit der steigenden Mediennutzung korreliert. Das Problem von mangelnder Konzentration und oberflächlicher Wahrnehmung ist nicht nur für die Werbeindustrie relevant. Mit der zunehmenden Mediennutzung wird auch eine neue Medienkompetenz notwendig. Die Gesellschaft muss lernen, mit den permanent eintreffenden Reizen umzugehen. Diese neue Kompetenz umfasst die Einordnung in Wichtiges und Unwichtiges sowie das bewusste Zulassen oder Ablehnen einer Unterbrechung und das Finden einer sinnvollen Kontaktfrequenz. Entgegen aller Diskussionen zur Vereinnahmung des Lebens durch die Medien, ist selbst der ,homo connectus' (siehe Kap. 3.2) noch eine Spezies, die sich auch bewusst gegen die Mediennutzung entscheiden kann. Die generelle Furcht vor einem Aufmerksamkeitsverlust durch die vermehrte Mediennutzung ist kulturpessimistisch. Auch die Erfindung und Verbreitung des Handys wurde sehr skeptisch betrachtet, doch mittlerweile hat sich für dieses Kommunikationsmedium eine Nutzungskompetenz entwickelt. Beispielsweise sind eingeschaltete Tastentöne in öffentlichen Verkehrsmitteln und lautes Klingeln während Konferenzen und Vorlesungen selten geworden.
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