Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Wohnen, Stadtsoziologie, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Städtisches Leben, Sprache: Deutsch, Abstract: Armut nimmt zu. Vor allem in Großstädten und sie konzentriert sich in diesen Städten in speziellen Wohnquartieren. Diese Armut findet vor dem Hintergrund einer gesamtgesellschaftlichen Wohlstandsentwicklung statt, dem sogenannten 'Fahrstuhleffekt'1. Dieser besagt, dass die Gesellschaft im Durchschnitt von Jahr zu Jahr über eine höhere Geldmenge verfügt. Kritisiert wird an diesem Begriff von Beck, dass er dabei aber die Einkommensunterschiede vernachlässigt, die der Mittelwert nicht kenntlich machen kann. Es gab die These der 'Armut im Wohlstand', nach der die zunehmende Armut Folge einer Wachstums- und Wettbewerbskonkurrenz ist, weil diese Konkurrenz eine sozio-ökonomische und sozialräumliche Polarisierung erzeugt. Alisch und Dangschat aber vertreten die These der 'Armut durch Wohlstand'2. Um diese These genauer zu verstehen, muss man die Ursachen kennen, wie Armut entsteht, wie sie sich ausweitet und wie sich Armut räumlich konzentriert. Das wiederum begreift man erst, wenn man die globalen, regionalen und lokalen Zusammenhänge von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung und die Regulation durch (lokale) Politik und der Verwaltung kennt. Ziel soll es deshalb sein, genau diese Ursachen, anhand von drei Blickwinkeln herauszuarbeiten. Erster Gesichtspunkt soll die Regionalökonomie sein. Dazu gehören ökonomische Umstrukturierung, internationale Arbeitsteilung und deren Auswirkung auf die räumliche Polarisierung. Zweiter Punkt ist die Politologie, mit Stadtentwicklung und Regulation. Dritter Blickwinkel, um auf die Ursachen zu stoßen, ist die Soziologie. In diesem Zusammenhang gehören zu ihr der Soziale Wandel, die soziale Ungleichheit, residentielle Segregation und Ausgrenzung. An den theoretischen Teil anschließend soll dargestellt werden, inwieweit hochgradige Segregation und Konzentration von Armut in der Praxis auch schon in Europa vorhanden ist. In manchen Vorstädten französischer Großstädte gibt es zwar keine durch ethnische oder nationale Homogenität gekennzeichneten Gettos, aber dennoch Stadtviertel mit einem hohen Immigrantenanteil und enormen sozialen Problemen, die sogenannte 'Banlieue'. Die französische Mittelschicht und die aufstiegsorientierten Immigrantenfamilien verlassen diese Viertel, so dass die weniger erfolgreichen Immigranten mit der französischen Unterklasse die in diesen Vorstädten so typische Mischung aus Armut und Zuwanderung bilden.
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