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Die Scheidung

Ein juristischer und psychologischer Ratgeber für Frauen

AutorAnnegret Wiese, Otfried Dahme
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl289 Seiten
ISBN9783869109022
FormatPDF/ePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,49 EUR

Sich Trennen und Scheiden lassen führt zu vielen rechtlichen Fragen, sie bedeutet zugleich auch psychisch einen einschneidenden, belastenden Lebensabschnitt. Frauen finden in diesem Buch Orientierung. Ganz praktisch beraten die Autoren in allen rechtlichen Fragen. Sie helfen auch auf emotionaler Ebene, mit der psychischen Ausnahmesituation fertig zu werden und die vielfältigen Probleme zu lösen.

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Leseprobe

Kapitel III
Die Scheidung
(S. 104-105)

Die Scheidung ist der Moment der Entscheidung. Das Ende der Ehe wird eingeleitet. Während alles Bisherige vorläufi - gen Charakter hatte, werden jetzt Wege beschritten, die end - gültig sind. Zu diesem Zeitpunkt halten nicht mehr nur die betroffenen Partner und ihre Anwältinnen und Anwälte die Fäden der Ehe in der Hand, sondern das Gericht wird beauftragt, die Lebensgemeinschaft zu beenden. Der Schluss strich ist gezogen, wenn das vom Gericht ausgesprochene Urteil rechtskräftig wird, dann ist die Ehe aufgelöst.

Rechtliche Voraussetzungen für eine Scheidung

Die Scheidung setzt einen Antrag entweder eines oder beider Ehegatten voraus. Der Antrag ist beim Familiengericht des Amtsgerichts zu stellen. Die Antragstellung muss durch eine Anwältin oder einen Anwalt erfolgen. Welcher Scheidungsgrund ist in dem Scheidungsantrag zu offenbaren? Früher hatte der Gesetzgeber die Ehescheidung erschwert. Es galt das Verschuldensprinzip mit der Folge, dass Berge so genannter schmutziger Wäsche im Gerichtssaal ausgebrei- tet wurden. Um diesem unerfreulichen Zustand ein Ende zu bereiten, wurde ab 1.7.1977 das Zerrüttungsprinzip eingeführt. INFO

§ 1565 Abs. 1 BGB [Zerrüttungsprinzip]

Eine Ehe kann geschieden werden, wenn sie gescheitert ist. Die Ehe ist gescheitert, wenn die Lebensgemeinschaft der Ehegatten nicht mehr besteht und nicht erwartet werden kann, dass die Ehegatten sie wiederherstellen.


Das Gericht hat also eine doppelte Prüfung vorzunehmen, nämlich den derzeitigen Zustand des ehelichen Verhältnisses dahingehend, dass die Lebensgemeinschaft nicht mehr be - steht, sowie die Prüfung der voraussichtlichen Entwicklung – es kann nicht erwartet werden, dass die Ehegatten die Lebensgemeinschaft wiederherstellen. Maßgebend ist die subjektive Einstellung des Ehegatten, der die Scheidung beantragt, zu seinem Partner – die so genannte eheliche Gesinnung. Darunter ist zu verstehen die ‚wechselseitige innere Bindung‘, ein durch ‚partnerschaftliche Achtung, Treue, Zuneigung und Rücksichtnahme geprägtes Empfinden, verbunden mit der Bereitschaft, sich in allen für das eheliche Miteinander wichtigen Angelegenheiten um eine Einigung zu bemühen‘ (Jäger, Eherecht § 1565 Rn 10).

Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort11
Kapitel I Vor der Trennung13
Die Trennung beginnt vor dem Auseinandergehen13
Wahrnehmung der Ehekrise13
Alkoholismus, Sucht, Gewalt18
Eheberatung, Paarberatung und Familientherapie28
Vorbereitung der Trennung31
Eine eigene Existenz aufbauen32
Einen eigenen Freundes- und Bekanntenkreis gründen34
Kapitel II Die Trennung36
Die Trennung steht an36
Die Gesetzeslage und ihre Folgen38
Das Finden einer Wohnung – für sich oder für den Partner39
Alleiniges Nutzungsrecht bei Getrenntleben43
Zufluchtsort Frauenhaus!46
Trennung in der eigenen Wohnung47
Leben in der Trennung51
Sicherung des Lebensunterhalts der ‚ Rest‚- Familie52
Wege zur Unterhaltssicherung60
Rechtsanwaltschaftliche Unterstützung im Trennungsverfahren64
Gerichtliches Verfahren zum Trennungsunterhalt und zur elterlichen Sorge69
Die Sozialhilfe zur wirtschaftlichen Existenzsicherung71
Sozialhilfe zum Lebensunterhalt72
Hilfe in besonderen Lebenslagen76
Vorrang des Unterhalts vor Sozialhilfeleistungen77
Anrechnung von Eigentum und Vermögen78
Trennungsschmerz und Krise in der Rolle als Frau81
Depression und Orientierungslosigkeit überwinden lernen81
Frauengruppen können helfen87
Selbstverwirklichung im Beruf89
Psychologische Trennungsphasen: Wege der Neuorientierung90
Die allein erziehende Frau nach der Trennung92
Als Alleinerziehende überfordert?92
Umgangsrecht nach der Trennung95
Das Trennungsschicksal und die Kinder101
Die Freunde nach der Trennung103
Kapitel III Die Scheidung105
Rechtliche Voraussetzungen für eine Scheidung105
Psychologische Faktoren114
Scheidungsfolge: Unterhalt120
Geld – ein Tabuthema121
Ehegatten-Unterhaltstatbestände126
Kindesunterhalt163
Scheidungsfolge: Elterliche Sorge, Umgangsrecht166
Die psychische Situation der Kinder167
Sorgerecht180
Was bedeutet elterliche Sorge?180
Wie entwickelt sich die elterliche Sorge, wenn die Beziehung scheitert?182
Gemeinsames Sorgerecht191
Umgangsrecht195
Scheidungskämpfe um die elterliche Sorge und das Umgangsrecht205
Scheidungsfolge: Zugewinnausgleich215
Was fällt in den Zugewinn?217
Berechnung des Zugewinnausgleichs217
Anrechnung von Geschenken225
Gemeinsame Schulden225
Auswirkungen auf den Unterhalt229
Das Familienheim229
Scheidungsfolge: Rentenversorgungsausgleich232
Versorgungsrechte233
Öffentlich-rechtlicher und schuldrechtlicher Versorgungsausgleich236
Scheidungsfolge: Hausrat, Ehewohnung242
Hausrat242
Ehewohnung244
Steuerliche Fragen247
Getrennte oder gemeinsame Veranlagung247
Die Anlage ‚U‚249
Kinderfreibetrag, Haushaltsfreibetrag251
Anfechtung der Ehelichkeit252
Scheidungskosten252
Prozesskostenhilfe256
Ablauf der Scheidungsverhandlung257
Kapitel IV Nach der Scheidung260
Rechtsmittel260
Personenstand261
Name261
Versicherungen262
Psychische Situation263
Unterhaltsprobleme264
Psychische Scheidung266
Wie sieht die psychische Scheidung aus?270
Die Scheidung als Krise und Chance273
Statt eines Schlusswortes278
Anhang280
Dokumentation280
Düsseldorfer Tabelle – Stand: 1. Januar 2008280
Ehegattenunterhalt283
Gesetzlich geregelte Fälle der Unterhaltsberechtigung bei Ehegatten284
Anschriften von Beratungsstellen285
Weitere Adressen:288
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