Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für deutsche Philologie / Neuere Abteilung), Veranstaltung: Fallgeschichten, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man sämtliche literarische Werke Franz Kafkas, so bemerkt man, dass er immer wieder das Motiv der Verwandlung aufgreift. Man findet bei Kafka die Verwandlung eines Menschen in ein Tier, so wie es bei Gregor Samsa der Fall ist, der sich eines Morgens als Insekt transformiert findet, aber auch die Verwandlung eines Tieres in einen Menschen, wie es sich bei Rotpeter ereignet. Warum und weshalb Gregor Samsa eines Morgens in der Gestalt eines Ungeziefers erwacht und wie es sein kann, dass Rotpeter, der augenscheinlich einst ein Affe gewesen sein muss, in der Lage dazu ist, einer Akademie eigens Bericht erstatten zu können, bleibt in den Anfängen der Texte zunächst völlig offen. Fakt ist jedoch, dass sich beide Protagonisten jeweils unterschiedlich motivierten Verwandlungen unterzogen haben müssen, die am Anfang, als die Erzählungen einsetzen, bereits abgeschlossen sind. Nun bleibt aber trotz alledem immer noch fraglich, weshalb sich die Protagonisten Kafkas diesen Verwandlungen unterziehen, ob sie ihnen bewusst oder unbewusst widerfahren und wodurch sie überhaupt erst ausgelöst werden. Beiden Erzählungen, dass sie das Thema der Transformationen seitens ihrer Protagonisten, die gewissermaßen aus ihren je individuellen Lebensschocks resultieren, aufgreifen. Man muss in beiden Texten nicht lange suchen, um herauszufinden, worin die Lebensschocks Gregor Samsas und Rotpeters begründet liegen. Ihnen ist gemeinsam, dass sie sich beide in Gefangenschaftssituationen befinden. Als Antwort auf diese Gefangenschaftssituationen reagieren sie mit ihren Verwandlungen, da sie hiermit aus ihren je eigentümlichen Situationen auszubrechen versuchen. In den folgenden Punkten dieser Arbeit soll zunächst erläutert werden, wie genau die Transformationen Gregor Samsas und Rotpeters vonstatten gehen und was die genauen Motive und Auslöser für ihre Verwandlungen sind. Ob es ihnen gelingt, aus ihren Gefängnissen ausbrechen zu können, inwieweit die Verwandlungen sie tiefer in ihre Lebensmiseren hinein- oder auf der anderen Seite betrachtet aus ihnen hinausführen und welche Sonderstellung der Bericht für eine Akademie gegenüber Kafkas anderen Verwandlungsgeschichten einnimmt, soll daraufhin analysiert werden. Am Ende wird danndie zentrale Frage geklärt, ob die Verwandlungen Gregors und Rotpeters als Auswege aus ihrer Gefangenschaft in die Freiheit oder als Wege in die Ausweglosigkeit gedeutet werden können.
Julia Steinbichl, B.A., wurde 1990 in Würzburg geboren. Ihr Studium der Fächer Germanistik und Political and Social Studies an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg schloss die Autorin im Jahre 2013 mit dem Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits zu Anfang ihres Studiums war die Autorin fasziniert von der deutschen Linguistik. Diese bildete ihren späteren Studienschwerpunkt, der sie ebenfalls dazu motivierte, sich der Thematik des vorliegenden Buches anzuschließen. Heute widmet sie sich einer journalistischen Tätigkeit.
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