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Die Rolle der Sprache bei Arndt und Fichte im deutschen Identifikationsprozess während der napoleonischen Besatzungszeit

Mit dem Wort zur Einheit

AutorThomas Mrotzek
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl25 Seiten
ISBN9783638580373
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Deutsche Philologie), 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland erlangte seine politische und geografische Einheit erst am Ende des 19. Jahrhunderts. Der Weg dorthin war einerseits von Kriegen gegen andere europäische Staaten, andererseits vom Scheitern zahlreicher Einigungsversuche 1 gekennzeichnet. Bestrebungen, eine eigene Nation zu schaffen bzw. sich abzugrenzen, entstanden in jenen Staaten Europas, die von Napoleon besetzt wurden und überdies seit einigen hundert Jahren zersplittert waren. Zu jenen zählte auch das alte Reich. Nach dem Zusammenbruch Preußens 1806 erkannten die Reformer Preußens vom Stein und Hardenberg die Notwendigkeit einer Identifikation der Menschen mit ihrem Vaterland. Nur wenn Einigkeit und Zusammenhalt in der Bevölkerung vorherrschte, konnte gemeinsam gegen einen äußeren Feind vorgegangen werden. Das Fehlen dieser Geschlossenheit und das Nichtwissen, wofür eigentlich gekämpft werden sollte, war u. a. eine der Ursachen, warum Preußen, einen traditionellen Kabinettkrieg führend, 1806 gegen Napoleon unterlag - es fehlte eine Identität, mit welcher sich die Beherrschten identifizieren konnten. Diese sollte erst in den Folgejahren, zunächst künstlich durch staatliche Impulse, später in einem Prozess der Verselbstständigung, erreicht werden. Die Besatzung der deutschen Staaten und die damit verbundenen Kontributionszahlungen an Frankreich sowie die Bestrebungen der Regierenden, eine Identität zu stiften, führten dazu, dass ein Nationalgedanke in der deutschen Bevölkerung entstehen konnte. Forciert wurden derartige Tendenzen durch Schriftsteller und Publizisten wie Theodor Körner, Ernst-Moritz Arndt, Heinrich von Kleist sowie Ludwig Uhland und von Philosophen wie Fichte und Hegel, welche die Schaffung eines deutschen Nationalgefühles auf geistiger bzw. wissenschaftlicher Ebene nicht unwesentlich vorantrieben. Der deutschen Sprache kam in jener Debatte eine zentrale Position zu, galt sie doch zunächst als einziges Verbindungselement, das zwischen den verschiedenen Feudalstaaten und Völkern des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation vorhanden war. [...]

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